Beiträge von daeneris

    Ich hatte tatsächlich weit vor dem für uns passenden Zeitpunkt hier im Forum einen Rassesuch-Thread eröffnet, und dort auch über den weißen Schäferhund diskutiert. Manche sahen das gar nicht sooo abwegig. Letztendlich hatte ich Bedenken, ob das nicht doch eine Nummer „zu groß“ (nicht im körperlichen Sinne) für uns gewesen wäre - es ist immernoch ein Schäferhund, und der hat eher mal die Tendenz nach vorn zu gehen als ein Pudel (ich hoffe, da liege ich nicht völlig falsch jetzt). Tatsächlich war das Nichthaaren dann auch ein Argument mit großem Gewicht. Und Pudel sind auch eine Gewichtsklasse leichter, unseren könnte ich ohne Probleme tragen und wenn mal ein Kind angerempelt wird, fällt es nicht gleich um (er hat es trotzdem schon paar Mal geschafft :D ).

    Wenn ich das im Pudelforum so höre, ist diese Genügsamkeit tatsächlich auch pudeltypisch, und das ist mit kleinen Kindern für mich mittlerweile wirklich das allerbeste an diesem Hund (das wurde mir auch erst im Laufe der Zeit so richtig klar, wie wichtig es ist, dass der Hund ohne zu leiden auch mal zurückstecken kann)


    Ich habe es nie bereut, einen Welpen genommen zu haben. Allerdings war er als Welpe auch wirklich einfach, wie gesagt, da passten Gene und Vorarbeit der Züchterin einfach perfekt. Natürlich war es trotzdem Arbeit und anfangs habe ich sehr regelmäßig (wohldosiert) geübt. Rückruf, Impulskontrolle und „aus“ war mir am wichtigsten. Aber Pudel lernen schnell und in der Hundeschule war er immer einer der besten. Wobei sie ihre Intelligenz natürlich auch gern zu ihrem Vorteil einsetzen :D

    Beim Grenzen lernen ist die Sensibilität auch von Vorteil - ich musste ein „nein“ wenn überhaupt nur wenige Male wiederholen, dann wusste er was Sache ist. Was nicht hieß, dass er sich auch bei Abwesenheit unsererseits immer dran hält, und jetzt in der Pubertät scheinen manche Sachen (wie, dass die Kinderzimmer schon immer Tabu sind!) plötzlich vergessen... Aber ich zumindest stelle mir das mit einem wirklich sturen Hund anstrengender und nerviger vor.


    Das ist er:

    Code
    [img]https://up.picr.de/39838523ie.jpeg[/img]
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    [img]https://up.picr.de/38796488rt.jpeg[/img

    (Muss gleich noch gucken, wie das hier mit den Fotos klappt, muss weg)

    Wir waren vor 2 Jahren in der gleichen Situation. Ich hatte mir schon immer einen Hund gewünscht, meinen Mann musste ich eher überzeugen. Dann haben wir gewartet bis die Kinder groß genug waren und uns gefragt: welche Rasse? Aus verschiedenen hier schon genannten Gründen sollte es ein Welpe werden, der weiße Schäferhund gefiel mir tatsächlich auch am besten. Eine Freundin hat mir zum Pudel geraten und ich war erstmal sehr skeptisch - habe mich dann aber mehr mit der Rasse beschäftigt und letztendlich ist dann vor 1,5 Jahren ein Großpudel bei uns eingezogen, die Kinder waren zu dem Zeitpunkt knapp 3 und 5 Jahre alt. Und was soll ich sagen? Er ist einfach ein Traum! Wir haben an manchen Ecken auch Glück gehabt - er war sehr schnell stubenrein, hatte bei der Züchterin schon Beißhemmung gelernt und hat wenig Jagdtrieb (wir haben aber auch von Anfang an einiges beachtet und viel Impulskontrolle geübt), und die Züchterin hat eine super Vorarbeit geleistet.

    Ich persönlich finde wirklich, dass wir keine bessere Rasse (und Züchterin?) für unsere Lebenssituation hätten aussuchen können. Ich war im ersten Jahr in der Hundeschule und habe regelmäßig geübt, sodass er schnell einen guten Grundgehorsam hatte und wir jetzt auch recht entspannt durch die Pubertät kommen (er ist jetzt etwas mehr als 1,5 Jahre alt), er kann immer (wo erlaubt) frei laufen, versteht sich mit allem und jedem (ist nur manchmal etwas aufgeregt), ist selbst bei Wildsichtung abrufbar (es gibt aber auch Großpudel mit deutlich mehr Jagdtrieb, muss man dazu sagen, aber wenn man ein paar Sachen von Anfang an beachtet, ist er so gut wie immer kontrollierbar, so wie ich das mitbekomme), kommt super mit den Kindern klar (hört auch meistens auf sie, auch auf den jetzt 4jährigen). Er ist sehr sensibel - Kasernenhofton verträgt er nicht, und wenn ich mal mit den Kindern schimpfe verlässt er schonmal den Raum - dadurch ist er aber auch leicht zu beeindrucken und sehr führig.

    Manchmal muss man ihn ein wenig zur Ruhe „zwingen“, gerade wenn Besuch da ist. Aber man kann ihn problemlos auf seinen Platz schicken, wo er dann auch entspannt.


    Für uns (wir haben keine weiteren Haustiere) war das nicht-Haaren auch ein Argument, da meine Kids viel am Boden spielen. Ich schere ihn alle 2 Monate ganz kurz, ohne Krone oder Puschel, dadurch ist das Fell sehr pflegeleicht (ich muss selten bürsten, er neigt nicht zum Filzen). Bei Matschwetter stecke ich die langen Beine nach dem Spaziergang in einen Eimer mit Wasser, so bringt er auch kaum Dreck mit ins Haus (durch die langen Beine wird der Rest kaum dreckig - er weicht Pfützen o.ä. aber auch aus, das ist sicher individuell).

