Ich bin normalerweise kein Fan aversiver Traingsmethoden und sehe einiges, was ich von der Hellhound Foundation aus anderen Videos kenne z.T. kritisch.
Nichtsdestotrotz finde ich die Arbeit von Vanessa Bokr insgesamt wichtig und gut. Vieles von dem, was sie sagt, halte ich für richtig - insbesondere da sie immer wieder betont, dass Hunde heutzutage unter teilweise extrem (für sie) unnatürlichen Umständen leben müssen, dass immer mehr Menschen sich Tiere anschaffen, deren Rasseeigenschaften mit ihrer Lebensrealität und ihrer Bereitschaft, sich auf diese einzulassen, inkompatibel sind und dass es im Umgang mit Tieren essenziell ist, sich auf die individuellen Bedürfnisse einzulassen.
Ich mag ihre unverblümte Art und glaube, dass sie viel von dem versteht, was sie tut - obgleich ich mit ihr vielleicht auch nicht in allen Punkten einer Meinung wäre.
Allein schon die Bereitschaft, die sie mitbringt, sich um Tiere zu kümmern, die unter anderen Umständen garantiert eingeschläfert worden wären, ehrt sie in meinen Augen sehr.
Natürlich kann und sollte man immer darüber diskutieren, inwiefern es besser ist, manche Hunde am Leben zu erhalten, die so offensichtlich nicht gesellschaftsfähig und unvermittelbar sind. In diesem Punkt vertrete ich normalerweise die Haltung, dass eine Einschläferung dem vorzuziehen ist, denke aber, dass es letztlich einen Unterschied macht, inwiefern dem Hund beim Erhalt seines Lebens eine angemessene Unterbringung ermöglicht wird. Und da sehe ich Vanessa Bokr tatsächlich als eine von wenigen, die das leisten können und auch wollen. Wenn ich da allein an Jamie denke (der braune Hund, der in fast jeder Einstellung zu sehen ist), der quasi eine Rundum-Betreuung braucht, weil er sich ansonsten blutig beißen würde, dann glaube ich, dass viele, viele Leute nicht dazu bereit wären, sie so etwas ans Bein zu binden. Aus guten Gründen, ja. Aber so hat der Hund es augenscheinlich gut erwischt und trotz schwerer Verhaltensstörung aufgrund von Traumata noch ein schönes Leben, was er nahezu nirgendwo sonst hätte, weil kaum jemand dazu bereit wäre, sich einen Hund mit derartiger Betreuungsintensität ans Bein zu binden.
Darüber hinaus finde ich es auch gut, dass sie ganz genau selektiert, welche Hunde sie an welche zukünftigen Halter vermittelt und denke, dass sie aufgrund ihrer Erfahrung mit diesen Tieren auch einschätzen kann, wer geeignet ist, ein solches Tier zu führen, das eben besondere Kompetenzen der Halter erfordert.
Insgesamt ist mein Bild von ihr also positiv, obgleich ich nicht in allen Punkten mit ihr konform gehe.