Guten Tag liebe Hundefreunde,
ich habe da mal einige Fragen/Erfahrungswerte, welche ich gerne teilen möchte bzw. wo ich auf Erfahrungswerte setze.
Wir sind eine4 köpfige Familie (54/41/13/11) mit 4 Katzendamen (15/12/3/2), der Wunsch nach einem Hund schwelt schon länger. Wir wohnen auf dem Land (3000 Einwohnerort, Garten, genügend Feld, Wald in 15min erreichbar)
Wir informieren/lesen derzeit über den Labrador, der ggf gut passen könnte.
180qm Haus, davon 155 auf 2 Wohnetagen
Die Planung geht dahin, wahrscheinlich NACH dem Sommerurlaub einen neuen Mitbewohner zu haben (weil der jetzige Urlaub schon geplant ist in einer Unterkunft OHNE Haustiere, Umbuchung wäre aber auch möglich, das ist schon geklärt)
Und nun erkundigen wir uns natürlich
Hundeerfahrung: ich hatte als Kind/Jugendlicher einen Mischling, meine Frau als Kind.
Wir versorgen den Nachbarshund (Strassenhündin aus Sardinien), andere Seite was kleines wuscheliges (der macht mir Angst )
Ich arbeite von zu Hause aus, meine Frau ebenfalls. Sollte ich mal auf Geschäftsreise sein kann es vorkommen, dass meine Frau 2x/Woche 2 Stunden weg ist und auch mal einkaufen,
das sollte also passen
Und hier mal ein paar Fragen:
- Über Treppenproblematiken habe ich gelesen. Ist das wirklich so arg dramatisch? Im OG sind unsere Schlafzimmer und das Bad, aber bei uns muss niemand alleine schlafen, der das nicht will.
- Die 4 Katzenmädels sollen natürlich weiterhin hierbleiben...3 sind Freigängerinnen. Hat jemand schon einmal einen Labbi an seine Katzen herangeführt? Klar, Katzen sind eigensinnig, wie ist das Zusammenleben des Hundes mit Katzen?
- Die jetzigen Katzen sind alles „Notfelle“ vom Tierschutz, welchen wir gerne unterstützen. Sollte ein Welpe vom Züchter sein oder auch vom Tierschutz? Ich brauche keinen Hund als Statussymbol mit Papieren (wir haben solche im Bekanntenkreis), uns geht es um ein gutes Zuhause. Welpe ist wohl bei der Gewöhnung an Katzen sinnvoller
- Hündin oder Rüde? Die Katzen sind Mädels, weil die Kater vorher markiert haben. Riechen Rüden das ggf noch irgendwie und markieren dann auch?
- Sollten Treppen für einen Welpen gesichert werden?
- Die Katzen können immer Fressen...wie verträgt sich das mit Hund? Ich habe da bedenken, dass der den Katzen die Näpfe plündert
- Wie verreist Ihr (Urlaub) mit Hund? Die Frage ist deshalb Interessant weil wir überlegen, einen Wagen auszutauschen (Dieselfahrverbot sei dank) und ein A3 Sportsback ist in der Auswahl.Reicht die Größe für einen Labrador aus? Mein Fahrzug ist ein SUV mit genug Platz und AHK...nungut, der Kofferraum war bislang immer mit Gepäck voll, dann muss halt noch ein Anhänger her)
- Bevorzugtes Urlaubsgebiet ist die Nordsee (Insel), also 4-5 Stunden Reise komplett mit Pausen, aber auch Südtirol waren wir schon....ist das ok?
- muss es "reinrassig" sein oder was haltet Ihr von einem Mix?
Sorry für die vielen Fragen. Wenn wir aufs Herz hören schlagen wir sofort zu. Wir möchten aber alle planbaren Eventualitäten planen können, um 1. Gut vorbereitet zu sein und 2. Auch für den neuen Mitbewohner alles richtig zu machen
DuG
Frank
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Wir haben zwei Labbis. Ich versuche mal deine Fragen zu beantworten.
- anfangs sollte der Welpe die Treppen hoch und runter getragen werden. Man kann ihn langsam ranführen, dass er keine Angst vor Treppen hat, aber während der Labrador Welpe heranwächst sollten Treppen tabu sein. Geht einfach zu sehr auf die Gelenke. Wir haben unsren Ersthund, der seit der 12. Woche bei uns ist bis zum 7. Monat die Treppen getragen. Danach haben wir langsam angefangen, dass er die Treppen hoch läuft. In seinem Tempo. Der Zweithund wurde die Treppen nicht getragen sondern durfte diese benutzen wie er wollte. Wir haben am Sonntag die Nachricht bekommen, dass er hinten links bereits HD mit 2 Jahren!!!
- Ersthund hat keinerlei Probleme mit Katzen. Wir haben hier jetzt durch meine Eltern auch eine Katze rumtigern, er interessiert sich schon gar nicht mehr für sie. Zweithund jagt jegliche Katzen. Mittlerweile nach einem Jahr, lässt er die Katze die zu uns gehört in Ruhe, außer sie flüchtet vor ihm, da geht er hinterher. Alle anderen Katzen draußen werden verbellt und danach gejagt.
