Ich würde schauen, ob er unter der maximal vertretbaren Schmerzmedikation (also nicht im Hinblick auf weitere Schädigungen, die sind in dem Moment egal, sondern im Hinblick auf sein sonstiges Wohlbefinden), auch mit Magenschutz (für einen alten Hund ist das insofern eine Dauerlösung, dass alles erlaubt ist, was das Leben verbessert) nochmal auf ein Niveau kommt, auf dem das Leben lebenswert ist. Wenn er so nicht schmerzfrei wird und sich sein Zustand nicht massiv bessert, dann würde ich ihn gehen lassen. Ihm zuliebe. Ein Leben mit solchen Schmerzen, wenig Freude und keiner Aussicht auf Verbesserung ist imo nicht lebenswert für einen Hund.
Beiträge von Vrania
-
-
Alles anzeigen
Ich würde auch immer den Antrag bei der KK stellen. Ein Assistenzhund steht zwar nicht im Hilfsmittel Katalog aber die KK kann jederzeit eine Einzelfall Entscheidung treffen.
Bei Kostenübernahme werden die kompletten Ausbildungskosten sowie eine monatliche Pauschale von 200 Euro.
Das werde ich mal versuchen. Weißt du, ob der Antrag formlos geht?
Selbstausbildung traue ich mir nicht zu, da ich keinen Welpen möchte. Ich muss ja auch mal zum Arzt oder einkaufen, während der Welpe noch nicht fertig ausgebildet ist und bin alleine, das kann ich mir praktisch beim besten Willen nicht vorstellen.
Von einem Mischling würde ich bei Selbstausbildung überhaupt Abstand nehmen, außer man will einen vorhandenen und untersuchten Hund ausbilden. Dass ein reinrassiger Hund vom guten Züchter die Gesundheitsüberprüfungen übersteht, ist deutlich wahrscheinlicher.
Gilt das auch für Doodle? Ich bin jetzt öfter über Doodle gestolpert und finde sie durchaus ganz ansprechend, weiß aber nicht, in wieweit man moralisch so eine Mischlingszucht unterstützen sollte.
Bezüglich Antrag kommt das auf die Krankenversicherung an. Ist aber auf jeden Fall sinnvoll den Antrag zuerst bei der Krankenkasse zu stellen, denn die dürfen ihn, wenn sie ihn nicht bewilligen (was relativ wahrscheinlich ist) einmal weiterleiten und dann landet er bei der Eingliederungshilfe. Die dürfen ihn dann nicht mehr weiterleiten, sodass sie im Endeffekt entscheiden müssen und dort ist ein positiver Bescheid deutlich wahrscheinlicher. Macht man es umgekehrt, leitet die EGH den Antrag meist an die Krankenkasse weiter, die dann negativ entscheidet. So hat man die beste Chance. Wichtig sind auf jeden Fall entsprechende Stellungnahmen etc. von Ärzten, Therapeuten und ein eigenes Schreiben, indem du erklärst, inwiefern dir der Hund bei der sozialen Teilhabe konkret helfen kann.
Doodle sind so ein Streitthema. Im Endeffekt sind es teuer vermarktete Mischlinge. Und oft ist es halt einfach nur Geldmacherei, denn Doodles sind voll im Trend.
Ein Doodle hat keinen Vorteil im Vergleich zu den Ausgangsrassen. Im Gegenteil, dadurch werden die Eigenschaften in jeder Hinsicht unvorhersehbarer. Das geht über die dominanten Rasseeigenschaften, den Charakter bis hin zu dem Fell, das bei vielen Doodles einfach eine Katastrophe ist und sehr viel mehr Arbeit macht, als das Fell der Ausgangsrassen. Im blödesten Fall hat man dann einen Hund mit gelocktem Doppelfell, der haart wie Sau, dessen Fell verfilzt wie nichts Gutes und der auch noch geschoren oder getrimmt (oder beides) werden muss.
