Beiträge von Esiul

    Ich hab heute die österreichische Reiternadel mit meinem Pferd gemacht. Nachdem ich ja eigentlich mein Leben lang nie im klassischen Schul- und Vereinsbetrieb geritten bin, fehlen mir diese Prüfungen. Nächstes Jahr mache ich vielleicht die Dressurlizenz, weil für 100cm Parcour bräuchte ich mehr Mut und dem Tinker will ich das auch nicht zumuten.

    Gefreut hat mich, dass die Richterin meinen Dressurritt als "sehr ansprechend" betitelt und das Genick und die Anlehnung gelobt hat. Ärgern tu ich mich über ein paar beschissene reiterliche Fehler meinerseits - de facto bekam ich von den Richtern nix rückgemeldet, was ich nicht während dem Ritt schon gemerkt hätte.


    Tinker mit weißer Schabracke:


    Ich frag mich gerade, ob ich bezüglich Fellpflege mit meinem Pudel irgendwo falsch abgebogen bin.

    Ich habe mal geschaut, was meine aktuelle Ausstattung so kosten würde:

    Schermaschine: 280€

    Scherköpfe: 90€ (in drei Längen),

    Scheren: 35€ (Amazon)

    Blower: 80€

    Tisch: 0€ (alter Schultisch) mit gummierter Auflage (15€, Baumarkt)

    Shampoo: max 30€/Liter

    Krallenschere: 15€

    Bürste: 15€

    Gesamt: 560€, und vermutlich täte es für den Anfang eine günstigere Schermaschine auch. Ich muss mich doch nicht ausstatten wie eine professionelle Hundefriseurin. Mein Hund steht jetzt seit 8 Jahren auf einem ausrangierten Schultisch, die billigen Scheren von damals halten auch immer noch, und das bei einem Großpudel. Regelmäßig gebürstet wird der auch nicht - habe ich auch noch nie. Filzanfällige Stellen (z.B. Achseln) werden einfach super kurz geschoren gehalten. Der wird alle paar Wochen gewaschen, geföhnt und geschoren, und vielleicht mal dazwischen gewaschen, wenn er dreckig ist. Natürlich ist das jetzt keine Ausstellungskondition, aber er wirkt nicht, als ob er unter einem Mangel an Fellpflege leiden würde und sieht eigentlich sehr gepflegt aus, wenn er nicht gerade an einem Regentag mit mir im Stall ist.

    Ich stand damals vor der Situation: Wenn ich sie nicht kaufe, sehe ich sie vermutlich nie wieder. Sie war damals nur meine Reitbeteiligung, aber doch irgendwie auch schon mein Pferd. Ihre Züchterin ist die bis zu dem Zeitpunkt mit 7 Jahren vielleicht 15 mal geritten, wenns hoch kommt. Bei dem Gedanken, dass ich sie nie wieder sehen würde, gings mir beschissen. Trotzdem hatte ich auch Zweifel, ob ich mir das alles leisten kann und ob ich gut genug für ein eigenes Pferd bin. Eine Freundin meiner Mutter hat mir dann erzählt, dass sie mal vor einer ähnlichen Entscheidung stand, dass ihr damaliger Mann ihr das Pferd dann aber ausgeredet hat. Ihr kommen nach wie vor die Tränen, auch nach 15 Jahren, wenn sie von dem Pferd erzählt und der Mann ist jetzt ihr Ex, und das Pferd war durchaus ein Thema bei der Trennung.

    Ich hab mir Nakita dann gekauft, und es nie bereut. Klar denke ich mir bei manchen Rechnungen "Scheiße ist das teuer", aber ein "ohne Pferd wär einfacher", wie andere das berichten, hatte ich noch nie. Sie hat bei zwei Umzügen dafür gesorgt, dass ich ein soziales Umfeld gefunden habe, dass ich während Corona nicht komplett vereinsamt bin, sie ist lieb, sie ist nett, sie gibt mir Aufgaben, ich erlebe Dinge mit ihr, die ich ohne sie nicht erleben würde, sie macht mein Leben gut und vollständig.

