Beiträge von Esiul

    Also ich wiege etwas weniger als 60kg auf 170cm und habe einen 27kg Hund. Ein permanenter Leinenzerrer wär nix für mich, aber ich halte ihn im Notfall durchaus ohne Probleme. Meine Schwester ist tatsächlich zierlich, etwa 50kg glaube ich, aber die geht auch ohne weitere Sorgen mit ihm spazieren.

    Gebrauchshunde wie Dobermann etc. sind halt meist wirklich eher Hunde, die was für echte Hundesportler sind. Was wünscht ihr euch vom Charakter her? Ein bisschen Hundesport kann man mit fast jedem nicht ganz hirnlosen Hund betreiben. Wie siehts aus mit Jagdtrieb? Kommt ihr damit klar? Soll/Darf er melden bzw. das Haus bewachen? Das sind halt alles Dinge, die zu beachten sind.

    Ich denke, die Probleme deines Hundes nehmen hier alle sehr ernst. Die Sache, die, so glaube ich, hier alle auf die Palme gebracht hat (inklusive mich!) war, dass du geschrieben hast, dass dein Hund Blut erbrochen hat, gefolgt von blutigem Stuhlgang und dass du erstmal abwarten wolltest. Sowas treibt die User hier zur Weißglut, weil es eben vor allem bei kleineren Hunden schnell zu einem lebensbedrohlichen Zustand werden kann.


    Du hast Angst um deinen Hund, das ist normal. Ich würde wohl nicht schlafen können, wenn mein Hund in der Tierklinik bleiben müsste. Es wird aber sicher alles gut ausgehen. Dein Job wird es von jetzt an sein, mal in nächster Zeit deinen Hund auf gesundheitliche Abnormalitäten zu beachten, und, falls eben nochmals Probleme auftreten, dich mit den Tierärzten in Verbindung zu setzen und mit ihnen auch mal die ganze Krankengeschichte durchzudiskutieren, angefangen bei den Durchfällen vor einigrn Wochen über die Blut-Problematik bis hin zu den neuesten Sachen. Ich weiß es ist nicht leicht, man ist Hundebesitzer, man hat eigentlich eh schon von allem zu wenig Ahnung und dann soll man noch aus dem Bauch heraus entscheiden, was man von der Tierklinik verlangen soll. Mach dich jetzt nicht wahnsinnig, lass die Leute in der Klinik ihre Arbeit machen und warte mal ab. Die Leute haben Tiermedizin studiert und können das meist ganz vernünftig einschätzen. Wichtig ist nur, dass du ehrlich zu den jeweiligen Ärzten bist und aufmerksam dem Hund gegenüber, und auch mal gewisse Details am Rande erzählst. Ich hatte das z.B. letztens: Ich stand mit einem zuckenden Hund beim Tierarzt, der hatte schon Epilepsie in Verdacht, ich hab ihn auf die Idee mit dem Mangel gebracht - mein Hund war einen Tag Bergtour gelaufen, am nächsten einen langen Ausritt und am dritten waren wir einige Stunden zu Fuß unterwegs. Woher hätte er denn wissen sollen, dass ich meinen Hund das ganze Wochenende lang kreuz und quer durch Österreich gejagt habe, wenn ich ihms nicht erzählt hätte? Letzten Endes haben wir dann Magnesium & Co in den Hund gejagt und damit wars erledigt, das Zucken kam nicht wieder.

    Ganz doof gesagt: Wenn der Hund bis jetzt noch nicht draufgegangen ist und stabil ist, dann würde ich Giftköder eher ausschließen. Gift wirkt normalerweise doch innerhalb von ein paar Stunden, und nachdem dein Hund immer noch am Leben ist, obwohl die ganze Geschichte schon gestern Nacht angefangen hat, klingt das für mich nicht nach Gift.

    Immerhin sucht sie sich Hilfe. Sie fragt nach, konsultiert Tierärzte, etc. Das ist definitiv nicht der Worst Case. Ja, sie hat nicht so wirklich Ahnung, und sollte am Besten noch einiges Lesen und Lernen. Einen Hund zu halten, stellen sich viele Leute nunmal einfacher vor, als es ist, und offensichtlich war das bei ihr und ihrer Familie auch so. Gebt ihr doch mal eine Chance, auch aus solchen Hundehaltern kann noch was werden, wie oft habe ich schon die Geschichten von Trainern (!!) gehört, die mit Millan-Methoden angefangen haben und sich dann weiter entwickelt haben. Wenn die nach der Erkenntnis, dass das nicht so richtig das Wahre ist, alle frustriert das Handtuch geworfen hätten und sich selber einen "Blöd"-Stempel aufs Hirn gedrückt hätten, wären sie jetzt keine (guten) Trainer und wahrscheinlich auch keine Hundehalter mehr.


    Verleidet ihr nicht das Forum. Ihr werdet sie sicher nicht durch Beleidigungen dazu bringen, den Hund abzugeben, das menschliche Hirn funktioniert so nicht. Wer sie nicht leiden kann, denkt bitte einfach an den Hund, der hat nix davon, wenn sich die Besitzerin nicht mehr nachfragen traut, aus Angst vor der Reaktion. Immerhin sitzen hier doch auch einige kompetente Leute vor den Rechnern, die wirklich sinnvolle Ratschläge geben können, und der Hund profitiert in jedem Fall davon, wenn sie weiterhin eine Anlaufstelle hat.


    Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Der Hund wird jetzt in der Tierklinik versorgt, da drücke ich jetzt mal aufrichtig die Daumen, dass das bald wieder passt. Ich hoffe (und glaube stark), die Besitzerin lernt was draus.