Beiträge von Esiul

    Ich kenne eine Hündin, die am Feld geboren wurde und dann halt eingefangen und nach Österreich vermittelt wurde (im Welpenalter). Die Besitzer geben sich sehr viel Mühe mit ihr.
    Positiv an ihr:
    + Mag das Kind der Familie (kam erst nach dem Hund dazu)
    + Kommt mit den Katzen klar
    + Bleibt brav alleine (das is bei ihr auch extrem wichtig)
    + Intelligent


    Die negativen Seiten habens aber in sich:
    - Extrem ängstlich in unbekannten Situationen
    - Würde andere Hunde am liebsten in den Boden tackern (war nicht lustig, das zu trainieren. Dauer: Über ein Jahr!)
    - Kann auf keinen Fall in Restaurants oder die belebte Öffentlichkeit mitgenommen werden, da "spontane" Panikattacken ohne eindeutig erkennbaren Auslöser auftauchen
    - Öffis fahren geht nicht
    - Mit auf Familienfeiern nehmen geht nicht
    - Kann nicht bei Fremden bleiben. Dogsitterin musste ewig lange aufgebaut werden, und wenn diese eine Person nicht kann, bleibt die Familie zuhause.
    - Fremde Umgebungen wie das Haus der Eltern, etc. müssen einzeln positiv aufgebaut werden.
    - Die Trainerkosten :shocked: :mute:


    Die Familie mag die Hündin extrem gerne, jedoch kommen sie echt teilweise an Belastungsgrenzen. Das ist für mich so ca. das Worst-Case-Scenario, das man sich vorstellen kann. Kann natürlich passieren, dass sich der kleine Flauschiwelpe als Panikbündel entpuppt. Die Frage ist, ob man damit dann klarkommt, wenn der Hund sich ankotet, die Analdrüsen entleert und wimmernd mit aufgerissenen Augen in der Leine hängt, weil man nicht schnell genug aus der Situation flüchten konnte.

    Frei zur Verfügung steht hier ein Stofftier, dass auch mehr herum liegt als dass es benutzt wird. Ansonsten haben wir noch einen zwei Seilspielzeuge, einen "Igelball", einen kaputten Handball und zwei Wurfspielzeuge, die zum gemeinsamen Spielen benützt werden. (Und dann noch die eine oder andere Fehlinvestition, wie z.B. einen Kong, der mir beim Sachkundenachweis von der vortragenden Trainerin als das optimale Beschäftigungsspielzeug angepriesen wurde und dann von meinem fast komplett ignoriert wurde, Füllung ein bisschen rausgeschleckt soweits leicht ging und das wars. Oder der Gummiball an Schnur, den ich als Belohnungsspieli für die Hundeschule besorgen sollte. Wenns hoch herkommt, nimmt er den an Schnur und bringt ihn mir, als ob er zum Apport genötigt werden würde. Sachen aus festerem Gummi sind offensichtlich nicht seine Welt, lieber ein mit Dreck getränktes Stoffspielzeug.) Weniger würds auch tun und er würde auch garantiert ohne das Stofftier überleben. Der Großteil der Sachen wurde uns ohnehin geschenkt.

    Im Bestellformular waren nirgendens Felder für Anmerkungen oder Sonderwünsche vorhanden, ich wüsste nicht, wie ich da angeben hätte sollen, dass ich WIRKLICH einen langen Bruststeg benötige. Und ändern würde zumindest hässliche Löcher hinterlassen, und ich bin da doch ein Augenmensch. Abgesehen von den wunderbaren Wörtern: Versandkosten, Deutschland - Österreich.

    Darf ich auch mal um eueren Rat fragen? Meiner hat vor ein paar Monaten ein Camiro bekommen. Nach unzähligen anprobierten Geschirren in diversen Fachgeschäften hatte ich mir gedacht, eine Maßanfertigung müsste doch passen, allerdings war ich dann vom Ergebniss doch eher ernüchtert. Zwar habe ich jetzt endlich zumindest einmal ein Geschirr, dass ich ihm anziehen kann, weil immerhin mal Halsloch und Brustumfang passen (überall anders ist zumindest eine der beiden Größen viel zu klein), aber ein perfektes Geschirr ist für mich deutlich etwas anderes.