Außerdem, und das ist viel relevanter, gibt es keinen Rassezuchtverein, der die Zucht überwacht. Es gibt keine verpflichtenden Gesundheitsüberprüfungen der Eltern, es gibt keinen Schutz für die Mutterhündin und das Zuchtwissen der Verkäufer ist oft gar nicht vorhanden, sodass völlig unpassende Hunde miteinander vermehrt werden, weil das halt die Hunde sind, die im Haushalt leben. Natürlich wird immer behauptet, dass die Hunde ja durchuntersucht sind und kerngesund. Aber es kontrolliert halt keiner. Und selbst wenn die Eltern tatsächlich gesund sind, wird es dann bei den Generationen davor schon sehr schwammig, wenn es keine überprüfbaren Ahnentafeln gibt.
Natürlich wird das nicht so dargestellt, sondern das sind dann natürlich "liebevolle Hobbyzüchter", die mit ganz viel Liebe unkomplizierte, familientaugliche, nichthaarende, gesunde Hunde verkaufen, die perfekt geeignet als Assistenzhund oder Therapiebegleithund sind. Aber das ist halt schlicht in den allermeisten Fällen nur eine Verkaufsmasche. Und wenn jemand erzählt, dass seine Hunde besonders gut für solche Aufgaben geeignet und perfekt sind, würde ich sowieso rennen. Denn selbst bei einer wirklich durchdachten, kontrollierten Zucht sind die allermeisten Welpen eben nicht geeignet. Das merkt man dann halt erst nach 1 oder 1,5 Jahren, wenn die Untersuchungen gemacht werden und die Spezialausbildung starten soll - wenn man bereits viel Zeit, Emotion und Geld investiert hat.
-
Das mit der begleiteten Selbstausbildung ist nicht richtig. Ich kenne viele Teams, bei denen der Hund aus Fremdausbildung ist. Selbstverständlich baut man zu so einem Hund genauso eine Bindung auf. Gerade im Bereich PTBS, Angststörungen ist das oft deutlich sinnvoller, gerade wenn man starke Symptome und oder nicht viel Trainingserfahrung hat. Man will ja nicht eigene Ängste und Unsicherheiten auf den Hund übertragen und muss dafür sorgen, dass eintretende Notfallsituationen für den Menschen immer positiv für den Hund gestaltet sind. Ihn zuverlässig dabei anzuleiten, während man gerade Symptome hat, ist im Zusammenleben gar nicht so einfach. Davon abgesehen liegt dann das ganze Risiko, dass der Hund doch nicht geeignet ist, beim Assistenznehmer.
Nichts gegen Selbstausbildungen, meine Hunde sind auch selbstausgebildet, aber die TE möchte ja explizit einen Hund aus Fremdausbildung und kann ihn sich auch leisten.
Von einem Mischling würde ich bei Selbstausbildung überhaupt Abstand nehmen, außer man will einen vorhandenen und untersuchten Hund ausbilden. Dass ein reinrassiger Hund vom guten Züchter die Gesundheitsüberprüfungen übersteht, ist deutlich wahrscheinlicher.
-
Achja, das ist die Studie: https://hundeuni.info/assistenzhunde-stress/
PTBS Signalhunde haben sogar ein signifikant geringeres Stesslevel als die beiden Kontrollgruppen (Familienhunde und Doabetikerwarnhunde). Hatte es nicht mehr ganz im Kopf, aber das war die Quintessenz der Präsentation bei der Kyntegra letztes Jahr.
-
Oder reicht allein die Präsenz zur Beruhigung alla - der Hund schläft ich kann entspannen. Wirklich ernstgemeinte Frage!!!
In der Regel ja. Für mich definitiv.
-
Nein - ich unterscheide durchaus - und zwar nicht in der Art der Tätigkeit.
Sondern in der Anforderung. Ich finde Assistenzhunde absolut wichtig und sie machen einen tollen Job.
Aber wirklich 24/7 gegen Ängste Arbeiten!? Bei einem Schlafbedürfnis von 16-18h?
