Beiträge von Esiul

    Ich würde auch gar nicht versuchen wollen, meinem Hund die "Angst" vor meinem Gebrüll zu nehmen. Ich habe meinen Hund erst einmal in einer für ihn wirklich brenzligen Situation so richtig angebrüllt (also kein schärferes "Hey" - das finde ich übrigens auch manchmal ganz hilfreich), sondern wirklich mit allem was die Lungen hergaben. Das hat ihn zumindest so weit verwirrt, dass er auf der Stelle stehen geblieben ist und sich nicht weiter auf die illegal platzierte Falle zubewegt hat. Ich hätte es vielleicht auch mit positiv besetzten Kommandos lösen können, aber dafür war mein Puls in dem Moment zu hoch und mein Hirn zu unterversorgt. Hätte ich meinem Hund beigebracht gehabt, dass das nichts bedeutet, hätte er vielleicht die Pfote oder Schnauze genau dahin geschoben...

    Zitat


    Als Qualzucht bezeichnet man bei der Züchtung von Tieren die Duldung oder Förderung von Merkmalen, die mit Schmerzen, Leiden, Schäden oder Verhaltensstörungen für die Tiere verbunden sind.

    (...) die Duldung (...) von Merkmalen, die mit (...) Verhaltensstörungen für die Tiere verbunden sind.
    Das könnte man durchaus schon so sehen, dass die bewusste Verpaarung von zwei übernervösen Tieren, wo zu erwarten ist, dass die Welpen an ausgeprägten charakterlichen Schwächen leiden werden, auch unter Qualzucht fallen würde, oder?

    Ich würde trotzdem zum TA fahren. Mein Hund hat ja auch schon diverse Ohrenentzündungen hinter sich, Schmerzanzeichen hat er erst einmal wirklich gezeigt - das war jene Ohrenentzündung, die dazu geführt hat, dass wir ihn in Narkose legen mussten. Und selbst da waren es nur so subtile Sachen wie "Hund legt den Kopf beim Gähnen leicht schief" und "Hund schüttelt sich, wenn er das Haus" verlässt. Nix mit kratzen, nicht anfassen lassen, verminderter Aktivität oder dauerschütteln. Manche Hunde neigen wohl eher zum überspielen.

    Keine Hundeschule ist perfekt und außerdem hängts dann immer auch vom jeweiligen Trainer ab. Meine Trainerin hätte dir wohl gesagt: Entspann dich, ist ein Welpe, da gibt sich einiges von alleine. Bei meinem Hund hatte sie damit übrigens recht. Wir waren übrigens anno dazumals mit der alten Hündin in der HuSchu Perg, war damals positiv und seitdemhabe auch seitdem nix negatives gehört. (Das war noch in der Zeit, als es die einzige Hundeschule im Bezirk war, also ca. 20 Jahre - und sie waren damals schon Wurstzipfelwerfer. Spricht meiner Meinung nach für sie.)

    Ich würds an deiner Stelle nicht machen. Für mich klingt das ehrlich gesagt so, als solltest du dich erst mal mit Gohan auseinandersetzen und mit ihm ein wirklich harmonierendes Team werden, bevor du an einen Zweithund denken solltest. Ich denke, ihr habt noch einige Baustellen, die behoben werden sollten, bevor ihr euch den Stress antut.

    Also jetzt mal meine Erfahrung so als Österreicherin: Alles kein Problem, solang du & deine Hunde euch vernünftig verhaltet. Maulkorb in den Öffis & Bergbahnen ist allerdings Pflicht, bei uns checkt der Busfahrer nach, ob wirklich einer drauf ist, wenn man eine Fahrkarte für den Hund kauft. Generelle Maulkorbpflicht im Freilauf kenne ich ehrlich gesagt nicht, in meiner Gemeinde gilt nur: Innerhalb des Ortsgebietes entweder Leine oder Maulkorb. Sprich ich könnte mit unangeleintem Hund mit Maulkorb die Straße runterlaufen, beim Ortsgebietsende den Mauli abmachen und fertig.

    Bei einem kleinen Blutpunkt mache ich auch absolut gar nix, eine größere "Verletzung" hatten wir einmal, da habe ich die Blutung mit Seife und einem Verband gestillt und ihm erst mal etwas Ruhe gegönnt, damit es nicht gleich wieder aufgeht. Ich würde halt nicht direkt nach der Verletzung raus gehen, sondern warten, bis sich die Wunde geschlossen hat, damit nicht zu viel Dreck reinkommt, aber ansonsten würde ich da auch nicht wahnsinnig Angst wegen Keimen bekommen. Wenn ich mir ansehe, wie oft ich oder ein Pferd oder sonst irgendein Tier sich verletzt und das meist nicht unter hygienischen Bedingungen und wie wenig da passiert, habe ich bei einem gesunden Hund keine irrsinnig großen Bedenken. Da dürfte man gar nicht mehr raus gehen, was wenn sich der Hund eine kleine Verletzung am Ballen zuzieht, die der Halter nicht mitbekommt, oder, oder...

    Also seit ich den nachweislichen Beagle-Collie-Mix einer Bekannten kennen gelernt habe, bin ich auch sehr vorsichtig mit "das ist da nie im Leben drinnen". Besagtes Tier sah einfach aus wie ein fehlgezeichneter, etwas zu klein geratener tricolor Langhaarcollie in nicht ganz so plüschig. Also wieso auch nicht das Tier aus der Anzeige...

    War das Verhalten denn von Anfang an da?
    Ich würde dem alten Hund extra-Spaziergänge gönnen, bis der Jungspund älter und nicht mehr so schreckhaft ist, der wird ja vermutlich noch ordentlich Bewegung haben wollen. Dann kannst du dich auch besser auf das Problemkind konzentrieren.
    Nimmst du sie denn wieder auf den Arm, wenn sie Angst bekommt?