Beiträge von Vrania

    Und Hunde sind keine programmierbaren Computer, input Leckerlie output andere Hunde sind toll. Die Vorstellung ist schön, aber es sind nunmal komplexe Lebewesen, die man nicht einfach so modifzieren kann.

    Im Grunde doch. Da arbeitet man dann nicht mit operanter Konditionierung, sondern mit klassischer. Die emotionale Empfindung (sorry, ich lese sonst eher englischsprachig, emotional response) beim Anblick anderer Hunde wird durch die Verknüpfung mit etwas Positivem (muss ja kein Futter sein) geändert. Dadurch wird natürlich kein komplett unverträglicher Hund ein verkappter Labbi, aber gerade bei angstagressiven Hunden ist das absolut hilfreich.


    Dass das im Alltag schwer umsetzbar ist, weil man nunmal nicht immer die 100%ige Kontrolle über Begegnungen, speziell über Entfernung und Situation hat, ist leider ein anderes Thema. Es wird halt auch oft falsch angefangen, da wird der Hund gleich in eine Situation geworfen, mit der er nicht klarkommt, ist ängstlich, nimmt keine Leckerlie, also kanns ja offensichtlich nicht funktionieren.

    Allerdings reagiert Finja auf ein freundliches, gesäuseltes "Nein" meistens nicht. Das muss schon etwas strenger kommen und wenn sie dann nicht hört, situationsabhängig auch mal laut.

    Warum sollte der Hund auch auf ein freundliches gesäuseltes Nein hören? Entweder man verwendet es als Verbot, dann sollte man es so sagen und auch so meinen.... oder man baut es als Umorientierungssignal auf, dann kann bzw. Sollte man es entsprechend freundlich sagen, sodass der Hund aufhört und dann eine Alternative bekommt, die belohnt wird. Man muss halt wissen, was man möchte :)

    Schon. Negativmarker sind aber auch Glaubensfrage. Wer wirklich positiv erziehen will, sollte sich auch die verkneifen, weil die Kommandos vergiften können bzw. Verhalten unterdrücken (beim Shapen ganz ungünstig). Ich persönlich kanns nicht lassen, meine Impulskontrolle (:D) ist nicht gut genug, ich habe deswegen das Nein bzw. Eheh positiv belegt.


    Aber Hundeerziehung ist ja immer ein bisschen Glaubenssache... solange die Mittel nicht jenseits von Gut und Böse liegen, sollte man da nicht zu dogmatisch dran gehen und jedem zugestehen, seine Methode zu finden. Seelische Misshandlung zu vermuten, wenn Hund ein Nein hört oder geblockt wird, ist bescheuert. Aber wenn mein Anspruch ist, die freundlichste Variante zu wählen, würde ichs halt überdenken. Eine schnelle ist es sicherlich.

    Würde mir da keine Gedanken machen, solang alles normal ist. Kira hat schonmal eine Packung Schokopralinen mit Alkohol gefressen, die in einer Trainingstasche vergessen wurden... das ging spurlos an ihr vorbei.


    In einen halben Muffin ist aber sicher keine bedenkliche Menge für einen 12kg Hund... außer der wurde mit Bitterschokolade und kräftiger Schokoglasue gemacht, dann würd ichs mir überlegen.

    Ich persönlich blocke nicht, wenn es nicht sein muss. Mein “weicher“ Hund reagiert sofort mit Meideverhalten und Beschwichtigung, egal wie unscheinbar und geringfügig meine Bewegung ist. Das als “nette“ Methode zu verkaufen, ist insofern imo falsch.


    Ich finde es jetzt nicht per se schlimm, Patricia McConnell arbeitet ja zB viel mit Blocken... und wird hier ja auch gerne mal als Lektüre empfohlen, auch von mir. Ich halte auch viel von ihr. Blocken ist auch bestimmt eine sinnvolle, artgerechte Form zu kommunizieren.


    Aber sie ist nicht freundlich. Ich persönlich arbeite lieber mit positiver Verstärkung als mit negativer, wenn es möglich ist. Und gerade eine Sache wie an der Leine gehen kann man hervorragend positiv aufbauen. Man darf halt Blocken nicht nur neben Strafen wie Leinenrucks oder Anschreien stellen, sondern auch neben positive Alternativen.