Immer bereit für den nächsten Einsatz. Ist jetzt wirklich eine ernstgemeinte Frage - ich bin absolut nicht tief genug im Thema - aber wann hat der Hund mal Ruhe???
Die Hunde die ich in dem Bereich kenne haben eine Teilfunktion. Wenn ihr Mensch allein ist. Die Menschen die ICH da an der Stelle kennen haben aber Rückhalt über Familie, Partner. In der Zeit hat der Hund Pause. Der Job beschränkt sich auf gewisse Zeiten. Da frage ich mich wirklich und das absolut nicht böse - ob ein Hund diese Erwartung erfüllen kann.
Da hast du eine schräge Vorstellung. Mein Hund ist vielleicht an 2-4 Tagen in der Woche für wenige Stunden im Dienst. Dann ist er im Arbeitsmodus und soll konzentriert und diszipliniert sein. Aber auch im Dienst hat er gelernt Ruhepausen zu nutzen und mehr oder weniger überall zu dösen. Den Rest des Tages ist er einfach nur ein ganz normaler Hund. Ja, er zeigt Panikattacken und Dissoziationen auch in Freizeit an, aber das sind ja wenige Situationen am Tag.
Und Hunde haben kein "Schlafbedürfnis" von derart vielen Stunden, sondern ein RUHEbedürfnis. Das heißt sie schlafen den größten Teil der Zeit nicht, sondern sie dösen. In dem Zustand steht Lumi dann kurz auf, wenn ich ihn brauche und legt sich danach direkt wieder pennen.
Beim Spazierengehen hat er Freizeit und Auslastung bekommt er natürlich wie jeder andere Hund auch.
Wenn ich viele Termine an einem Tag habe (also mehr als 3 oder 4 Einsätze für ihn, wobei ich sowas wie "kurz in den Lidl hüpfen und ne Flasche Wasser kaufen" auch dazuzähle) nehme ich ihn nur zu ausgewählten Sachen mit. Wenn ein Tag super anstrengend war, gibt's danach nen Pausetag.
Sogar Hunde, die wirklich mehr oder weniger ständig "im Einsatz sind" wie Epilepsie- und Diabetikerwarnhunde haben keinen erhöhten Stresslevel im Vergleich zu Familienhunden. Dazu gab es eine Studie vom Messerli Institut.
Und natürlich, das ist für den Hund ein anstrengender Job. Aber einer, der offenbar sehr erfüllend für geeignete Hunde ist.
-
Ich kann nur für meine Assistenzhunde reden, aber die machen ihren Job mit der größten Freude und Begeisterung. Und so ist es auch bei befreundeten Teams. Das Tierwohl kommt immer zuerst. Was daran unfair sein soll weiß ich nicht. Und der da auch nicht
Externer Inhalt i.imgur.comInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt. -
Das kann ich leider nur bestätigen. Die Realität mit Assistenzhund im Dienst ist oft einfach zum Kotzem. Deswegen muss ich auch immer lachen, wenn dann Leute ankommen mit "wie schön das sein muss, den Hund immer dabei zu haben". Am Arsch. Für mich überwiegen die Vorteile, aber würde es irgendwie ohne Assistenzhund gehen, hätte ich keinen (sondern nur einen Familienhund). Und es ist auch tatsächlich so, dass ich Lumos manchmal zuhause lasse, wenn ich im Vorfeld weiß, dass es Probleme geben könnte oder ich keine Energie für Auseinandersetzungen habe.
Was ein bisschen hilft ist sich immer per Mail anzukündigt, wenn man wohin geht, wo man noch nicht bekannt ist. Aber auch da sind Diskussionen üblich und dass man das Okay von der Chefetage hat, heißt noch lange nicht, dass Mitarbeiten sich dran halten oder überhaupt informiert wurden.
