Den Malinois hat man auch nur am Anfang aus meiner Sicht gesehen. Auch ein Bekannter, der selbst einen Malinois besitzt, meinte sofort : Na da steckt doch ein Malinois drin. Heute sieht man das gar nicht mehr so doll.
Welche Verhaltensweisen des Malinois ich bei ihm sehe ? Hui,- jetzt muss ich echt aufpassen, dass ich nicht gleich von anderen Malinois-Besitzern gesteinigt werde.
Okay,- ich versuche es ganz vorsichtig. Der Malinois hat breites Spektrum, wie er sich zeigen kann. Das kann sich durch extreme Ängstlichkeit, die in dem Moment überhaupt nicht nachvollziehbar ist, zeigen bis hin zu einer Wesensstärke, die so manchen Leuten Angst machen könnte. Seine Sportlichkeit ist schon extrem.
Was läßt mich nun dazu kommen, dass ich sage, dass der Malinois im Verhalten manchmal durchkommen könnte oder ich glaube, dass einer drin stecken könnte ?
Rudi arbeitet ja auch mit mir auf dem Hundeplatz. Meine Trainerin ist auch immer dabei. Dort zeigt er anderen Hunden gegenüber ein ganz normales Verhalten. Er rennt zu den Hunden hin, bremst vorher ab und nähert sich dann vorsichtig. Wird er einem Hund zu rüpelig und weist dieser ihn dann zurecht, zeigt er auch ein ganz normales Sozialverhalten. Er spielt dann auch mit den Hunden ganz normal.
Kommen wir nun zu seinem Verhalten draußen (an der Leine): Katatrophe hoch drei ! Er ist ein absoluter Leinen-Rowdy ! Er pöbelt alles an, was nur geht. Warum ? Er scheint zu denken, wenn ich die alle um mich rum so richtig böse anmache, dann kommen sie mir nicht näher. Er hat einfach Schiß ohne Ende.
Aber dieses Angiften macht er mit solch einer Überzeugungskraft, dass hier im Dorf jeder Angst vor ihm hat. Das geht von anderen Hunden, über Radfahrer bis hin zur lieben älteren Oma, die so einen absolut bösen "Rentner-Rolli" hinter sich her zieht. Super-Gau ist für mich immer, Hund von der einen Seite und Radfahrer von der anderen Seite.
Innen ist er absolut ein Kuschelmonster. Aber auch da zeigt er sich manchmal von einer sehr unausgeglichenen Seite.
Neulich war er z.B. der Meinung, Herrchen nicht ins Schlafzimmer lassen zu müssen. Er knurrte ihn richtig böse an. Erst als ich ihn ansprach, was das denn jetzt soll, gab er Ruhe und ging dann schwanzwedelnd auf Herrchen zu.
Es gibt ganz viele Beispiele, wo Rudi nicht die Ausgeglichenheit eines Schäferhundes hat.
Jaaaaaaaaaa, - ich weiß, jeder Hund ist anders.
Aber diese Tendenzen, die bei ihm echt nichts mehr mit dem Alter zu tun haben, erkenne ich trotzdem.
Liebe Grüße
Bayouma