Ich bekomme das Verhalten von Feta einfach nicht in den Griff. Wer die anderen Threads mitverfolgt hat weiß, dass Feta krank war und es auch eine ganze Weile gedauert hat, bis sie wieder gesund war. Gestern war ich mit ihr in einer sehr guten Tierklinik und nach einem kompletten Check-Up ist klar, Feta ist nun endlich körperlich kerngesund.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Meine Trainerin sagt, sie hat noch nie einen so verhaltensauffälligen Hund erlebt, und sie kennt einige.
Mal zum aktuellen Stand:
Feta attackiert mich täglich. Manchmal auch mehrfach. Attackieren heißt: Sie springt hoch knurrt, die Pupillen sind tellergroß. Sie beißt mich in die Beine und Arme und schüttelt heftig, wie bei einer Beute. Sie ist wie im Trance und komplett nicht ansprechbaroder ablenkbar. Die Anfälle dauern inzwischen zwischen einer und zwei Minuten. Es passiert manchmal direkt nach dem rausgehen, noch auf unserem Grundstück. Manchmal andernorts und es dauert bis zum Anfall eine halbe Stunde. Es passiert ausschließlich draußen. Drin noch nie. Es gibt kein erkennbares Muster. Ich habe nun seit einigen Wochen verschiedene Dinge ausprobiert (natürlich immer über einen längeren Zeitraum und mit Absprache der Trainerin). Ignorieren. Beruhigend auf sie eingehen. Schimpfen. Festhalten. Mit ihr rennen. Etwas zum Beißen anbieten. Ins Platz schicken. NICHTS hilft. Heute war sie so gestresst, dass sie schon dreimal gekotzt hat.
Ich bin mit meinem Latein am Ende. Versteht mich nicht falsch, ich liebe Feta, aber ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich habe meinen kompletten Tagesablauf und mein Leben auf sie zurechtgeschnitten. Es gibt kaum noch Besuch, wir gehen die gleichen Runden. Fester Tagesablauf. Alles ganz ruhig. Einmal die Woche soziale Gruppenstunde mit 2-3 anderen Hunden, das mag sie und sie spielt gern mit den anderen. Sie schläft/ruht etwa 16-17 Stunden am Tag. Sie hat ihre Ruhe, wenn sie sie möchte. Niemand fasst sie an oder redet auf sie ein, wenn sie keinen Bock drauf hat.
Ich nehme sie kaum irgendwo hin mit, wo es zu aufregend für sie sein könnte. Letzte Woche mal zur Oma, das war schon zuviel für sie. Bei meinen Eltern ist es ok, aber dennoch merke ich danach, dass es eigentlich zuviel für sie war. Ich kann einfach nichts mehr unternehmen. Freunde finden mich seltsam und ich bin sicher auch seltsam. Zu Freunden nehme ich sie gar nicht mehr mit. Was aber auch bedeutet, ich treffe mich fast gar nicht mehr mit Leuten.
Ich habe vorher viel unternommen und war eher gesellig. Das sich das Leben durch einen Hund sehr verändert war mir bewusst und auch eingeplant. Dass mein erster Hund eine derartige Verhaltensauffälligkeit an den Tag legt freilich nicht. Ich weiß ehrlich nicht, was ich noch anderes tun kann.