Beiträge von Vrania

    Ich hab jetzt ein Martingal vom GalgoStore gekauft und es wirkt ein kleines bisschen härter und robuster als das von Wakakan. Da hatte ich ungefähr vor einem Jahr eins gekauft, das jetzt ziemlich ausgeblichen ist und kleine Löchlein im Stoff bei dem Ding zum Verstellen bekommt. Es ist aber auch dauerhaft getragen/genutzt worden. Mal schauen, ob das jetzt ein bisschen länger hält.

    Ich glaub auch nicht, dass das Leute mit Erkrankungen mit ihren nicht erzogenen Hunden ausnutzen. Ich glaube, dass das Leute, die einfach nur ihren Hund mitnehmen wollen, ausnutzen. Es gibt genug Ärzte, die einem jeden Wisch unterschreiben. Und es geht auch um den Schutz der Hunde, gar nicht nur darum, ob sich der Hund daneben benimmt. Wie oft ich komplett gestresste Hunde in unpassenden Situationen sehe, geht auf keine Kuhhaut. Die meisten Leute merken das halt nicht oder finden es sogar süß. So Dinge wie eine gesundheitliche Eignung und regelmäßige Untersuchungen, Weiterbildungen, ein Höchstalter, Ausschluss von Qualzuchten kommen ja auch noch dazu, die bei Assistenzhunden aus gutem Grund verpflichtend sind.


    Und die Angst, dass sowas ausgenutzt wird, ist sehr real. Das passiert in den USA und das passiert hier. Gerade vor ein paar Wochen war ein deutsches Video viral, in dem sich munter darüber ausgetauscht wurde, wie man seinen Familienhund ins Kino oder in Geschäfte schmuggeln kann. Da fielen auch Tipps wie eine Kenndecke kaufen, sich ein Attest holen, den Hund als ESA oder Assistenzhund ausgeben.

    Vor allem, für welchen "Zweck" denn überhaupt? Auf Basis von Kulanz irgendwo mitdürfen? Das kann eine Hundeschule weder beurteilen noch befähigt eine grundsätzliche Eignung einen Hund dazu mit den zahlreichen Situationen klarzukommen, in die er auf Basis von so einem Schrieb gebracht werden könnte. Zumal ja nichtmal Hundetrainer eine einheitliche Ausbildung durchlaufen müssen und es in den Bereich selbst für Familienhundetraining zahlreiche schwarze Schafe gibt.


    Das ist einfach alles nicht realistisch umsetzbar und öffnet Missbrauch dieser Optionen Tür und Tor. Ich gönne es wirklich jedem von Herzen, dass er seinen Hund mitbringen darf, wenn ihm das hilft. Aber die Folgen solcher halbgaren Wege für Menschen mit tatsächlichem Assistenzbedarf (und da redet man ja nicht selten von lebenswichtigen Aufgaben des Hundes) sind einfach Mist.

    Es gibt in Deutschland endlich auch die rechtliche Anerkennung für andere Arten von Assistenzhunden und zertifizierte Prüfstellen sowie einen offiziellen Patch und eine Anerkennung

    Wo denn

    BBG und AHundV. Die Anerkennung erfolgt über entsprechende Landesstellen, die man auf der Seite des BMAS findet.

    Ein sogenannter PSB Assistenzhund (also ein Assistenzhund für psychische Erkrankungen) muss für die Prüfung einige spezifische Hilfeleistungen können. Nur begleiten ist keine Option. Und so oder so muss man mindestens 60 Trainingsstunden (bei einem zertifizierten Trainer - den es aktuell nicht gibt) absolvieren und die entsprechenden Eignungen nachweisen. Das ist also eine teure, mühsame Sache. Für 4x in X Jahren wird das wohl kaum jemand in Anspruch nehmen. Und das ist ja auch nicht der Gedanke eines Assistenzhundes. Ein Assistenzhund ist ein medizinisches Hilfsmittel, das die behinderungsbedingten Nachteile einer Person mitigieren soll.

    Es gibt in Deutschland endlich auch die rechtliche Anerkennung für andere Arten von Assistenzhunden und zertifizierte Prüfstellen sowie einen offiziellen Patch und eine Anerkennung. Leider gibt es zur Zeit keine zertifizierten Ausbildungsstellen, daher hängen im Grunde alle in der Luft, die aktuell die Ausbildung starten. Deutschland halt.

    Wenn man von Vorteil oder bequem spricht, wäre es das wenn ich mir einen ausgebildeten Assistenzhund bezahlen lasse

    Das gibt es so oder so nicht. Assistenzhunde werden in den allerseltensten Fällen von Krankenkasse oder Eingliederungshilfe (teilweise) gezahlt, das braucht aber Widersprüche, Klagen etc. Die meisten müssen ihren Assistenzhund aus eigener Tasche zahlen.


    Wie ich bereits erklärt habe gibt es keinerlei rechtliche Grundlage für "ESAs" und wird es in DE auch niemals geben. Auch Assistenzhunde sind erst seit Kurzem rechtlich geregelt in Deutschland. Selbst in Amerika haben diese Hunde genau einen Vorteil, nämlich dass ihre Haltung in Mietwohnungen nicht verboten werden kann. Zutrittsrechte gibt es auch dort nicht.


    So ein Attest berechtigt zu nichts und ich finde es zwar nett, dass dir in dem Zusammenhang viel mit Kulanz begegnet wurde, aber das zeigt im Grunde nur, wie wenig Kenntnisse über die rechtliche Lage solche Stellen haben.


    Diese Vereine, die Ausbildungen oder Zertifikate für ESAs in Deutschland anbieten, bauen genau auf dieses Unwissen und scheffeln daraus ihre Gewinne.


    Ich verstehe es wirklich gut, wenn man durch seinen Hund massiv psychisch gestützt wird und darauf sogar angewiesen ist, um viele Dinge zu schaffen. Ich habe ja selbst einen Assistenzhund aus genau diesem Grund. Aber es kann einfach nicht sein, dass Leute auf der einen Seite zehntausende Euro dafür bezahlen, ihren gesundheitlich und charakterlich geeigneten Hund auszubilden, mindestens 60 Trainingsstunden absolvieren und eine Prüfung absolvieren, damit sichergestellt ist, dass ihre Hunde sich mit größtmöglicher Sicherheit einwandfrei verhalten... und auf der anderen Seite sich jemand ein Attest vom Arzt holt und seinen Hund nach einem Hundeschulkurs oder gar keiner Ausbildung überall mitnimmt. Und nein, damit meine ich nicht explizit dich, aber genau diese Kulanz und die Unkenntnis der Leute nutzen eben viele aus, um ihren mitunter völlig unerzogenen Hund überall mitzuschleppen. Und am Ende baden es die aus, die einen richtigen Assistenzhund haben.