Beiträge von Crocuta

    Freilaufende Hunde sind für mich mittlerweile das Hassthema Nummer 1.
    Ich bin einfach grundsätzlich der Meinung, dass jeder Mensch eine Verantwortung hat, dafür zu sorgen, dass sein Hund keine fremden Leute und deren Hunde ungefragt belästigt. Ich möchte gerne in Ruhe spazieren gehen, ohne mich auch noch ständig um die Hunde anderer Leute zu kümmern, zumal mein Hund ohnehin nicht sonderlich auf Fremdhunde steht.
    Das sehen hier viele aber offenbar anders, für die besteht das Problem oft erst, wenn ihr Hund zubeißt oder anderweitig schlimme Unfälle passieren, was man an ihren Reaktionen merkt, wenn man sie darauf hinweist, dass man es nicht ok findet, dass sie ihren Hund zu einem lassen. Ich sehe das, wie gesagt, anders. Ich möchte meine Individualdistanz nicht unterschritten haben und da will ich auch nicht drüber diskutieren. Da die Realität hier aber leider anders aussieht, sind Menschen mit freilaufenden Hunden mittlerweile für mich das Feindbild und leider bewahrheitet sich diese Haltung in den meisten Fällen auch, denn die Leute sind zu 80% vollkommen uneinsichtig und die Hunde natürlich absolut nicht abrufbar.


    Erst vor einigen Tagen wäre es beinahe zu einer Schlägerei mit einem Typen gekommen, weil ich seiner Freundin sagte, dass ich ihre Aktion nicht so witzig finde, wie sie offenbar, nachdem uns ihr riesiger Kangal ohne Leine mehrere Meter hinterher lief und vom lachenden und grinsenden Frauchen nicht eingefangen werden konnte.


    Oder ich laufe Bögen um Menschen mit mehreren unangeleinten Hunden und werde dann noch angepampt, dass ich doch keinen Bogen laufen soll. Auf meine Antwort, dass ich auf von Weitem bereits drohende Hunde nicht frontal zulaufe, werde ich dann auch noch verhöhnt.


    Und es geht mir einfach jedes Mal nicht ins Hirn, was daran kognitiv so schwer zu begreifen ist, dass andere Leute nicht dazu da sind, die eigenen Fehler und die eigene Verantwortungslosigkeit auszubaden, geschweige denn überhaupt zu Kontakt genötigt werden müssen, nur weil sie einen Hund bei sich führen.
    Leider ist es auch völlig egal, ob ich im Park oder weiter ab vom Schuss laufe - Idioten habe ich hier überall. Mittlerweile habe ich schon mehr Verständnis mit verbitterten Hundehassern, als mit den meisten Hundehaltern hier. Wenn mir mal einer begegnet, der vorausschauend und rücksichtsvoll ist, möchte ich mich ihm mittlerweile direkt voll des Dankes vor die Füße werfen! :gott:

    Die darauf folgenden Konsequenzen hat man halt nur mit zu tragen. Wenn der Hund vor ein Auto läuft, einen anderen verletzt oder tötet oder abgestochen wird. Das kann in der Folge nunmal auch alles passieren. Wenn ich meinen Hund zur Drückjagd schnalle und der kommt nicht mehr lebend zurück, kann ich nicht auf den Autofahrer oder das Wildschwein schimpfen.


    Ich finde einfach diese Aussage der Boxerbesitzerin, dass "nur einer" das hätte verhindern können, und zwar der Chi-Besitzer, als 100%ig falsch. Egal, was man über den Fall weiß, man weiß genug, um sagen zu können, dass das so nicht stimmt. Und damit ist das für mich abgeschlossen, weil bei der Dame die Maßstäbe verrutscht sind. Alles andere, was die dem Chi-Halter andichtet (Provokation etc.), glaube ich jetzt eben auch nicht mehr einfach so.


    Der Chi-Halter wird die rechtlichen Konsequenzen für sein Handeln tragen müssen. Bei der Boxerhalterin stellt sich hoffentlich aber auch noch etwas mehr Selbstreflektion ein. Sonst hat die bald den nächsten ungesicherten Boxermix, dem sich böse, provokante Chi-Haltern mit Messern quasi in den Fang werfen...

    Dem ist nichts hinzuzufügen! :bindafür:

    dir ist noch nie ein Fehler passiert? Noch nie hat dein Hund den Rückruf überhört oder hat andere Leute belästigt? Hut ab.
    Die meisten Fehler sind ohne großartige Folgen. Kann aber auch anders ausgehen egal ob man einen tut nix oder tut was an der leine hat.

