Beiträge von Esiul

    Der Urhund war aber von Anfang an nah am Menschen. Solange wie auch immer geartete Krankheiten die vom Menschen gewünschten Fähigkeiten nicht eingeschränkt haben...

    Gabs da nicht die Definition, dass Qualzucht dann erfüllt ist, wenn bei der Zucht ein Leiden des Tieres entweder in Kauf genommen wird oder sogar bewusst gefördert?

    Naja, aber damit sich ein Hund fortpflanzen und somit die Art erhalten kann, reicht eine durchschnittliche Lebenserwartung von 4 Jahren auch aus...

    Gerade wenn es um die beste Freundin geht, und nicht um irgendeine Arbeitskollegin, kann man doch wohl ehrlich sagen, was man davon hält und auch versuchen, diese Entscheidung vielleicht zu verhindern. Ich weiß ja nicht, wie bei euch Freundschaften aussehen, aber ich bin froh darüber, wenn meine Freude versuchen, mich vor richtig bescheuerten Entscheidungen zu bewahren. Das hat ja nichts mit annonym auf Facebook auf jemand einhacken zu tun, sondern mit echter Besorgnis um das Wohl eines Tieres bzw. gewissermaßen ja auch um den Geldbeutel der Freundin.


    Und ich muss sagen, ich finde die Bulldoggen auch nicht besonders prickelnd. Habe in letzter Zeit einige kennengelernt, keine einzige dabei, wo ich sagen würde: Ja klar, das geht total. Die meisten mit deutlich hörbarem Atemgeräusch (hier liegt noch Schnee, es ist also definitiv nicht zu warm), wenn nicht, dann zumindest mit Haut- oder sonstigen Erkrankungen. Und der Hinweis auf CKCS ist hier komplett fehl am Platz, meiner bescheidenen Meinung nach. Es geht hier um einen French Bullie, der angeschafft werden soll, da ist es komplett irrelevant, welche Krankheiten andere Rassen so haben. Und ich finde es echt abartig, sich eine Rasse zuzulegen, bei der ich mit zu 90% sicher sein kann, dass sie gesundheitliche Probleme irgendeiner Art entwickeln kann. Andere Hunde haben auch Probleme, ja, aber es ist doch ein Unterschied, ob ich einen Welpen aus einem Wurf bekomme, der sich gesundheitlich blöderweise als der Griff ins Klo herausstellt, wärend der Rest seiner Geschwister komplett gesund sind, oder ob ich einen Wurf voller Klogriffe habe, der ein Glückskind beinhaltet. Lässt sich doch auch auf die Rasse umlegen: Habe ich eine Rasse, wo ein paar Hunde nicht so toll sind, mal ein gesundheitlicher Vehau dabei ist? Das kann auch bei einem Mischling mal sein. Also ich kenne privat einen Straßenmix aus Rumänien, der sich futtertechnisch als komplettes Sensibelchen herausgestellt hat und hier im Forum liest man doch auch immer wieder ähnliches. Oder habe ich eine Rasse, wo ich tatsächlich wie blöde suchen muss, und dann habe ich immer noch eine 50/50-Chance, dass der Hund nicht doch aufwändigst behandelt werden muss? Letzteres finde ich einfach bedenklich, und ich würde die Produktion solcher Welpen nicht unterstützen. Aber, wie schon häufiger hier geschrieben wurde: Alles eine Frage der Perspektive. Wenn man sich darüber freut, dass man einen Hund hat, der ganze 100m sprinten kann, ohne umzukippen, dann empfindet man das vermutlich anders als jemand, der seinen Hund am Wochenende regelmäßig auf einen Berg raufjagt.

    Bei menschlichen Kindern lässt sich im Bezug auf HD ja auch echt viel machen. Bei einer Verwandten von mir sehe ich gerade, wie scheußlich sowas sein kann. Sie war der aufstrebende Star ihres Volleyballteams, ein Bewegungstalent. Dann hat sie für den Staffelmarathon trainiert, und plötzlich kamen ab einer gewissen Kilometerzahl stechende Schmerzen in der Hüfte. Ab ins Krankenhaus, eine Hüfte wie das Klischee des Schäferhundes. Jetzt ist sie 17(!), darf nur mehr leichten Sport machen. (Wie ihr schon bemerkt habt: Menschen leben länger als Hunde, mit 17 schon Probleme mit HD zu haben, ist ein äußerst unschönes Versprechen an die Zukunft.) Und das wegen einer "Krankheit", die man gut behandeln hätte können. Ihr Bruder, als Baby untersucht und entsprechend gelagert als Baby, ist absolut symptomfrei.