Wasseransammlungen im Kopf? Also ein Hirnödem. Wenn durch Schwellung der Hirnsubstanz oder andere raumfordernde Prozesse das Gehirn anschwillt und der Platz im knöchernen Schädel zu eng wird, der Druck des Hirns auf den Schädelknochen zunimmt, macht das Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit/Erbrechen, Schwindel, Bewusstseinsstörungen, Krampfanfälle. Wenn ein Hirnödem bereits erkennbar ist, muss man im Prinzip von Kopfschmerzen ausgehen.
Meine Hündin Noela hatte innerhalb von 5 Tagen 3 große Anfälle, war danach immer 1h lang desorientiert und rannte wie blind überall gegen. Im CT zeigten sich mehrere große Hirntumoren (fraglich Metastasen). Sie hatte ein Hirnödem und eine beginnende sog. Mittellinienverlagerung, die eine Hirnhälfte wurde durch Schwellung zur Gegenseite rübergedrückt. Und sie hatte sich NICHTS anmerken lassen, außer eben der Anfälle. Es war unfassbar. Wir mussten schon von erheblichen Kopfschmerzen ausgehen, und sie zeigte nichts - wie immer leider.
Der TA hatte ihr auch schon Cortison gegeben und meinte, das könne man weitergeben. Wenn der Hirndruck weiter steige, würde sie vllt irgendwann morgens tot im Körbchen liegen.
Noela (aus Spanien, geschätzte 12 Jahre, Spaniel-Mix) hatte wegen der Anfälle bis zum CT Termin ein Antiepileptikum bekommen. Das hatte zwar gegen die Krampfanfälle geholfen, aber aus Noela einen völlig anderen Hund gemacht. Sie war nur noch am Schlafen, nur noch dösig, total verlangsamt, konnte kaum noch Gassi gehen, war ständig am Schwanken, der Blick verschleiert. Mit Lebensqualität hatte allein das nicht mehr viel zu tun. Sie bemühte sich sehr, aber das Mittel plättete sie einfach. Wir wollten nach dem CT einen Versuch der Dosisreduktion machen. Doch bei diesem Befund stellten wir uns die Frage: worauf wollen wir denn warten?? Erste Komplikationen hatte sie ja bereits - die Anfälle. Die Aufzählung möglicher weiterer Komplikationen lasse ich mal weg. Und durch die Medikamente hatte sie keine Lebensqualität mehr, wirkte selbst total unglücklich. Wir mussten von da an quasi jederzeit mit erheblichen weiteren Komplikationen rechnen ohne die Zeit wirklich noch nutzen oder schön gestalten zu können. Uns brach das Herz, sie war mein Seelenhund, aber wir wollten ihr das auf keinen Fall zumuten und auf eine Notfallsituation warten, um sie dann notfallmäßig erlösen zu müssen. Sie litt doch jetzt schon. Wir nahmen sie mit nach Hause, gaben ihr Schmerzmittel, fütterten sie mit allem, was sie liebte und bis dahin wegen Allergien verboten war, kuschelten - und erlösten sie zu Hause. Ohne Notsituation, ohne Stress oder Angst.
Es kann bei deinem Hund auch alles anders laufen, so war es halt bei unserer Hündin. Ich finde es extrem bemerkenswert und stark von dir, dass du weitere Diagnostik ihm zuliebe ablehnst, weil dein Hund damit Probleme hat. Respekt!
Probiert doch mal die Medikamente gegen Anfälle aus, vllt verträgt er sie ja deutlich besser als unsere Noela.