Ich arbeite auch in einem Großraumbüro mit etwas mehr als 40 Leuten. Dazu kommen Kunden (zwischen 5 und 10 pro Tag), sowie Kollegen aus anderen Abteilungen, Polizei oder Feuerwehr. Mein Platz ist quasi direkt in der Einflugschneise, im Rücken aber durch Schränke begrenzt, so dass wir ein nettes Eckchen haben.
Mein Hund war geschätzt 2 Jahre alt, als sie aus dem Tierschutz zu mir kam und ist ein kleiner Havaneser-Mix.
Die vier Wochen, die ich mir für ihre Ankunft freigenommen habe, habe ich im Tagesablauf direkt so gestaltet, wie es auch später sein würde, wenn ich wieder im Dienst war. Also Ruhe gehalten, wenn ich normal arbeiten müsste. Hat auch sehr gut funktioniert (und auch gut verhindert, dass ich sie in ihrer ersten Zeit bei mir direkt überfordere) und kann ich nur empfehlen.
Bahnfahren und Büro hat sie schnell gelernt. Sie ist allerdings dauerhaft am Schrank direkt an meinem Platz angeleint, weil sie der Typ Hund ist, der es äußerst unhöflich findet, wenn er nicht alles und jeden mal begrüßen darf ^^ Da es aber eben auch nur eine Ausnahmeregelung ist, bin ich sehr darauf bedacht, dass sie den Ablauf nicht stört und nicht herumnöhlt (macht sie auch nicht).
Inzwischen haben wir unsere kleinen Rituale, bei denen sie morgens, wenn außer uns noch keiner da ist, mit ihrem Spielie durch den Raum toben kann. Kommt der erste Kollege, holt sie sich ein Leckerchen ab und dann kommt sie zu mir zum anleinen und pennen.
Die Kollegen sind eigentlich allesamt ziemlich angetan von ihr. Mittlerweile haben sie sich aber auch daran gewöhnt, dass sie da ist. Anfangs kamen halt schon mehrere zum schauen und knuddeln (was Lili ja ganz famos findet), aber inzwischen ist das viel viel ruhiger geworden.
Mein Plan A ist leider im September letztes Jahr unerwartet verstorben. Plan B hat sich gerade eine zweite Katze angeschafft und wir müssen erst noch schauen, ob auch sie mit meiner Lili klarkommt. Deshalb ist Lili derzeit dauerhaft mit im Büro.
Plan D war ein weiterer Hundesitter, aber es fällt mir schwer, jemandem den Schlüssel zu meiner Wohnung sowie meine geliebte Hündin anzuvertrauen.
Manchmal läuft es halt kacke, deshalb kann ich nur raten, sich mehrere Notfallpläne, gerade auch bei Krankheit des Hundes (kurzfristig einspringen) und bei Unverträglichkeiten der Kollegen (langfristiges Einspringen) zurecht zu legen.