    Du, mir ist mein Hund auch schon mal im Wald abgehauen. Ich käme aber nie auf die Idee, dem Reh eine Mitschuld zu unterstellen, weil es im Wald stand oder dem Jäger, der ggf. meinen Hund beim Wildern erschossen hätte. Darüber hinaus wusste ich nach diesem Vorfall, dass mein Hund im Wald besser an der Leine bleibt.
    Es sagt niemand, dass nie Fehler passieren. Aber es geht ja um den Umgang damit - sowohl die Prävention, wenn man weiß, welche Macken der eigene Hund hat, als auch die Einsichtsfähigkeit hinterher. Sie wusste, dass ihr Hund ein Problem mit Artgenossen hat und ich wette, dass er nicht das erste Mal am Zaun randaliert hat und dennoch war der Zaun offenbar so marode oder anderweitig unzureichend, dass der Hund abhauen konnte. Das zählt einfach nicht zu "kann mal passieren". Das ist Fahrlässigkeit.

    Sehr schön formuliert und genau auf den Punkt getroffen.


    Für die Boxerhalterin war ihr Hund nämlich garantiert nicht nur eine Sache.

    Weiß nicht. Im Prinzip hast du recht, man kann der Frau ihre Liebe zu ihrem Tier nicht absprechen und sicher ist sie für ihren Verlust zu bedauern, gar keine Frage.
    Nichtsdestotrotz drängt sich mir in diesem Fall halt immer direkt der Gedanke auf, dass sie, wäre sie so voller Liebe gewesen, auch einfach dafür hätte Sorge tragen können, dass ihr bekanntermaßen nicht unproblematischer Hund nicht einfach so vom Grundstück entkommen kann.
    Und demjenigen, der von ihrem Hund attackiert wurde, noch zu unterstellen, er sei ja mitschuld, weil er vor dem Zaun stand, sprich halt nicht gerade für sie. Es ist menschlich gesehen verständlich, dass sie ihre Trauer und ihre Wut über den Mann dergestalt zu kompensieren versucht, und auch, dass sie sich vielleicht mit ihren eigenen Schuldgefühlen schwer tut, aber nichtsdestotrotz lässt das echt an ihrem Verantwortungsbewusstsein und ihrer Einsichtsfähigkeit zweifeln. Und da finde ich es schon wieder irgendwo absurd zu sagen "Aber sie liebte ihren Hund doch so sehr".


    Ich finde es im Übrigen auch einen Unterschied, ob ich mich gegen einen Angriff auf mein Tier, das keinem etwas getan hat (in dieser Situation) , wehre, oder ob ich mich gegen den Abwehrversuch eines Menschen wehre, der gerade versucht, mein angreifendes Tier abzuwehren und sein eigenes zu schützen. Als Halter des angreifenden Hundes käme für mich (und ich spreche echt nur für mich) nur infrage, dass ich mein Tier da rausnehme. Denn die Tatsache, dass es da grad das Tier eines anderen Menschen attackiert, zeigt ja schon an, dass ich dies (zum Teil) selbst verbockt habe. Wenn ich also schon nicht dafür sorgen kann, dass mein Tier niemanden belästigt, dann sorge ich wenigstens im Nachhinein dafür, dass nicht durch meine Fehler Schlimmeres passiert. Ich käme, zumindest wenn ich darüber nachdenke, echt nie auf die Idee, da dann noch ebenfalls das Messer zu zücken und meinen Hund zu schützen.
    Aber klar, man weiß nicht wie es im entsprechenden Fall wäre. Ich finde nur nicht, dass es zwingend ein Kreislauf sein muss, nur weil einer mal mit dem Messer anfängt. Dafür sind solche Situationen zu individuell und zu komplex.

    Generell muss ich sagen bin ich mitlerweile sehr skeptisch bei Hundetrainer, die richtige Problemhunde sozialisieren, in den Medien vertreten sind.
    Die Zuschauer wollen erfolge sehen, es muss schnell gehen und spektakulär. Also selbst wenn die Trainer nicht so drauf sind, die Medien üben ja schon irgendwie einen Druck auf. Es ist auch kein Geheimnis, dass gerne kontroverse Dinge gescriptet werden für Zuschauerzahlen.

    Ja, das ist halt das. Richtiges, positives und langfristig effizientes Training ist langweilig und unspektakulär. Da passiert nichts Aufregendes, weil der Hund in einer für ihn ruhigen und angenehmen Atmosphäre lernen soll und ja gerade das Ziel ist, dass er eben nicht hochdreht, in der Regel.
    Darüber hinaus dauert richtiges Training mitunter auch sehr lange.
    Beim Rütter sieht man ja auch immer nur die Zusammenschnitte, da steckt effektiv auch deutlich mehr Arbeit hinter, aber dem Zuschauer wird irgendwo suggeriert, dass es mit ein bisschen Beutelschmeißen getan ist. Bei den ganzen Zischern und Halsband-Ruckern m.E. noch schlimmer, weil es so rüber kommt, als sei mit einem Mal Maßregeln plötzlich zutiefst ritualisiertes Verhalten "geheilt".

    Leider nicht nur die Hunde. Entsprechend ist dann die Weltsicht mancher Menschen. Die leben in Wolkenkuckucksheim und haben anscheinend noch nie das Wort Existenzkampf gehört. Mit dem Klimawandel und der Überbevölkerung wird der Tag kommen, an dem die zivilisatorische Tünche von den Klugrednern bröckelt und sie ihr wahres Wesen zeigen, des Pudels Kern.

