Ich glaube mein größtes Problem ist auch der Kampf mit mir selbst, kein schlechtes Gewissen zu haben wenn ich den kleinen in manchen Situationen ignorieren muss. Ich denke immer gleich dass er dann evtl. Traurig und es doof bei mir findet
Und dann gucken sie einen auch noch mit grossen Hundeaugen an
Manchmal hab ich ja auch noch mit mir zu kämpfen, pack ich ihn in die Box oder warte ich bis er von alleine umkippt.
Und dann denk ich mir, wir waren gerade so lange draussen, haben soviel gesehen, gehört und geschnuppert. Der muss doch einfach ko sein. Und kommt aber nicht zur Ruhe.
Aber sowie er in der Box ist, wird er ruhig.
Genauso, so wie ich ihn ignoriere, fängt er an sich mit sich selbst zu beschäftigen bis er dann ruhig einschläft oder döst. So wie es sein soll und muss.
Danach hat er dann genug Kraft um wieder die Welt zu entdecken und das Leben zu geniessen. Halt Qualität vor Quantität.
Mal ne schiefe Anektdote aus meiner Arbeit als Altenpflegerin. Eine unserer Bewohnerinnen musste zum Frischmachen jedesmal vom Rollstuhl zum Bett transferiert werden. War für alle Beteiligten sehr anstrengend.
Ausserdem war es ihr unangenehm, weil sie praktisch bei jeder Bewegung Urin ausschied und die ganze Angelegenheit jedesmal zur Wasserschlacht wurde. Und natürlich wollte sie sich mittags nie hinlegen, obwohl sie dann nachmittags durchhing und zu nichts mehr zu gebrauchen war.
Diese Dame konnte ich jedesmal sanft davon überzeugen sich nach dem Mittagessen auf dem Bett frischmachen zu lassen. Und dann musste ich mal kurz aus dem Zimmer, weil benutzes Inkomaterial wegbringen und wenn ich ein paar Minuten später wiederkam schlief sie schon.
Hab sie schlafen lassen. Und sie konnte den Nachmittag dann geniessen und das Frischmachen im Bett nach dem Nickerchen ging auch einfacher und leichter für alle Beteiligten.
Manchmal muss man Leute/Hunde auch liebevoll zu etwas zwingen was sie nicht wollen.