- Ich würde zum guten Züchter raten. Zweithund bei uns kommt von einem Hobbyzüchter. Er hat, so wie es aktuell aussieht, einen angeborenen Herzfehler und wie gesagt bereits HD. Bei einem Hund vom guten Züchter, der dir Nachweise bringen kann, dass er eine HD und ED freie Zucht hat und auch ansonsten jegliche Krankheiten bei den Elterntieren auszuschließen sind, ist man sicherer. Unser Ersthund kommt bsp. aus Bulgarien, das haben wir erst erfahren, als wir die 5-stündige Fahrt absolviert haben. Er ist kerngesund und ein Traumhund.
- Ich würde mich immer wieder für einen Rüden entscheiden. Warum? Das kann ich gar nicht so genau erklären, das ist einfach Bauchsache.
- Treppen sollten gesichert werden.
- Katzen die immer fressen & Labrador = keine gute Kombination. Der wird plündern. Wir haben hier alles so hoch gestellt wie nur möglich, bzw den Hunden den Platz wo die Katze frisst gesperrt. Denn ansonsten wären beide bereits kugelrund. Ein Labrador wird dir alles fressen. Auch draußen. Kot, Brötchen, Aas etc pp!!! Außer du trainierst von Anfang an. Aber auch das ist keine Garantie.
- Zu reisen kann ich leider nichts sagen. Dadurch das wir zwei Hunde haben, ist das Geld immer knapp. Gerade bei einem Labrador. Beide sind unglaublich tollpatschig. Wir sind alle 2-3 Monate beim Tierarzt und mal sind es nur 50€ die wir da lassen, die aktuelle Rechnung beträgt 600€ !!!
- Unser Ersthund ist vermutlich auch kein reinrassiger Labrador. Aber who cares? Er ist toll. Wir sagen zu ihm immer, du kleiner Rotti, weil er sich genauso verhält Aussehen kommt einem Labrador aus der Arbeitslinie aber gleich. Sowie beim Zweithund.
Was ich euch ans Herz legen möchte, aus eigener Erfahrung. Wir haben uns auch für einen Labbi entschieden, weil sie gut händelbar sein sollen, familientauglich usw.!!!
Unser Ersthund, Buddy, 4 Jahre Rüde, nicht kastriert, ist wunderbar. Er hat absolut kein jagdliches Interesse. Da kann 5 Meter vor ihm ein Reh laufen, er orientiert sich an mir. Bei ihm haben wir von Anfang an aber auch trainiert. Sprich, er durfte keinem Ball hinterherhetzen, keinem Blatt hinterher, keiner Katze o.Ä. Wenn er sich Tiere angeschaut hatte und verharrt ist, haben wir ihn belohnt.Aber diese anhänglichkeit kann auch zum Problem werden. Er kann schlecht alleine bleiben. Hatte eine Phase wo er alles kaputt gemacht hatte. Ich könnte hier ebenso stündlich saugen und putzen, weil er sich in jeder Schlammpfütze wälzt und über die Felder wetzt, egal welches Wetter ist. Er will auch bei schlechtem Wetter ausgelastet sein. Ansonsten ist er rastlos zuhause. Dafür ist er zum Glück nicht so verfressen wie unser Zweithund
Unser Zweithund ist das krasse Gegenteil. Sobald er eine Spur aufgenommen hat, wäre er ohne Schleppleine weg.
Auch auf Sicht jagt er natürlich. Wir haben uns viele male hier schon verletzt. Es ist sehr anstrengend mit ihm draußen unterwegs zu sein. Wald meiden wir total, denn da ist er nur noch unter Anspannung. Hat er Hunger bedient er sich. Da kann man noch so laut "Nein" oder "Aus" rufen, er frisst es trotzdem. Gerade jetzt bei dem Wetter wenn es so früh dunkel wird, sieht man es schlecht ob da gerade wieder etwas liegt, was er aus 5 Meter entfernung bereits riecht.
Ansonsten, was bei unsren beiden einfach ein MUSS ist, sind tägliche lange ausgedehnte Spaziergänge. Wir gehen hier mindestens 3 1/2 Stunden spazieren. Wir trainieren tagtäglich die Unterordnung. Spielend und mit viel Freude. Hinzu kommt das Dummytraining. Denn als Appotierhund liebt er es und sollte so eben auch ausgelastet werden.
Im Sommer sind wir eigentlich die meiste Zeit draußen. Viel an Seen usw. zum schwimmen.
Hätten wir allerdings unsren Zweithund als Ersthund geholt/gehabt, hätten wir uns keinen Zweithund mehr dazu geholt.
Aber so ist es eben, es gibt nie eine Garantie wie sich der Hund entwickelt, oder wie der Hund XY ist, den man übernimmt.
Es ist eine große Verantwortung die man trägt. Aber sie machen einem das Leben lebenswerter :) Mit ihrer ungestümen Art und Weise!!!
Ach ja zu Kindern und Labrador, unsren Zweithund könnten wir bsp. nie mit meiner Schwester (15 Jahren) spazieren gehen lassen. Sie bekommt ihn nicht gehalten, wenn er in den Jagdmodus umschaltet. Unser Ersthund dahingehend, kann sie seit sie 11 Jahre alt ist gut führen :)
Ich wünsche euch viel Spaß mit eurem Vierbeiner und eine tolle Zeit