Beiträge von Fallen-Angel

    Hallo,


    ich habe mich hier angemeldet, weil ich nach Meinungen anderer Hundebesitzer suche, um mit meiner Situation auf psychischer Basis besser klar zu kommen.


    Es geht um Folgendes:


    Gestern wurde meine Berner Sennenhündin mit 8,5 Jahren nach kurzer, aber schwerer Krankheit eingeschläfert und niemand konnte mir in der Tierklinik eine klare Antwort geben, was sie hatte.


    Anfang April nahm der Schrecken seinen Anfang. Meine Hündin war apathisch, hatte kaum Hunger und hatte Schwierigkeiten beim Aufstehen und setzte sich häufiger zum Urinieren hin als sonst. Vorerkrankungen gab es kaum welche, außer einen immer bei Wärme aufflammenden Hot Spot am Rücken, schuppige Haut rund um den Hot Spot und die Neigung zu vielen verhornten aber gutartigen Warzen. Sie war immer munter, verfressen und sehr agil für ihr Alter.


    Daraufhin bin ich zu meinem Haustierarzt gefahren und der sah schon, dass sie vom Allgemeinzustand etwas abgebaut hatte. Im Fokus stand eine eventuelle Gebärmutterentzündung. Es wurde ein Blutbild gemacht, welches mittelgradig erhöhte Leukozyten zeigte und eine leichte Anämie. Die Monozyten waren leicht erhöht und die Lymphozyten zu niedrig. Darüber hinaus war der Hämatokritwert etwas niedrig, aber nicht lebensbedrohlich. Noch bevor das Blutbild da war, begann sie aus der Scheide zu bluten, wir dachten alle, dass sie läufig sei.


    Der Tierarzt vermutete eine Infektion der Harnwege und evtl. eine Pyometra. Er schickte uns in die Klinik.


    In der Klinik wurde geröntgt mit folgendem Befund:


    - etwas Flüssigkeit in der Gebärmutter
    - leicht vergrößerte Milz
    - Blase ok
    - keine Tumoren


    Daraufhin wurde meine Hündin mit Infusionen stabilisiert, um eine Pyometra- OP durchführen zu können.


    Die OP verlief gut, außer das sie stark geblutet hatte und die Gebärmutter, sowie die Eierstöcke mit Zysten übersät waren. Ich nahm sie dann mit nach Hause, sie fraß aber nur mäkelig und blieb insgesamt apathisch, obwohl die Leukozyten wieder niedriger waren.


    3 Tage später bin ich wieder mit ihr in die Klinik gefahren. Sie hatte Fieber und die Wunde schmerzte. Es wurde von Baytril auf Amoxicillin als Antibiose umgestellt, zusätzlich bekam sie Novalgin. Sie fraß besser, hatte aber immer noch leichtes Fieber.
    Dann wurde wieder ein Blutbild gemacht. Die Leukos waren höher als vor der OP und die roten Blutkörperchen sanken weiter, sowie auch die Thrombozyten, welche vor der OP noch gut waren.


    Es wurde wieder die Antibiose umgestellt auf Metronidazol und sie bekam wieder Infusionen zur Stärkung. Wieder drei Tage später, nachdem sie das Metronidazol oral einnahm, brach sie mit Bauchkrämpfen zusammen und fing bitterlich an zu stöhnen. Der Hämatokritwert lag nur noch bei 16 und sie bekam eine Bluttransfusion, Dexamethason und man vermutete eine Autoimmunerkrankung. Nach dem Dexa bekam sie Prednisolon


    Danach hatte sie kein Fieber mehr, konnte laufen und fraß - die Leukozyten stiegen aber weiter an und das Hämatokrit sank wieder. Nur 2 Tage nach der Bluttransfusion bekam meine Hündin Blutungen aus der Scheide, später aus den Schleimhäuten, aus der Haut am Rücken und sie hatte schwarzen Stuhlgang. Wir machten einen weiteren Bluttest. Hämatokrit stabil, aber nur bei 27, Leukos bei 36 mit überwiegend segmentkernigen Granulozyten. Die Thrombozyten waren kaum noch vorhanden. Diese lagen bei 34 von 150- 500.


    Die Blutgerinnung war wie folgt:


    Quickwert: 7- 12
    PTT: 10 - 13
    Thrombinzeit: 14 - 22


    Also quasi keine Blutgerinnung mehr.


    Man tippte nun auf eine Vergiftung oder eine Leukämie. Vorsorglich wurde ein Vitamin K1 Antidot gesetzt. Einen Tag nach diesem Horrorergebnis bekam sie Atemnot, blutete wieder aus dem Maul und die Schleimhäute, das Zahnfleisch, sowie die Nickhaut waren schneeweiß.


    Sie schaute mich an, reichte mir ihre Pfote und ich wusste, was los war. Sie konnte nicht mehr und wir haben sie ohne die Blutwerte noch einmal zu kontrollieren über die Regenbogenbrücke gehen lassen.
    Wir sind sehr traurig, aber wir wollten ihr weiteres Leiden ersparen.


    Hatte jemand schon einmal so etwas? Insgesamt haben 7 Tierärzte um das Leben meiner Süßen gekämpft und keiner konnte mir genau sagen, was sie hatte. Eine Knochenmarksbiopsie wurde nicht durchgeführt, obwohl diese hätte Aufschluss geben können. Das Ganze wurde ja nun erst nach der OP so richtig schlimm. Für Eure Meinungen wäre ich sehr dankbar.


    LG
    Fallen-Angel