    Die Frau ist übrigens hauptsächlich Hochstaplerin.

    https://www.mba-journal.de/pro…grieger-langer-verurteilt

    Ich kannte Grieger-Langer gar nicht, und habe das Video von Monstertier für den Ausschnitt aus einer Comedy gehalten ... :ops:

    Man kann ja auch nicht alles und jeden kennen. Es gibt auch einen ganz interessanten Beitrag von Böhmermann, in dem sie vorkommt (einfach nach "Böhmermann Profiler" suchen) und ihr Wikipedia-Artikel (Absatz "Rezeption") ist... aufschlussreich

    Ein Hoch auf den Tinker. Eine Bekannte von mir hat eine Tochter und zwei Freiberger. Besagte Freiberger sind tolle Kutschenpferde und Schritt und Trab kann die Tochter auch damit reiten, nur das Angaloppieren ist ein bisschen problematisch, weil beide absolut exakte Hilfen vom Reiter haben wollen, sonst geht genau gar nichts. Daher fallen die beiden für Reitunterricht für die Tochter raus. Meine Bekannte hat selbst noch so ein halbes Kindheitstrauma vom Galoppierenlernen in der Reitschule, das sie auf gar keinen Fall ihrer Tochter zumuten wollte, also Kind auf meine Nakita gesetzt. Ich bin in der Mitte mit der Longe in der Hand gestanden und hab mir nur gedacht, der Gaul muss als Fohlen in den Nettigkeits-Zaubertrank gefallen sein. Die Füße vom Kind reichen vielleicht eine Handbreit über das Sattelblatt, aber kaum schiebt die äußeren Fuß nach hinten, wird galoppiert. "Nächstes Mal musst du die Longierpeitsche gar nicht mit runter nehmen!"

    Nein, junge Dame, die brauch ich definitiv nicht mehr.


    Ich liebe dieses haarige Zaubereinhorn.

    Chaps und Stiefeletten sind keine Alternative?

    Nein, seit ich Stiefel habe, ziehe ich die Chaps und Stiefletten maximal nur noch zum Ausreiten an. Ich liebe meine Stiefel.


    Und Glück gehabt: Der Schuster hat gesagt, die Reparatur ist kein Problem. Das Leder ist noch gut. Ich lass sie gleich ein bisschen generalüberholen, neue Haken, ein neues Emblem am Schaftbogen, die Lasche minimal versetzen - gesamt 77€. Neue Stiefel sind also noch kein Thema :applaus:

    Von Fragen über Schuhen für Pferden zu Stiefeln für Menschen: Wie lange halten eure Reitstiefel? Ich hab mir vor 3,5 Jahren Busse Laval gekauft und sie fast jeden Tag getragen, nur im Winter nicht. Jetzt zeigen sich die ersten Schwächen - die Schnürsenkelösen beginnen auszureißen. Ich fahre morgen damit zum Schuster und frage, ob er das reparieren kann, aber in meinem Kopf geistert doch die Frage herum: Was wenn nicht? Ich will unbedingt wieder geschnürte Stiefel, da meine Waden immer stark variieren und die einfach immer passen. Nur halten 3mal teurere Stiefel auch dreimal länger oder nicht? Eine Freundin von mir jammert sehr über ihre Ariat-Stiefletten, extrem teuer, haben aber schneller aufgegeben wie meine halb so teuren Krämer-Stiefletten. Zahlt es sich aus, bei den teureren Marken nachzuschauen oder wird es einfach nochmal der Laval?

    Ich habe Equine Fusion von meinem Hufschmied bekommen, und bin auch super zufrieden, habe in einem Jahr Benutzung erst einmal einen verloren, als die Beine und Schuhe komplett nass waren. Der einzige Nachteil: Sie brauchen lange zum trocknen. Ich würde mich nie durchprobieren, sondern mich beraten lassen. Eine Stallkollegin hat sich gerade beim Hufschuhprofi (in Österreich) so eine Online-Beratung gegönnt, konnte jetzt 3 Wochen lang Hufschuhe testen und ist auch sehr zufrieden mit ihren Flex Boots. Solche Services gibt es sicher auch in Deutschland und am Ende kommt es einem deutlich günstiger, als wenn man irgendwas kauft, das nicht passt und man dann eine ewige Suche starten muss.

    Ein Amstaff hat meinem Pudel Löcher ins Fell gestanzt. Hätte schlimmer ausgehen können, ich soll nur die Wunden spülen und sauberhalten. Problem: Herr Pudel würde gerne über die Wunde am Bein lecken, und zwar ununterbrochen, und die Tierärztin findet, dass er das eher nicht machen sollte. Lösung: Ich kann es ja mal mit einem leichten, lockeren Verband versuchen, falls er den oben lässt.


    Und wie mein Hund den Verband an der Pfote in Ruhe lässt. Ich habe ihm nichtmal verbieten müssen, dass er da rangeht. Seit ich den angelegt habe, lässt er die Pfote in Ruhe. Er zieht ihn auch nicht runter, wenn er alleine zuhause ist. Mit unserer alten Hündin wäre das undenkbar gewesen - die hätte in jeder unbemerkten Minute am Verband geknabbert.


    Und abgesehen davon ist mein Hund beim Tierarzt einfach ein Schätzchen.