    Das beste, wenn man Kinder hat, ist aber: er ist sehr genügsam, solange eine gewisse „Grundlage“ gegeben ist. Soll heißen: Er macht alles mit, liebt Dummyarbeit und Suchspielchen, man sieht ihm die Lebensfreude dabei richtig aus den Augen blitzen, er ist ein richtiger Clown. Wenn aber die Kinder krank sind, viele Termine anstehen oder wegen anderer Dinge gerade nicht so viel Zeit da ist, ist er auch für einige Tage mit Minirunden (oder Spielrunden im Garten) und Kuscheln auf der Couch zufrieden, ohne unausgelastet zu wirken.


    Was die Optik angeht: Schau dich doch mal im Pudelforum um, da gibt es viele Fotos von Pudeln mit den verschiedensten Schuren. Ich war wie gesagt anfangs auch skeptisch, aber rundum kurz sehen sie wirklich anders aus, als man das so im Kopf hat. Wenn man da ein bisschen offen bleibt, braucht man diese Rasse nicht sofort abschreiben.

    (Wir wohnen übrigens nicht sooo weit von Aachen entfernt, wenn jetzt nicht Corona wäre, würde ich sagen lernt unseren doch einfach mal kennen...)

    hm, das mit dem nicht-ableinen-können bei Eurasier fände ich schon sehr blöd... Bringt es da was auf die Eltern zu schauen, oder steckt das einfach so drin, dass es immer mal vorkommen kann? Beschrieben werden sie ja mit kaum Jagdtrieb, also, das soll das Ziel sein. Hm.


    CharlieCharles, du machst mir Hoffnung :D
    Wie sieht es denn da bzgl. allgemeiner Sensibilität aus? Was jetzt zB. genannte Sachen wie lautes Bobbycar, Ball knallt gegen die Wand, Kind fällt über schlafenden Hund geht? Und wieviel/was macht ihr mit eurem Hund zur Beschäftigung/Auslastung?

    Ich habe jetzt nochmal schnell alles überflogen, gestern hatte ich irgendwann den Überblick verloren...
    Erstmal vielen Dank für die so zahlreichen Antworten!


    Ich würde mich sehr freuen, wenn sich hier vielleicht noch Besitzer eines WSS einfinden würden, oder noch jemand, der sonstwie Erfahrungen mit der Rasse hat. Ich tendiere momentan zwar dazu, doch lieber erst einen "einfacheren" Vertreter zu wählen, aber vom Tisch ist die Rasse noch nicht (einfach, weil ich sie halt so unheimlich toll finde). Vielleicht ist es aber klug, diese Wunscherfüllung auf einen Zeitpunkt zu verschieben, wo ich mich nebem dem Beruf hauptsächlich auf den Hund konzentrieren kann und die Kinder schon mehr oder weniger selbstständig sind... *seufz :D


    Ansonsten stehen momentan noch der Golden und der Eurasier ganz oben, gerade auch zu letzterem würde ich mich über Infos und Erfahrungen freuen, da hört und findet man so wenig drüber. Stimmt es, dass die eher stur sind und wenig will to please haben? Kann man die wirklich nicht im Urlaub "fremdbetreuen" lassen?
    Gerne aber auch noch Erfahrungen zum Golden Retriever!


    Übrigens schön, dass ihr von alleine auf das Thema Rüde/Hündin gekommen wart. Das wäre dann auch noch so eine Frage. Früher tendierte ich irgendwie mehr zu Rüden, aber diese Markiererei und das Machogehabe von meinem Elo-Pflegehund fand ich so nervig... Ist aber ja wohl nicht bei jedem so arg ausgeprägt, das ist klar. Die Partnerin meines Bruders (die die Hunde mit in die Beziehung gebracht hat) hat auch erzählt, dass sie nur Hündinnen nimmt, weil sie sie leichter zu erziehen findet. Aber das ist wohl auch einfach Typsache, womit man besser klar kommt? Sie nannte auch das Argument, dass man auf Spaziergängen weniger Probleme hat, weil wohl oft gefragt wird 'ist das ein Rüde? nee, dann lieber keinen Kontakt". Inwiefern das jetzt repräsentativ für die Allgemeinheit ist sei dahingestellt...

    Nun ja. Das ist ja auch einfach Typsache, wie belastbar man einfach ist.Meine Kinder (11.5 Monate und dann 2.5 Jahre Abstand) sind zwar noch klein, aber ich wüsste nicht warum der Aufwand mit wachsender Selbstständigkeit der Kinder so voil größer werden sollte, dass ein Hund nicht händelbar wäre. Zumal die Größe zweitrangig ist. Ich finde Jack Russel Terrier oder Dackel wesentlich "anstrengender" als zb einen Berner Sennen...

    Bisher fand ich es auch mit jedem Jahr, welches die Jungs älter waren etwas einfacher/entspannter. Ich freue mich sehe auf den KiGa Beginn des Großen im August, dann sind die Vormittage ja fast wie Urlaub :lachtot: Aber ich weiß natürlich nicht, wie das später mit den Kids wird. Wenn ich in zwei Jahren denke, dass es doch noch zu anstrengend ist, werde ich natürlich noch warten und nicht eine Hund kaufen, weil ich das vor zwei Jahren so gesagt habe :D


    Was mir nur gerade einfällt, was evtl ungünstig ist: Sollten wir einen Welpen nehmen wäre er vermutlich genau dann in der Pubertät, wenn ich wieder anfange zu arbeiten... Wäre das sehr ungünstig?