Zum Thema "Kann Körbchen"
Dass er es bei mir nicht kann oder dass es ein Rauschen gibt, Ablenkung usw. das leuchtet mir ein.
Die Situation war (an Tag 1, wo es klappte):
Das Körbchen steht neben dem Sofa. Also wirklich direkt daneben. Couch hört auf, Körbchen fängt an.
Hund will 4x Pfote aufs Sofa stellen. Ich zeige nach dem 4.Mal ins Körbchen, sass dabei auf dem Sofa. Neben dem Körbchen.
Das hat 5 von 5 Malen geklappt. Fand, so sehr nach Zufall sieht das nicht aus und Ortswechsel gab es auch nicht.@Kontextbezogenes Lernen.
Alles anzeigen
Was genau der "Fehler" beim 6. mal Körbchen schicken war, lässt sich nicht so einfach sagen, da bräuchten wir schon Videoaufnahmen von mehreren Blickwinkeln, eine Glaskugel und/oder hellseherische Fähigkeiten.
5 Mal richtig bedeutet erstmal noch nix. Als mein Hund noch ein Welpe war, hat er meinen Rückruf quasi immer richtig interpretiert und ist zu mir gekommen. Bedeutet das, dass mein Hund mit 12 Wochen deshalb abrufbar war?
Nö. Ich habe halt die Situation immer so gewählt, dass er nix falschmachen konnte. Hätte ich ihn im falschen Moment gerufen, wäre er nicht zu mir gekommen und hätte damit einen Fehler gemacht. (Bzw. Ich hätte ihn gemacht.) Es kann also sein, dass du die ersten 5 Male die Situation zufällig richtig gewählt hast und er deshalb richtig reagieren konnte, brim sechstem Mal war irgendetwas anders - und schon passte das Resultat nicht mehr.
Du musst auch die Frage bedenken: Welchen Grund hat dieser Hund, dass er auf dich hören sollte? Nach so kurzer Zeit habt ihr keine Beziehung zueinander. Er hatte also noch keine Chance, zu lernen: "Wenn du "Körbchen" sagst, gehe ich da hin, weil..."
z.B. es dann Leckerchen und Lob gibt, hier sonst der Hausfrieden schief hängt, mein Mensch das gerne so will und alles besser ist, wenn mein Mensch glücklich ist, oder ....
Vielleicht hat er die ersten fünf Mal aus Nettigkeit richtig reagiert, entschieden, dass er beim sechsten Mal eigentlich gerade Lust auf was anderes hat und "nett" für heute ausverkauft war.
Vielleicht war ihm im Moment sein anderes Vorhaben deutlich wichtiger und er hat keinen Grund gesehen, sich jetzt mit deinen Wünschen zu befassen.
Vielleicht hast du körpersprachlich komplett ins Klo gegriffen.
Vielleicht hatte er keine Ahnung, was du jetzt eigentlich wolltest.
Vielleicht hast du es ihn mit irgendeiner Änderung des Kommandos aus dem Konzept gebracht.
Vielleicht hat er entschieden, dass das Befolgen des Kommandos keinerlei Vorteile für ihn hat und er das deshalb jetzt nicht möchte.
...
Was es letztlich war, werden wir nicht mehr herausfinden. Das Kommando konntet ihr noch nicht gemeinsam gefestigt trainiert haben, denn so lange hattest du den Hund gar nicht. Man kann sich nicht darauf verlassen, dass ein Hund ein Kommando befolgt, wenn man es noch nicht ausreichend gemeinsam trainiert hat. Und dann muss man halt Umwege suchen. Wenn du mir einen Hund zum Aufpassen bringst, den ich nicht kenne, und ich möchte, dass der in sein Körbchen geht, und er befolgt das Kommando nicht, dann drohe ich dem nicht noch körpersprachlich, sondern breche den gescheiterten Versuch mit dem Kommando ab und bringe ihn sonst irgendwie dorthin. (Locken, Leine, egal wie, aber trotzdem möglichst konfliktfrei.) Und wenns mir wichtig wäre, dass dieser Hund bei mir das Kommando "Körbchen" kann, dann fange ich in einer Situation an, das zu üben, in der wir beide entspannt und lernfähig sind und uns aufeinander einlassen können.