Hej und willkommen :)
Ich dachte, ich lasse dich mal von meiner Erfahrung Teilhaben lassen.
Ich habe mir auch den Traum von einem Hund erfüllt. Bei mir war es der Schäfer, nicht der Rottweiler aber beides sind Gebrauchshunderassen. Daher sehe ich schon gewisse Ähnlichkeiten. Ich war 25 als Aik bei mir einzog.
Ich dachte auch, alles kein Problem. Mein Vater würde ihn nehmen wenn ich mal nicht kann. Ich bleibe auf dieser Arbeitsstelle, arbeite mit Hund etc. Hund wenig bis nie alleine dadurch.
Tja. Dann hatte ich den Rüden. Über die Welpenphase kann ich dir nichts berichten, ich habe meinen aus den beschriebenen Gründen mit 9 Monaten geholt. Dann ging das mit dem alleinbleiben schon wenn es sein musste und eben, er durfte mit zu Dienst und ins Büro. Leider kommt mein Vater aber überhaupt nicht mit ihm klar. Er gibt ihm zu wenig Sicherheit und daraufhin entschied Aik selbst, die Kontrolle zu haben. Es sind Gebrauchshunderassen, die wurden zum Gebrauch gezüchtet und die nehmen ihren Job auch ernst. So schnell war die Möglichkeit vorbei, dass sie ihn nehmen konnten. Auch wenn er mit zur Arbeit kann im Normalfall, gibt es Tage wo das nicht geht. Dann habe ich schon ein Problem. Weil mein Plan B schief gelaufen ist. Früher war ich abends öfters mal mit Freunden weg. Was trinken etc. Das ist nun nicht mehr. Der Hund braucht Aufmerksamkeit. Sport, Laufen, Beschäftigen. Und ich kann und darf ihn nicht überall hin mitnehmen, das ist bei einem Schäfer schon teilweise ein echtes Problem und auf einen Rottweiler reagieren die Menschen wahrscheinlich nicht besser. Party am Wochenende mit Freunden, was trinken? Da ist nichts mehr mit Rausch ausschlafen. Hund wurde vorher ausgepowert, ich muss immer die Uhr im Auge behalten dass er nicht zu lange daheim ist, dann heim, mit dem Hund nochmals raus und am Morgen will er Futter, Laufen etc.
Nun wechsle ich die Arbeitsstelle. Alles wird viel komplizierter. Hundedienst habe ich zwar noch aber im Bürodienst darf er nicht mehr mit. Stellt sich die Frage: Umorganisieren, jemanden finden, der ihn handeln kann oder den neuen Job ablehnen? Obwohl ich im jetzigen Job nicht mehr glücklich bin?
Ich würde meinen Hund für nichts mehr in der Welt abgeben und bereue auch die Anschaffung nicht. Aber es ist eine RIESEN Verantwortung die du trägst und die ich damals komplett unterschätzt habe. Wir sind jung, unsere Lebensumstände verändern sich ständig. Du hast den Hund für etwa 10 Jahre. Kannst und willst du dich so lange binden? Sein Wohl vor deine Prioritäten setzten? Der Hund ist von der Verantwortung schon ein Stück weit wie ein Kind. Er braucht liebe, Aufmerksamkeit, training. Und du willst eine Gebrauchshunderasse. Da ists nicht getan mit 15 min laufen vor der Arbeit und 1.5h danach. Bei jedem Wetter. Der braucht auch geistige Auslastung, Training, einen Job.
Ich habe einige in meinem privaten Umfeld die gesehen haben, dass ich einen Hund habe und das gut klappt etc. Haben sich ähnliche Hunde geholt. Nur 1 von 5 Hunden wurde behalten. Die anderen wurden spätestens wenn sie in der Pubertät so richtig anstrengend wurden, wieder abgegeben oder den Eltern gegeben etc. Ich finde das unverantwortlich und schlimm.
Wenn du dich Entscheidest, dir deinen Traum zu erfüllen. Dann musst du bereit sein, dich und dein Leben dass noch sehr wandelbar ist, dem Hund und seinen Bedürfnissen für die nächsten 10 Jahre anzupassen. Komplett. Bedingungslos. Dafür erhältst du einen besten Freund der dich durch alles treu Begleitet und dich ebenso bedingungslos liebt.
Ist übrigens auch nicht so einfach in der Partnerwahl dann, Urlaub oder Jobwechsel.