Beiträge von Kady81

    Zwerge werden oft nicht ernst genommen

    wenn er zu doll gedrückt wird

    Das Ernstnehmen heißt ja nicht zwangsläufig, ihn körperlich unterzubuttern. Das kann ich auch bei einem großen Hund machen. Da ist wohl nur der Schaden größer, wenn er sich mal wehrt.


    Als ich letztens mit meiner Havaneser-Mix-Hündin beim Mantrailing von einem erfolgreichen Trail zurück ans Auto kam, wurde ich von einem Passanten angesprochen. Ob ich mit "dem da" auch dieses Leutesuchen machen würde. Als ich bejahte, kam nur ein herablassendes "der ist doch viel zu klein".


    Es braucht keine körperliche Überlegenheit, um zu zeigen, dass man ein Individuum nicht ernst nimmt, nicht respektiert. Nach dem Motto, so ein Kleiner kann doch nix. Außer Kläffen. Kleine Hunde werden gerne mit herablassenden Bezeichnungen betitelt wie z. B. Fußhupe und Teppichporsche. Die meisten Kleinhundhalter nehmen ihre eigenen Hunde nicht ernst, sieht man ja oft in den Threads hier, was da für Aussagen kommen, wenn der Hund sich den Hintern abbellt, weil ihm sonst keiner hilft.


    Ich denke mir, dass eben diese Größe bei vielen Menschen, die einen Hund suchen mit den Eigenschaften, die den kleinen Begleithunden eben nachgesagt werden, das ist, was abschreckt. Man will eben lieber einen "richtigen" Hund. Einen, der etwas hermacht. Und toll aussieht (oder gefährlich, egal, hauptsache man kann damit andere beeindrucken). Ein tiefes, grollendes Wuff klingt wohl auch einfach besser, als ein helles, ängstliches Waff.

    Womit ich jetzt keine Hunderasse schlechtreden und auch nicht alle über einen Kamm scheren möchte. Das sind nur die Erfahrungen, die ICH bisher gemacht habe. All so einen Kram musste ich mir schon anhören, wenn ich mit meinem "Wuschel", meinem "everybodysdarling" unterwegs bin.


    Bei mir war klar, es muss was kleines sein, damit ich Hund im Notfall auch heimtragen kann. Da wäre ich mit einem Goldi auf weiter Flur echt aufgeschmissen, wenn der sich plötzlich ein Bein bricht. Weil Mietwohnung wäre ein ausgeprägter Wachtrieb auch eher ungünstig gewesen. Und, weil sie mein allererster Hund ist, wollte ich gerne einen Hund, der freundlich ist und einen Rückwärtsgang kennt.

    Aber als ich Lili bei der Tierschutzorga gesehen habe, war mir völlig egal, was in der Beschreibung steht. Bis jetzt bereue ich die Entscheidung in keinster Weise, obwohl sie unsicher ist und ängstlich und durch ihre Vorgeschichte belastet, was bei jedem noch so kleinen Gassigang im Hinterkopf kleben muss.


    Aber sie ist nicht "nur" ein kleiner Hund. Sie ist ein Hund. Und was für einer.

    nur habe ich keine Ahnung was bei so einem ersten durchchecken gemacht wird

    Wenn es um die allgemeine Untersuchung geht, dann ist das in der Regel Öhrchen reinschauen, Augen leuchten, Zähne anschauen, Herz und Lunge abhören, Bauch abtasten.

    Damit würde ich auch daheim anfangen, je nach Hund vllt. erstmal spielerisch beim Kuscheln.


    Mit meiner kleinen übe ich das alles gerade mit Ankündigung. Sie ist eine unsicherer Hund und durch ein paar schmerzhafte Arztbesuche dort inzwischen meist kurz vor einer Panikattacke. Bei uns war das "drüber und fertig" arg kontraproduktiv (jeder Jeck is anders ;) )


    Das Training findet hier auf einer Decke auf dem WoZi-Tisch statt. Da springt sie auch freiwillig und freudig drauf (ich hoffe, das später auf den Behandlungstisch umlegen zu können). Dann machen wir alles mit Ankündigung. Also "Öhrchen" für in die Ohren schauen, "Zähnchen" fürs Zähneputzen und -schauen, usw.


    Unsere Problemstellen sind die Pfoten. Da Flusen und Wolfs-/Daumenkralle regelmäßig bearbeitet werden müssen, gibt es hier auch zusätzlich zur Ankündigung das oben erwähnte IBB (Ich bin bereit)-Signal. Für jedes Stillhalten gibt es Leckerchen (was tolles, bei uns angetrocknetes Hühnerherz, ganz klein geschnitten). Je nach Stelle mehr (bei den Pfoten und beim Schwanzbürsten) oder weniger (Ohren, Augen, Zähne, Kämmen).


    Viel den Hund dabei beobachten, seine Körpersprache lernen. Wenn ich merke, dass sie langsam anspannt, gibt es eine Pause, in der sie ein paar Leckerchen über den Boden jagen oder im Teppich suchen kann. Kommt sie danach auf Einladung (nicht auf Locken oder Kommando) wieder auf den Tisch, machen wir weiter. Und wenn wir fertig sind, gibt es einen kleinen Jackpot und einen sehr sehr stolzen Hund.

