Bezüglich Reitbegleithund: Ich habe mein Pferd über Bodenarbeit mit Hund an die Sachen gewöhnt, die ich fürs Ausreiten gebraucht habe (Hund stellt sich am Reiterbein auf, um ihn an/ableinen zu können, etc.), um sicherzugehen, dass das für sie klar geht, wenn da so ein Pudel an sie springt. Dann spazieren, dann nochmal am Platz gesattelt alles üben, was man fürs Ausreiten braucht, und dann ab nach draußen.
Beiträge von Esiul
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Ich hatte mir vorgenommen, dass ich nach dem Hufgeschwür gaaanz langsam wieder zu trainieren beginne. Eigentlich wollte ich sie auch noch so eine halbe Woche - Woche noch stehen lassen, aber nachdem mein Pferd am Wochenende aber schon richtig ekelig ihren Stallkollegen gegenüber war, habe ich am Montag Hufschuhe montiert (damit dem Tinkerfussi auch garantiert nix wehtut) und bin spazieren gegangen. Da war sie eigentlich recht nett. Dienstag war das Wetter so mistig, dass ich nichtmal bis zur Halle mit ihr gehen wollte, gestern war Doppellonge dran mit viiiel Schrittarbeit und ein bisschen Trab. Da war sie auch nett und sehr motiviert. Ich hatte schon echt Hoffnung, dass bei meinem Pferd die Stehzeit dieses Mal nicht einen kompletten Aussetzer im Pferdehirn verursacht hat. Nur so nebenbei, sie steht im Offenstall, sie kann sich also bewegen, so viel sie will - sie ist jetzt nicht zwei Wochen lang in einer Box eingesperrt gewesen. Heute wollte ich ein bisschen Freiarbeit machen, und meine Hoffnung ist weg. Meine Stallbetreiberin hat mir eine Tube Superkleber angeboten, für den Fall, dass ich mich da jemals wieder raufsetzen möchte. Sie war wieder super nett und motiviert, aber sobald sie mal 15 Sekunden lang nix zu tun hatte, ist sie eskaliert, und dann wars schwierig, den Drachen wieder zurück auf den Boden zu bringen. Die ist heute locker 10mal buckelnd und springend über den Platz geschottert, ohne dass ich irgendetwas dafür gekonnt hätte. Ich habe nichtmal Galopp verlangt (aber sehr viel Galopp angeboten bekommen... )
Aber hey, die Hufschuhe sitzen super, auch bei komplett eskalierendem Tinker. Ist ja immerhin mal was.
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Ich sage nicht, dass jeder Reiter so arbeitet und Arbeit für jedes Pferd was ganz fürchterliches ist - meine geht z.B. lieber auf den Reitplatz, als ins Gelände und arbeitet auch total motiviert mit. Ich arbeite übrigens auch total viel mit Leckerlis bei meinem Gaul.
Wenn man sich aber mal so ein paar Trainer ansieht, gerne auch aus dem amerikanischen Raum, dann ist ganz häufig die Pause das höchste der Bestätigung für die Pferde. Und ich kenne auch persönlich jemanden, der ganz deutlich sagt: Ich lobe mein Pferd, indem es Pause machen darf.
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Wenn ich hier die Horsemanshipler so beobachte, setzen die ganz gezielt Pausen zur Belohnung ein, und das scheint bei denen recht gut zu funktionieren - zumindest besser als Drucknachlass, der sofort wieder von erneutem Druckaufbau gefolgt wird.
Egal was es ist, eine Pause ist trotzdem keine positive Verstärkung.
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Dass eine Trainingspause keine positive Verstärkung ist, sondern negative, wurde glaube ich nicht ganz verstanden.
Da hast du was nicht ganz verstanden. Eine Trainingspause ist keine negative Verstärkung (was soll denn durch eine erleichternde Konsequenz an Verhalten verstärkt werden?). Es ist auch keine negative Strafe, maximal in einigen Fällen Extinktion
Beispiel: Ein guter Galopp-Schrittübergang soll trainiert werden. Das Pferd reagiert mit der gewünschten Aktion auf die Hilfen des Reiters, der nimmt Bein- und Zügelhilfen weg (also Druck) und lässt seinem Pferd eine Pause. Das ist negative Verstärkung. Das Pferd macht etwas richtig, der Druck lässt nach, das Pferd weiß, dass dieses Verhalten zu Drucknachlass führt.