    Die positiven Seiten sind: Es verrutscht nicht, Verarbeitung ist ok. Nachteil: Die Rasseangabe Großpudel reicht offensichtlich nicht aus, um zu beschreiben, dass es sich hier um ein Tier mit tiefem, schmalen Brustkorb handelt. Der Bruststeg müsste geschätzt sicher vier bis fünf Zentimeter länger sein, damit der Sitz so ist, wie man sich das vorstellen würde. Ich ärger mich um ehrlich zu sein ein bisschen - ist ja eine Maßanfertigung, die kann man nicht mal zurück schicken.


    Er trägt es eher selten, aber mittel- bis längerfristig hätte ich doch gerne ein Geschirr, das wirklich so am Hund liegt, wie ich mir das vorstelle. Hat hier jemand einen Rat für mich, wo ich etwas passendes für nicht allzuviel Geld herbekomme? Ich brauch keinen Schnickschnack, nur ein gutes, gepolstertes Geschirr, mit dem der Hund auch mal ein paar Tage lang unterwegs sein kann.


    Gewünscht ist ein wirklich langer Bauchsteg bei verhältnismäßig nicht zu langem Rückensteg, Schnallen, die hoch genug sitzen und eine Möglichkeit, die Hundemarken anzubringen, ohne dass sie ständig am Fell aufliegen, das gibt nämlich ziemlich hässliche Spuren am grauen Fell. Und ich will nicht 50€ + (inkl. Versand nach Österreich) ausgeben, das ist es mir nicht wert. Da würd ich dann tatsächlich eher dazu tendieren, mir Gurtband, Polsterung und Kurzwaren zu kaufen und dann eigenhändig meine Nähmaschine zu quälen.


    Edit: Sehe gerade, im Forum wird das Bild ziemlich verzerrt dargestellt. Wenn man draufklickt, passts aber.


    In Amerika ist es ja gar nicht so unüblich, Zuchthündinnen bei Pflegefamilien zu lassen und diese nur zum Werfen und Welpen Aufziehen zu sich zu holen. Scheiden die Hündinnen aus der Zucht aus, bleiben sie bei ihren Familien und gehen in deren Eigentum über. Vlt. wär ja das ein Modell, wie man kommerziell und moralisch einnigermaßen vertretbar Hundezucht betreiben könnte?
    (Ich würd allerdings trotzdem immer noch den "Hobby"-Zuchtbetrieb bevorzugen. Ist mir einfach lieber, aus diversen Gründen.)

    Ich wollte einen nicht-haarenden, intelligenten, netten, sportlichen Hund, dessen Beine genug lang sind, um mich am Pferd, am Berg und sonstwo zu begleiten. ich hab mich dann für einen Pudel entschieden. Wenn es in Österreich nur Züchter gegeben hätte, die mit ihren Preisen ab 2000€ losgehen, dann hätte ich mich nach einer anderen Rasse umgesehen und/oder im Tierschutz nach einem Mischling gesucht
    Irgendein Wasserhund oder sonstiger hätte sich schon gefunden. Auch wenn ich alle Pudel, die ich bisher so kennen gelernt habe, ausnahmslos klasse finde: Einen Hund, der brav im Büro liegt, Samstags am Hundeplatz alles gibt, problemlos im Hotelzimmer bleibt, etc. hätte ich höchstwahrscheinlich auch wo anders gefunden.


    Der Thread hat mich übrigens zum Nachdenken angeregt. Falls ich mir in einigen Jahren mal einen Zweithund zulege, dann werde ich mich sicher zuerst unter den Pudeln umsehen. Falls den PudelzüchterInnen preismäßig bis dahin den Vogel rausgeschossen hat, wirds kein zweiter Pudel werden. (Und ich muss sagen, ich fand die 1500€ nicht so schlimm, vor allem weil mir im Vorhinein gesagt wurde, dass Hunde in Österreich mehr kosten würden als in Deutschland.) Ich werde auf alle Fälle nicht mehr so peinlich um das Thema Preis herumtapsen. Wenn der/die ZüchterIn weiter von mir entfernt wohnt, dann werde ich auch direkt beim ersten Telefonat fragen, wieviel Geld ich für den Welpen einplanen muss. Bei meinem ersten Hund ist es jetzt gut gegangen, der Preis und alles andere hat gepasst, aber ich würde sicher nicht nochmal mehrere hundert Kilometer herumeiern, ohne überhaupt zu wissen, ob sich ein Welpe aus der Zucht preislich überhaupt im vernünftigen Rahmen befindet.


