Beiträge von Esiul

    Kommt aber auch auf das Individuum an. Meinen Hund kann ich überall parken und jedem in die Hand geben. Hab ihn auch schon mit einem Freund mal eben schnell auf einen Berg raufgeschickt - er hat genau einmal zurückgeschaut, ob ich wirklich nicht mitkomme und ist dann freudestrahlend mit ihm hochgelaufen.

    @Esiul: das mit dem Alleinbleiben hast du ohne das typische „Sekundenweise aufbauen gemacht?“ und wenn dein Hund gebellt/gejault hat wenn du gegangen bist?

    Mein Hund hat nicht gejault oder gebellt. Wenn er brav gelegen ist, habe ich einfach kurz das Zimmer verlassen, mir was zu trinken geholt, bin wieder ins Zimmer gegangen und hab mich hingesetzt, ohne dass irgendetwas spannendes passiert ist. Natürlich bin ich nicht von Anfang an lange weggeblieben. Aber an welcher Stelle ich da belohnen oder clickern hätte sollen, ist mir einfach nicht klar. Ich baue erst gar keine Erwartungshaltung bei solchen Dingen auf, weil es einfach komplett langweilig für den Hund sein soll, dass ich komme und gehe.

    wie so ist clickern super für alle Grundkommandos aber nicht für die wirklich wichtigen dinge? wie lehrt ihr diese denn sonst?

    Was sind denn die wirklich wichtigen Dinge für dich?
    Für mich waren wichtig:
    Ruhig bleiben: Hund einfach hinlegen lassen und ignoriert, wenn er doof geworden ist, gelegentlich gelobt und belohnt, wenn er zufällig gerade wach war und trotzdem nicht herumgewetzt ist.
    Stubenreinheit: Rausgehen, Geschäft erledigen lassen, Hund ganz toll finden, Leckerlie in die Schnute schieben.
    Rückruf: Hund rufen, Hund kommt, "Supii", Leckerlie in die Schnute
    Beisshemmung: Hund beißt - Spielabbruch. (Plus: Leckerlie kommt nur dann aus der Hand frei, wenn du nicht daran rumkaust)
    Sich in Gegenwart von Pferden benehmen: Hund neben dem Paddock anbinden und zusehen lassen, später mit in den Paddock nehmen.
    Alleine bleiben: Einfach kein Drama draus machen. Müll raus und runterbringen, aus der Tür gehen, mal ein paar Minuten wegbleiben, reinkommen, als ob nichts gewesen wäre.
    Autofahren: Hund ins Auto, Motor an, losfahren.
    Brav auf dem Schertisch sein: Hund raufstellen, ab und an mal ein Leckerlie in die Schnute. Für einen Clicker hätte ich da keine Hand mehr frei.

    Clickern ist eine feine Sache, allerdings benutze ich den Clicker nicht sooo oft und meist nur wenns um Tricks oder UO geht. Ich bestätige meistens einfach so, auf die Gefahr hin, dass es auch mal nicht 100%ig passt vom Timing her. Stubenreinheit, Leinegehen, Rückruf, etc. hat meiner so gelernt, ganz ohne zwischengeschalteten Klick. Ich denke, wenn man den Clicker gerne mag, dann kann man aber so ziemlich alles damit machen. Mir wars nur zu doof, das Ding ständig zum Spazierengehen und so überall hin mitzunehmen. Naja, ansonsten sollte man die ganze Geschichte natürlich auch richtig aufbauen, sonst schafft mans vielleicht auch, unerwünschtes Verhalten anzutrainieren.

    Also eine Parallele zur Nazizeit zu ziehen... Puh, das ist ja schon fast Verharmlosung. Weißt du, was damals geschehen ist? Leute wurden zwangskastriert und ermordet. Das ist doch null damit zu vergleichen, zu sagen, dass Verantwortung für ein Kind auch beinhalten kann, bestimmte Dinge nicht weitervererben zu wollen.

    Falls es bei deinem Mann an der Pudeloptik liegt: Mein Profilfoto zeigt exakt dieselbe Rasse wie das von Lockenwolf. Großpudel in weiß. (Wobei zumindest meiner deutlich zu groß für eure Wünsche ist.)
    Große Hunde und Kinder: Kann auch sehr gut funktionieren, wobei man auch bedenken muss, dass man einem Labbi-Jungspund nicht verübeln darf, wenn er mal etwas aufgedrehter ist. Mit einem aufgedrehten Havanneser kommt ein Kind alleine klar, ein aufgedrehter Labbi ist schwieriger. Ich selbst (und meine Geschwister) sind mit einem 20kg Hund aufgewachsen, aber die hat halt ihre Welpenzeit auch schon hinter sich gehabt, als sie bei uns ankam.