Den Vetevo-Allergietest mit allem Drum und Dran hatte ich bei meiner Kleinen auch mal gemacht. Da war aber uns schon klar, dass Pute hier ein No-Go ist. Die Maus hat es gemieden, wo es nur ging, kleine Mengen führten schnell zu Eskalationen.
Der Test sagte aber, allergisch nur auf Lamm (was bisher unproblematisch war) und Gans (was auch ging, aber dann wg. der Pankreasgeschichte ausfiel). Pute sei okay.
War ziemlich enttäuschend, weil der Test ja nunmal nicht gerade billig ist. However.
Wurde bei dem Kotprofil auch eine Nahrungsausnutzungsüberprüfung gemacht? Dabei kann man durch einfärben die Fette, Kohlenhydrate und Eiweiße darstellen und dann schauen, bei welchem Futteranteil die Verdaulichkeit Probleme bereitet. Nur so ein spontaner Gedanke.
Ich versuche mal, die übrigen in Reih und Glied zu bringen. In meinem Kopf klingen die völlig logisch ^^
Du hattest in anderen Beiträgen geschrieben, die Pankreaswerte seien gering. Zwar noch in der Norm, aber eher am unteren Ende. Unterhalb der Norm geben sie ja einen Hinweis auf eine EPi, eine Insuffizienz. Ich nehme an, das waren die Amylase und die Lipase-Werte, oder?
Beim oberflächlichen Vergleich der von dir genannten Futtersorten war in denen, die er soweit verträgt Maisstärke als Kohlenhydrat drin (dafür ist ja die Amylase zuständig, die zu verwursten). In dem Gastro Intestinal (?) war es Reis. Auch die KH-Quellen, die du gekocht hast wie Kartoffel, Reis und Nudeln hat er ja nicht vertragen. Vielleicht, weil die Stärke da noch nicht so weit aufgeschlossen war, wie in den anderen beiden Futtern. Da war ja direkt die Stärke drin. Ergo, weniger Arbeit. (Dass man Kartoffeln, Reis, Nudeln, etc. erst einmal vollständig abkühlen lassen muss, bevor man sie verfüttert, weißt du? Die Stärke verändert sich dadurch.) Süßkartoffelstückchen wurden auch nur teils verdaut, wenn ich das richtig gelesen habe.
Deshalb kann ich mir vorstellen, dass dein Hund vielleicht Probleme mit der Amylaseproduktion hat und damit mit der Verwurstung von nicht so weit aufgeschlossenen Kohlenhydraten. Das zum einen.
Nächster Gedanke, diese lymphoplasmazelluläre Gastritis ist, lt. Dr. Google eine Unterform der chronischen Gastritis. Ich fürchte also, da wirst du sein Leben lang mit zu kämpfen haben. Auch, wenn man sie gerade nicht vielleicht nicht sieht.
Da ist Stress natürlich ein großes Problem, auch positiver Stress. Wir haben das hier auch, leider. Durch die cP ist meine Kleine ja eh Gastritis-gefährdet und hat da auch immer mal wieder mit zu kämpfen. Leider hat sie viele Geräuschängste, was natürlich Stress auslöst und einen Schub begünstigen bzw. auslösen kann. Und ich kann nichts oder nicht viel dagegen tun *seufz*
Jetzt nochmal zur EPI. Soweit ich gelesen habe, kann diese eine Resorptionsstörung im Darm mit sich bringen, sodass manche "Bedarfswerte", wie gesichert auch immer diese nunmehr sein mögen, erhöht sind, um genug aufnehmen zu können. Das Betrifft meinen Recherchenotizen zufolge wohl Zink, fettlösliche Vitamine und B12.
Auch habe ich gelesen, dass Bauchspeichel eine basische Flüssigkeit ist (pH 7-8). Und wenn das Milieu zu sauer wird, funktionieren die Enzyme nicht richtig. Diese enzymatische Verdauung von eben Stärke, Muskelfasern und Fetten im Kot lässt sich über die oben erwähnte Stuhlausnutzungsuntersuchung feststellen.
Ich meine, mit Natron lässt sich die Säure auch etwas regulieren (kein Backpulver). Da müsstest du aber selber noch mal nachlesen, ich hatte es mir nur mal notiert.
Wenn man das alles jetzt mal zusammenrechnet:
- angeschlagener Magen mit evtl. zu saurem Milieu
- durch evtl. zu saures Milieu nicht richtig funktionierende Enzyme
- evtl. weniger Amylaseproduktion als bei gesundem Hund
- evtl. dauerhaftes Stresslevel (egal, auf welcher Höhe)
dann könnte ich mir schon vorstellen, dass sich das, auch wenn der Output derzeit in Ordnung ist, und auch das Fressverhalten, dennoch in der Fellbeschaffenheit zeigt. Und sei es nur, weil die Aufnahme von Zink nicht oder nicht richtig gewährleistet ist.
Hat dein Hund mal ein Ei bekommen oder zwei? Das Eiweiß sollte möglichst gegart sein, darin ist in rohem Zustand ein Stoff, der die Aufnahme von Biotin (auch wichtig für Haut und Haare) hemmt. Durch Erhitzen wird er ausgeschaltet.
Grundsätzlich würde ich schon erstmal dabei bleiben, was er gerade gut verwurstet und mag. Vielleicht findest du einen TA mit diätetischem Schwerpunkt, der sich diese Gesamtuntersuchungen unter Berücksichtigung der aktuellen Ernährung mal anschauen kann.
Und, wenn möglich, den Stress reduzieren. Wenn auch erstmal nur für ein oder zwei Wochen und schauen was passiert.
Nur der Vollständigkeit halber. Ich bin nur Ersthundehalter (mit Problemkind ^^') und habe keinerlei medizinische Erfahrung oder Ausbildung. Ich lese nur viel, insbesondere, wenn mein Mädchen gerade schwächelt. Es gibt mir ein wenig das Gefühl, etwas zu tun, obwohl ich gerade nichts tun kann. Also bitte nur als solche Gedankengänge werten. Die meisten dieser Infos sind übrigens hier aus dem Dogforum