    Mein Hund als Individuum ist für mich unbezahlbar, aber für einen Welpen, zu dem ich noch keinerlei Bindung aufgebaut habe und der sonst auch nix "geleistet" hat, zahle ich keine 2000€. Schon gar nicht, wenn ich ähnliche oder gleiche Eigenschaften bei anderen Hunden ebenso finden kann. Und klar, die Rasse, die man hat, ist immer die beste. Aber unersetzbar ist für mich auch der Pudel als Rasse nicht.

    Also darüber, dass Imkerei mein Hobby ist und ich mit dem Honig Geld verdiene, würde sich auch keiner aufregen... Klar bleibts ein Hobby, aber das heißt doch nicht, dass ich kein Geld damit verdienen darf. Genau so seh ichs bei Hunden. Klar ist züchten ein Hobby.


    Meine Schmerzgrenze lag vor einem Jahr bei 1800 für einen Großpudel, wenns da drüber gewesen wäre, hätte ich wirklich abgesagt. Nicht, weil ich das Geld nicht gehabt hätte, sondern weils das für mich nicht wert gewesen wäre. Klar, den Pudel fand ich schon ideal, aber ansonsten hätte ich halt gewartet, bis ich irgendwas im Tierheim finde. Bezahlt hab ich letzten Endes 1500 und ich denke, das ist auch der übliche Preis unter den österreichischen Züchtern, nach allem, was ich so gehört habe. Allerdings verlangt eine Nicht-ÖKV-Züchterin/Vermehrerin (bin mir noch nicht so ganz sicher, was sie nun ist) denselben Preis. Ich habe allerdings, wenn ich so am Hundeplatz mit anderen Hundehaltern geredet habe, nicht das Gefühl, eine besonders teure Rasse zu besitzen.

    Die meisten Menschen fühlen sich einfach wohler, wenn am Hund eine Leine dran ist. Ich bin dort zu Gast, also sorge ich dafür, dass mein Hund möglichst wenig stört. Das ist einfach eine Sache des Respekts vor Nichthundehaltern. Jemand, der meinen Hund nicht kennt, weiß nicht, dass der top-erzogen ist und ihnen nicht in die Wohnung läuft, wenn er ohne Leine herumgurkt.


    Und man muss ja nicht sagen: "Du kannst deinen Köter mitbringen, aber der bleibt die ganze Zeit an der Leine, sonst bleibst du zuhause." Der Ton macht die Musik. Wenn jemand zu dir sagt: "Es tut mir leid, aber nach dem Vorfall letztens mit deinem Hund wäre es mir wirklich lieber, wenn er an der Leine bleiben würde. Du weißt, ich habs nicht so mit Hunden und ich würde mich einfach wohler fühlen, wenn er nicht frei herumlaufen kann", würdest du dann wirklich sauer sein auf diese Person? Ich nicht, schon gar nicht, wenn sich mein Hund (ob nun verständlicherweise oder nicht) irgendwie doof benommen hätte. Ich habe auch Freundinnen, bei denen ich weiß, dass sie mit Hunden nicht so die Freude haben, da bleibt er dann halt zuhause. Ganz einfach.

    Was mir noch eingefallen ist: Es wird auch mit keinem Wort erwähnt, wie man nun einen "korrekten" Rückruf aufbauen sollte. Es wird nur über andere Trainingsstile geschimpft, ohne eine Lösung anzubieten. (Unter Lösung verstehe ich nicht "Buche bei mir ein Training, denn ich bin der einzig wahre Trainer!") Das ist etwas, was ich nicht leiden kann.
    Der Artikel ist also denkbar schlecht geeignet, wenn mann einen Beweis dafür haben möchte, dass es ohne Leckerchen auch geht. (Was auch niemand bezweifelt hat, ich denke, es ging den meisten Leuten hier ab einem gewissen Punkt nur darum, aufzuzeigen, dass du mit "locken" und "bestechen" ein ziemlich falsches Bild von einer Ausbildung über Futter hast.