Ich will es eigentlich auch nicht schwarz sehen. Ich will mir Turniere ansehen, egal ob per Video oder im echten Leben und Vorbilder finden und mich über Leistungen freuen. Aber Samstag war echt so unfassbar hässlich, dass ich gerade nicht in der Lage wäre zu argumentieren, warum dieser Sumpf, den man Turnierreiterei nennt, eine Daseinsberechtigung hat.
Und alleine, dass wir hier unsere "Ausnahmereiter" aufschreiben, die eben nicht so sind... Ich sag ja nicht, dass immer alles hundertprozentig super aussehen muss. Meinetwegen kann da auch mal einer hinter die Senkrechte gelangen oder bei einer Piaffe mit der Hinterhand nicht ganz so toll die Last aufnehmen. Aber grundsätzlich so halbwegs tiergerechtes Reiten würde ich mir schon als die Regel wünschen, und nicht als die Ausnahme. Ich will kein Riegeln auf Kandare sehen, ich will mir nicht anschauen müssen, wie ein Pferd einen ganzen Grand Prix lang mit geöffnetem Maul herumläuft und ich will keine verschissenen Rädchensporen in Pferdebäuchen verschwinden sehen. Selbiges mit der Haltung. Bei diesem und jenem Reiter dürfen die Pferde auf die Weide - toll, sollen wir jetzt Beifall klatschen, dass im einen oder anderen Reiterhirn angekommen ist, dass das kein Sportgerät ist, das man in einer Besenkammer verstauen sollte? "Auslauf" auf Einzelpaddocks, die gerademal doppelte Boxengröße haben, finde ich auch nicht feiernswert.
Und es muss sich heftig was ändern. Wie kann es sein, dass eine Reiterin vor den Augen der Richterinnen vor dem Betreten des Vierecks nochmal schön mit heftiger Handeinwirkung linksrechtslinksrechts den Kopf vor die Brust knallt. Man stelle sich vor, ich würde meinem Hund beim Betreten des Hundeplatzes vor dem Richter eine runterknallen...