Ich finde es immer wieder spannend, dass sich Leute einen Jagdhund als ersten Hund nehmen, obwohl sie weder Jäger sind (die restliche Familie mal außen vor gelassen) und offensichtlich wenig Hunde/Welpenerfahrung haben.
Zum Thema "langsam" - sicher ist es ratsam, dem Hund Stück für Stück relevante Dinge beizubringen, bzw. eigentlich eher, erwünschtes Verhalten, dass der Hund zeigt, schon in der Welpen/Junghundezeit zu belohnen, verstärken und so paar Grundlagen für später zu legen. Aber woher soll man als Nicht-Jäger wissen, wie dieses Verhalten aussieht? Im Gegenzug sollte man dem Hund auch viel Ruhe lassen, Welt erkunden undundund wurde alles schon gesagt hier.
Weimaraner kenn ich entweder als komplett unterforderte und dementsprechend happige "Familienstadthunde" oder als wirklich konzentrierte, auf hohem Niveau ausgebildete Jagdgranaten - einen Jagdhund selbst ausbilden mit wenig bis keinem Jägerwissen halte ich für etwas viel Aufgabe. Ich kauf mir ja auch keinen LKW, wenn ich grad mal einen Moepdschein habe
In diesem Sinne würde ich mir jetzt schon einen Trainer suchen, der dir schon früh Tips geben kann und euch dann später gemeinsam ausbildet.
Toitoi und eine schöne Welpenzeit.
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Ich finde unser Unterfangen vielleicht gewagt, aber nicht derart dämlich, wie es hier vielleicht im Subtext mitzuschwingt.
Ich bin mit Jägern und Jagdhunden aufgewachsen, mein Partner ebenso, der im Übrigen seinen Jagdschein - wenn auch noch nicht all zu lange - hat. Ich mache den Schein im Frühjahr und bin hinsichtlich der Jagdhundeausbildung auch nicht völlig blauäugig vorgegangen.
Auch wenn Bücherwissen allein nicht des Rätsels Lösung sein mag, aber schaden tut es gewiss auch nicht - habe ich mir Rund um Rasse und Ausbildung doch schon einiges angelesen und denke, dass wir mit meinem Schwiegerpapa (seit 40 Jahren Jäger und Tierarzt, hat seit Anbeginn immer Jagdhunde geführt und selbst ausgebildet) und den Jagdhundeausbildern hier in der Umgebung gewiss eine gute Unterstützung haben werden.
Hier bei uns gibt es mehrere Leute, die die Jagdhundeausbildung anbieten. Zum einen direkt aus unserer Jägerschaft, allerdings bin ich da noch etwas skeptisch. Dann gibt es noch jemanden hier, der die private Konkurrenz zur Ausbildung durch die Jägerschaft darstellt und jemanden, der etwas weiter weg ist, aber den Weg würde ich in Kauf nehmen.
Ich habe mir vorgenommen Nike erstmal 4 vielleicht auch 5 Monate alt werden und spielen und Grundsätzliches lernen zu lassen. Dann schaue ich mir alle 3 Trainer mal während ihrer Stunden an und gehe dorthin mit ihr, wo ich das beste Gefühl habe.
Im Übrigen habe ich mich beim Jagdhundewesen Termin besser geschlagen als der gesamte Kurs ;-) Das hat mir der Ausbilder zumindest bestätigt. Und ich habe kein explizites Jagdhundewesenskript zum Lernen gehabt, sondern nur Bücher über die Ausbildung von Jagdhunden, insbesondere Weimaranern gelesen. (Ich durfte den Terminen zum Jagdhundewesen schon mal beiwohnen, weil ich den Schein auch in dieser Jagdschule absolvieren möchte)
Vielleicht bekommen wir es ja doch hin, obwohl ich überall zu hören bekommen, dass das sowieso nichts wird. Aber es gibt ja immer mal wieder Nichtjäger, die ihre Hunde erfolgreich auf jagdlichen Prüfungen führen.
Warum also sollte ich das nicht auch schaffen?
Nike und ich üben momentan ein Bisschen Standruhe, das fällt ihr unglaublich schwer... Artig auf dem Platz liegen bleiben, wenn unbekannter Besuch kommt (begrüßen vorher ist aber erlaubt), ruhig liegen bleiben im Restaurant (war gestern unter erschwerten Bedingungen, denn sie hatte sich unmittelbar vor Betreten des Restaurants einen Wespenstich in den Ballen eingefangen und ich hatte keine Creme dabei :| ) oder auch einfach nur ruhig bleiben, wenn der Freund Faxen macht oder ich koche.
Ich werde mir ein dickes Fell zulegen. Gestern im Restaurant hieß es am Nachbartisch abfällig, dass man Nichtjägern und jungen Leuten die Haltung von Weimaranern grds. untersagen sollte. Da ist mein Freund aufgestanden und hat kurz angemerkt, dass der werte Herr sich die Blamage das nächste Mal sparen könne und seinen Jagdschein auf den Tisch gelegt!
Ich hab nur still in mich reingegrinst, aber genau solche Kommentare stacheln einen ja irgendwie erst so richtig an, dass man es dann auch durchzieht und gut macht und ich denke, dass wir das mit der richtigen Hilfe schon hinbekommen werden.