    Mein Vermieter ist auch die Baugenossenschaft.

    Als im Raum stand, dass hier ein Hund einziehen soll, habe ich schriftlich um Erlaubnis gebeten. Auflage war lediglich, dass ich die anderen Mieter um Zustimmung (Unterschrift) bitten muss. Das mag generell bei der BG so sein oder eben explizit bei uns, weil es in der Vergangenheit öfter mal Nachbarschaftszänke gabe (ohne Hunde).


    However, Nachbarn haben alle mitgezeichnet, Genehmigung kam mit dem üblichen Zusatz, dass, wenn es zu Beschwerden käme, der Hund wieder gehen müsse (wobei die BG da auch erst mal mit einem spricht und einem auch Gelegenheit gibt, ein Problem zu lösen). Von Größenvorgaben war nie die Rede. Ich glaube, lediglich Listenhunde waren ausgeschlossen. War für mich aber eh irrelevant.

    Ich empfehle also auch, einfach schriftlich um Erlaubnis zum Halten eines Hundes bitten und schauen was sie sagen. Rasse o. ä. würde ich auch nicht reinschreiben, das gibt nur Gemaggel, falls es dann doch was anderes wird.


    Was die anderen Hunde angeht. Die können auch schon bei den Familien gewesen sein, als sie eingezogen sind. Daran würde ich mich nicht orientieren. Wobei es natürlich auch genug Leute gibt, die gar nicht erst daran denken, den Vermieter zu fragen. Eigenes Risiko.

    Wenn sie lange alleine bleiben muss, weil ich ins Büro fahre und sie mal nicht mitkann (wie jetzt z. B. als es so heiß war, da mute ich ihr keine Öffis zu), bekommt sie den gefüllten Kong auf ihre Decke ins Wohnzimmer, dann sage ich "Bin bald zurück" und gehe. Da schaut sie auch gar nicht, sondern ist schon fleißig am Schlecken.


    Der Einkaufstag ist fest, das kann sie auch gut einschätzen, weil es direkt der Tag nach dem Trailtraining ist. Da gibt es nix. Aber grundsätzlich, wenn ich die Wohnung verlasse (hab ich von Anfang an so gemacht) sag ich: "Bin gleich zurück."


    Wenn ich vom Einkaufen komme, bring ich eh erst alles hoch vor die Tür, setz den Wagen weg und hab dann auch die Hände frei, wenn ich reingehe. So oder so, Tür auf und wenn sie dann aus ihrem Loch gewuselt kommt, begrüße ich sie auch. Keine wilde Party, aber schon viel Freude. Bei uns funktioniert es so gut. Sie kann auch gut alleine bleiben.


    Das Ignorieren bei der Heimkehr hab ich mal gemacht. Einmal. Weil sie sich ganz am Anfang wirklich den Arsch abgefreut hat und gar nicht wusste, wohin mit sich. War aber bei diesem (!) Hund grundfalsch. Die kleine war dadurch so dermaßen verstört, dass sie den restlichen Tag nur noch mit eingekniffenem Schwanz rumgelaufen ist. Ignorieren bei uns deshalb never ever.

    Angenommen, ihr kommt mit eurem braven ruhigen Hund in ein Restaurant und dort ist aber schon einer. Der findet euren Hund jetzt total blöd und kläfft sich den Arsch ab und pöbelt rum, soweit es die Leine zulasst.

    Wie reagiert ihr?

    Geht ihr dann wieder, obwohl euer Hund eigentlich ja gar kein Problem ist?

    Oder, wenn der Pöbelhund euren Hund erst bemerkt und loslegt, wenn ihr schon sitzt und bestellt habt?

    Kein Jaulen, kein Winseln, kein heulen, kein gar nix. Nichtmal an Möbel rumkauen (was er hin und wieder macht wenn wir daheim sein).

    Es muss bei euch nicht so sein, aber vielleicht einfach im Hinterkopf behalten :) :


    Nicht jeder Hund zeigt lautstark oder durch Umdekorieren der Inneneinrichtung, dass er Alleinebleiben scheiße findet. Manche Hunde leiden still vor sich hin. Man mag den Eindruck gewinnen, dass er ganz entspannt (weil ganz ruhig) liegt.

    Es ist sinnvoll, sich das Verhalten des Hundes nach der Rückkehr mal anzuschauen. Wenn er beispielsweise dann in Tiefschlaf fällt, oder auffällig hochdreht, kann das ein Zeichen für Stress beim Alleinebleiben sein.

    Wie gesagt, nur als Hinterkopfinfo.

    Gegnerische Hund rennt vor dem Fahrrad an der Flex - er sieht mich kommen. Ich war auf dem Roller unterwegs mit meinem wirklich schon auf der abgewandten Seite - habe meinen Absetzen lassen.

    Mal eine generelle Frage. Ist es sinnvoll, in so einer Situation, wo es also noch nicht zu einer direkten Konfrontation gekommen ist (der andere Hund ist ja noch auf dem Weg), den eigenen Hund absitzen zu lassen? Oder wäre ein zügiges Weitergehen an kurzer Leine sinnvoller?

    Reine Interessensfrage.