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Bei manchen setzt ja auch ein Kopfkino mit was weiß ich für drakonischen Maßnahmen ein, wenn man von positiver Strafe spricht. Ein "SPINNST DU KOMPLETT?!!" in entsprechendem Tonfall ist aber auch eine positive Strafe, und bei vielen Hunden reicht sicher auch schon weniger, dass eine Äußerung des Besitzers als Strafe wirkt. Positive Strafe wird ja dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Verhalten weniger häufig auftreten lässt und ein unangenehmer Reiz zugefügt wird. Ein lauted "EY!" ist meinem Hund so unangenehm, dass er sein Verhalten abbricht, ergo positive Strafe. Ich für meinen Teil kann mir also nicht auf die Fahnen schreiben, nur mittels positiver Verstärkung und negativer Strafe zu trainieren und erziehen. Ich nutze also durchaus auch positive Strafe. Das bedeutet nicht, dass mein Hund jemals mit Wasserflaschen, Schepperdose oder gar Tele oder Stachelhalsband in Berührung gekommen ist.
Dagegen glauben andere, sie würden mit positiver Verstärkung trainieren, obwohl das überhaupt nicht der Fall ist. Ich erinnere mich an eine Diskussion aus dem Pferdebereich, man würde ja mit positiver Verstärkung trainieren, aber Leckerlis und dergleichen nicht einsetzen. Dass eine Trainingspause keine positive Verstärkung ist, sondern negative, wurde glaube ich nicht ganz verstanden. Und das Pferd will ich sehen, dem man rein über verbales Lob OHNE gleichzeitige Arbeit über Druck und Wegnahme von Druck etwas beibringt. (Nicht, dass ich gegen negative Verstärkung wäre, aber wenn man glaubt, man würde ja soooo positiv arbeiten, nur weil man gelegentlich mal "Fein!" sagt, hat man die Quadranten nicht so ganz verstanden.)
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Unsere alte Familienhündin kam aus dem Tierheim und hat uns als Kinder sofort für besonders schützenswert empfunden, was dazu geführt hat, dass sie meinen Großvater anfangs in regelmäßigen Abständen beinahe an die Wand getackert hätte, wenn er sich Späße mit uns erlaubt hat. Meine Eltern durften sich selbst verteidigen, für die hätte sie sich erstmal nicht in den Kampf gestürzt.
Mein eigener Hund hat keine Familienkinder, aber ich habe schon das Gefühl, dass er kleine Menschen als zerbrechlicher ansieht. An Erwachsene wirft er sich oft mit vollem Körpereinsatz ran, um ihre Aufmerksamkeit für sich zu gewinnen, Kinder bekommen meist eher recht ruhig den Flauschekörper zum Streicheln präsentiert. Gib die Leine meines Hundes an einen fremden x-beliebigen Erwachsenen, und er wird sich erstmal benehmen, als hätte ihm noch nie im Leben jemand das Konzept der Leinenführigkeit erklärt. Gib die Leine einer Dreijährigen, und die kann spazieren gehen, weil der Pudel hat keine Augen mehr für die Welt um sich herum, sondern bleibt verlässlich neben dem Kind.
Mein Pferd ist da auch so eine Kandidatin: Die Füße der Reiterin reichen gerade so übers Sattelblatt, reiterliches Niveau mangelhaft? Macht nix, wir passen auf und versuchen möglichst gutmütig Signale zu interpretieren. Rückwärts, vorwärts, seitwärts, mein Pferd kann alles. Der Reiter ist 40, erfolgreicher Turnierreiter und setzt sich zum Spaß auf das haarige dicke Pferd? Was willst du, Schenkelgehorsam? Mach doch selber oder besser noch, steig ab.
Ich würde so ein Verhalten jedoch nie bei einem Tier voraussetzen. Es gibt definitiv auch Hunde, die Kinder mindestens als die schrecklichste Plage des Planeten wahrnehmen und Pferde, die quietschende Mädchenstimmen als Zeichen zum Reißausnehmen sehen. Mal abgesehen, dass Hunde nicht unbedingt die besten Entscheidungen treffen, selbst wenn sie Kinder schützen wollen - mein Großvater hatte den Hass unserer Hündin aus Menschensicht gesehen nicht verdient, das hätte man ihr aber nur schlecht erklären können.
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Edit: Sorry, nicht auf Thread geachtet
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Was für eine Anzahl an Cavalettis haltet ihr denn für eine sinnvolle Reitplatzausstattung?
Ich habe jetzt die acht Kreuze, die wir im Stall herumliegen hatten, mit Stangen ausgestattet und neu gestrichen. Zwei der Kreuze waren jedoch vom Holz nicht mehr wirklich gut, daher habe ich mich dazu entschieden, sie ungestrichen zu lassen, die Stange nur provisorisch dranzumontieren, und irgenwann mal neue Kreuze zu bauen. Jetzt ist die Frage aller Fragen: Gleich noch ein paar Kreuze dazubauen ja oder nein? Reitplatz ist 55x25m groß, Platz zum Aufstellen haben wir also.
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Temperatur messen bei rossiger Stute. Ein Erlebnis, auf das ich gerne verzichtet hätte. (Gestern war die noch nicht rossig...)
Ich wollte eigentlich nur eben Verband wechseln und dann einkaufen, aber so traue ich mich dann doch nicht in den Laden.