    Lustigerweise bin in dem Punkt ziemlich deiner Meinung, nur ist dein Auftritt hier halt von vornherein zum Scheitern verurteilt und wird auf Dauer eh nur zur Sperrung des Themas oder deiner Person führen, nehme ich an. :ka:


    Was genau empfindest du denn als Hetze?
    Hast du mit Frau Bokr oder der Hellhound-Foundation andere Erfahrungen gemacht und willst uns daran teilhaben lassen?

    Bin ich die Einzige, der es bei dem Gedanken daran, dass die Dame dort mit zwei Kleinkindern lebt (oder leben die bei jemand anderem?), wirklich schlecht wird?


    Ihre Arbeit in allen Ehren, aber überall ums Haus und auch im Haus sind verhaltensauffällige Hunde. Ich hoffe wirklich sehr, dass es da nicht mal zu einem bösen Vorfall kommt.

    Ich weiß nicht, aber ich finde derlei Spekulationen ehrlich gesagt irgendwie unpassend.
    Man kann ja von ihrer Arbeit mit den Hunden halten, was man will, aber ihre Kinder sollten ihre Privatsache sein.

    Mal zwischen gefragt: Ist es heutzutage nicht mehr so, dass man auch ohne auffälligkeiten zu einem Wesenstest muss/kann. Mein Cousin musste damals zu einem Wesenstest alleine weil er ein Dogo Argentinomix hatte. Ohne irgendwelche Vorfälle oder sonstige Sachen. Er musste einfach hin weil der Hund auf der Liste stand.

    Kann ich dir leider nicht mit Sicherheit beantworten, da ich aus Niedersachsen komme und Wesenstest hier tatsächlich eher bedeutet, dass mit dem Hund etwas vorgefallen ist.
    In Ländern mit Rasseliste mag das aber definitiv anders aussehen, das kann schon sein.


    Meine Aussage bezog sich halt vor allem auch darauf, dass ja bekannt war, dass der Hund aus Gründen zum Wesenstest muss. Und auch wenn mir der Boxer-Mix auch verdächtig nach was anderem aussieht, stehen Boxer meines Wissens auf keiner Liste.

    Habe mir eben auch nochmal das Video mit dem Rottweiler angeschaut. Frage an diejenigen die diese Szene so schlimm finden, was genau denn? Also ehrlich gemeinte Frage.

    Ein gutes Training würde halt eher zum Ziel haben, die Aggression gar nicht erst entstehen zu lassen, sprich, nicht erst die Situation eskalieren zu lassen, um dann fröhlich den Hund am Halsband zu rucken, weil der in einer solchen Erregungslage ohnehin nicht mehr aufnahmefähig ist.
    Das, was dort am Kinderwagen gemacht wurde, hatte 0 mit Training zu tun. Da wurde einfach nur demonstriert, wie gefährlich der Hund ist und ein bisschen dran herum gezogen. Der Lerneffekt dabei war für den Hund gleich 0.
    Die Situation, in der Apollo sie angegangen ist, war insofern "schlimm", als es eben nicht reine Frustration war, dass er nicht zum Kinderwagen durfte, sondern dass er von ihr massiv bedrängt wurde. Sie hat also in dem Moment aktiv dazu beigetragen, dass der Hund eskaliert und dann weiter körperlich auf ihn eingewirkt. Ist halt sehr fraglich, ob DAS dazu führt, dass Apollo in Zukunft entspannter an Kinderwagen vorbei gehen wird - ich wage es zu bezweifeln. Aber vermittelt wird er ja ohnehin nicht mehr.

    Für mich heiligt der Zweck eben nicht die Mittel.

    Für mich eigentlich auch nicht, deswegen bin ich auch arg zwiegespalten.
    Ich halte ihre Methoden nicht alle für schlecht, denke aber, dass man mit vielen der Hunde auch anders arbeiten könnte und dass es bei einigen davon vielleicht sogar erfolgversprechender wäre. Das Training mit dem Rottweiler am Kinderwagen fand ich z.B. echt total daneben, wobei ich mich auch gefragt habe, inwiefern das nur inszeniert war, damit der Zuschauer einen entsprechenden Einblick bekommt. Ich finde es aber immerhin löblich, dass solche Hunde nicht vermittelt werden und halte es überdies bei manchen auch für fraglich, ob man sie mit anderen Methoden wieder gesellschaftstauglich bekäme. Ich denke, dass das bei einigen nicht mehr möglich ist und ja, da darf und sollte man definitiv fragen, ob es sein muss, so ein Tier "krampfhaft" am Leben zu erhalten. Im Umkehrschluss sollte man aber auch die Frage zulassen, um es denn sein "muss", dass es eingeschläfert wird. Ich kann da über die Lebensqualität des Rottweilers halt keine Aussage treffen, weil ich weder den Hund als solchen, noch seine Lebensumstände nur anhand von Videos beurteilen kann.