Hallo ihr lieben 
freue mich jetzt schon auf eure Antworten, da ich mich seit ein paar Wochen sehr intensiv mit dieser Situation auseinandersetze. Seit diesem Tag bin ich sehr verunsichert, weiß nicht, ob ich diese Freundin nochmal treffen möchte, da sie den Hund immer dabei hat. Und zwar ist Folgendes passiert...:
Eine Freundin von mir hat sich einen American Bulldog (sie sagte, er sei noch nicht ausgewachsen) zugelegt. Ich hatte ihn zuvor nie gesehen, da sie weiter weg wohnt. Vor kurzem kam sie mich dann besuchen und nahm den Hund mit in unsere ( = die Wohnung von meinem Freund und mir) Wohnung. Dabei sind anfans insbesondere folgende Dinge/Situationen aufgefallen:
- Sie kam mit dem Hund das Treppenhaus hoch - der Hund war NICHT an der Leine! Wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus und als ich den Hund sah, war ich total erschrocken, weil er in Wirklichkeit noch größer und kräftiger war, als es auf Fotos rüber kam. Er hatte tatsächlich einen größeren Kopf als ich und auch seine Statur wirkte ungewöhnlich stark muskulös.
- Der Hund ging bei uns sofort durch die Haustür, rein in die Wohnung, und würdigte uns keines Blickes. Nach ihm kam dann meine Freundin rein und wir begrüßten uns. Ich begrüßte den Hund zwar und strich im kurz über den Kopf, aber das wars dann auch.
- Dann führte ich miene Freundin durch die Wohnung, um ihr die Wohnung zu zeigen. Der Hund ging durch alle Räume und ich lachte noch und sagte: "Ach der fühlt sich ja hier direkt zu Hause" - großes Gelächter.
- Anschließend setzten meine Freundin und ich uns auf den Balkon und tranken ein wenig was, unterhielten uns und mein Freund setzte sich auch zu uns. Anschließend ging mein Freund aus dem Raum, in ein andres Zimmer, da er anderweitig beschäftigt war. Wir saßen also auf dem Balkon und unterhielten uns weiter. Nun passierte etwas, das mein Gefühl und die Gesamtsituation von Grund auf änderte:
- Mein Freund kam LEISE ins Zimmer und wollte wohl zu uns auf den Balkon dazukommen. Ich bemerkte ihn nicht, meine Freundin auc nicht, da er wirklich sehr leise war. Es war auch schon sehr spät. Von EINER SEKUNDE AUF die ANDERE sprang der Hund auf, knurrte und STÜRMTE auf meinen Mann los! Ich dachte, jetzt ist es vorbei, er greift meinen Freund an! Meine Freundin und ich sprangen sofort auf, sie rannte zu meinem Freund und schnappte sich den Hund. Was mich wunderte, war zunächst einmal ihre Reaktion: Sie lachte.
Sie spielte die Situation total runter und sagte noch zu ihrem Hund:"Hey, was soll das denn Schatz" und erklärte uns, er - DER HUND - habe sich erschrocken und sei deshalb so losgerannt. Sie sagte, dass er das immer mache, wenn er sich "erschreckt" und er würde das auch tun, wenn sie zb aus der Dusche kommt und sehr leise ist und er sie nicht hört. Er würde sich aber schnell wieder beruhigen immer und würde "nichts tun", er hätte sgar Angst vor anderen Hunden (kann dies daran liegen, dass er noch jung ist? Ist das evtl. eine Fehleinschätzung?) Mein Freund beruhigte sich schnelle, meine Laune war dahin. Ich zitterte die nächsten 2 Stunden. Später erzälte mir mein Freund, dass der Hund während er losrannte, tatsächlich einen aggressiven Blick hatte und als er aber dann VOR meinem Freund standt, hat er ihn mit dem Kopf "geschubst" bzw. "angestoßen" am Bein und ist dann stehen geblieben, als sei zwischen ihnen einen Wand gewesen. Mein Freund meinte, er war zunächst SEHR energisch , doch stoppte dann plötzlich.
- Als wir dann wieder saßen, fragte ich sie, woher sie den Hund habe und sie sagte, sie habe ihn von einem Freund bekommen (als Welpen), der ihn von einem "Züchter" aus HOlland mitgebracht hätte. Sie fand ihn so süß, dass sie ihn behielt. Macht man das?! Legt man sich einen American Bulldog einfach so zu, ohne zu wissen, woher er kommt? Dann sagte ich, dass er für einen American Bulldog sehr bullig ist und auch unglaublich groß. Weiß sie denn, welche Rasse das ist? Daraufhin erwiederte sie, dass er "80% Pittbull Gene habe". Sie geht nicht in eine Hundeschule, sie macht auch nicht den Eindruck, dass sie sich mit dem Hund auskennt. Ich hatte eher den Eindruck, sie behandelte ihn wie einen Chihuaha.
- Dann gab es noch eine weitere Situation, die ich nicht verstand: als wir danach auf der Couch saßen, lag der Hund auf dem Boden, auf dem Teppich. Als ich zu ihm rüber sah, bemerkte ich ,dass er mich anstarrte, direkt in die Augen. Er schaute nicht böse, nichts. Sein Blick war eher neutral bzw. ausdruckslos. Er hörte auch nicht auf damit, als ich ihn ansah. ich habe gehört, dass man einem Hund nicht länger in die Augen sehen soll. Da ich mich nicht gut dabei fühlte, rutschte ich auf der Couch ein Stück nach links, sodass der Couchtisch sein Gesicht verdeckte und er mich somit nicht sehen konnte.
- Eigentlich wollte sie bei uns übernachten. Ich sagte ihr jedoch, dass ich nach dieser Situation mit meinem Freund damit nicht einverstanden bin und habe sie freundschaftlich gebeten, zu gehen. Das war für sie kein Problem, sie stand auf und ging los. Ich öffnete die Tür und begleitete sie noch nach unten durchs Treppenhaus - der Hund wieder nicht an der Leine- wie gesagt, leben wir in einem Mehrfamilienhaus. Hätte der Hund denn, wenn ein Nachbar die Tür geöffnet hätte, dann wieder so reagiert wie bei meinem Freund? Das wäre wirklich schwer zu verantworten gewesen auch wenn das viele vielleicht nicht schlimm finden.
Nun meine Fragen:
1.) Ist es ok, einen solchen Hund NICHT an der Leine zu führen?
2.) Ist es ok, dass ein solcher Hund unsere Wohnung SO betritt, als sei es sein "Revier"?
3.) Wie beurteilt ihr die Situation mit dem "Ausraster" des Hundes? Was vermutet ihr? Könnte es tatsächlich sein, dass er sich "erschrocken" hat?
4.) Hätte sie ihn nach dieser Aktion nicht zurechtweisen müssen?
5.) Was denkt ihr über die Anschaffung? Wir hatten die ganze Zeit den Eindruck, als sei der Hund "uns ebenbürtig". Sie führte ihn nicht. Er konnte quasi machen was er will.
6.) Wie darf ich es verstehen, dass er mich so anstarrte?
Ich würde mich wirklich sehr über eure Antworten freuen.
DANKE !!!! 