Man muss halt wirklich abwägen, ob man das will und es einem das Leben wirklich erleichtert. Das kann natürlich jeder nur für sich selbst entscheiden, aber man muss es einfach hervorheben, weil man sich als Außenstehender kaum vorstellen kann wie widerlich die Leute in der Hinsicht sein können. Es ist nicht einfach.
-
Alles anzeigenAlles anzeigen
(...)
Er ist ein Begleiter, er gibt Gängen draußen eine Struktur, ein Ziel, ermutigt auch zum Rausgehen und dazu, sich mit den Ängsten zu konfrontieren. Was letztlich ein entscheidender Baustein für Fortschritte bei der Angstbewältigung ist.
(...)
Was ein Hund möglicherweise tun wird: Er wird es merken, wenn Du ihn als Schutzschild gegen Menschen nutzen möchtest, die Du als bedrohlich wahrnimmst. Und versuchen, diesen Job auszuführen. Aber sehr sicher wird er dann eher auf Deine Signale reagieren, auf den Stress, den Du hast und abbildest.
(...)
Was ein Assistenzhund in dieser Situation leisten kann: Dich auf Deinen steigenden Stresspegel aufmerksam machen und Dir signalisieren, dass Du Dich aus der Situation zurückziehen solltest. Dich dadurch stützen, dass er ruhig bleibt und bei Dir ist.
(...)
Ich kenne keinen gesunden Hund, der fremde Präsenz nicht signalisiert

(...)
(...) den Schritt in die eigene Wohnung dann zu machen, wenn es therapeutisch begleitet wird. Ich bin da nicht mehr so up to date, aber ich meine, da müsste es im Zweifelsfall auch in einer Verordnungspause Möglichkeiten geben. Hast Du wen, der Dich da beraten könnte?
(...)
Ich wünsche Dir jedenfalls alles Gute und fände es sehr sinnvoll, wenn Du schon mal verschiedene Institute für die Ausbildung von Assistenzhunden kontaktierst.
Und diese Struktur fehlt mir halt einfach enorm. Ich war die letzten gut 20 Jahre nie ohne Tier und hatte, auch in den dunkelsten Stunden, immer eine Aufgabe, die mich weitermachen ließ.
Ich habe einigen 'ungewollten' Tieren ein neues Zuhause und ein artgerechtes Leben gegeben. Aber sie haben mir noch so viel mehr zurückgegeben.
Das ist einfach eine Form von Therapie, die kein Arzt oder Therapeut leisten kann.
Ich denke, diese Art der Assistenz würde mir sehr helfen. Wie oft habe ich beim Anfahren an den Supermarkt Parkplatz schon ne Panikattacke bekommen, weil dort soviel los war und dann erstmal ne halbe Stunde im Auto geheult und hyperventiliert.
Oder beim Arzt im Wartezimmer angefangen zu weinen, weil die Wartezeit mich zu sehr stresste mit sovielen Menschen auf engem Raum.
Ich hab auch gelesen, dass sich Assistenzhunde z.B. am Geldautomaten hinter einen setzen können, um Distanz zum Warter hinter einem zu schaffen, wenn man Ängste hat überfallen zu werden.
Das könnte ich mir auch sehr gut vorstellen.
Meine letzte Hündin war so ein Kandidat. Selbst als sie noch hören und sehen konnte, hat sie bei z.B. Handwerkern in der Wohnung einfach weiter gepennt. Meist noch nichtmal hingeguckt. Hat sie einfach nicht interessiert.
Ich kann meine Psychiaterin beim nächsten Termin mal fragen, ob sie Stellen kennt, die mich therapeutisch begleiten können.
Danke dir ❤️ ja das habe ich bereits gemacht. Ich habe auch eine Anlaufstätte hier direkt in der City gefunden und angeschrieben.
Ich bin gespannt, was als Antwort kommt.
Okay, dieser Post rückt es für mich ein bisschen gerade. Bisher hatte ich den falschen Eindruck, dass es dir wirklich vor allem um Dinge in der Wohnung oder beim Spaziergang geht. Dafür ist ein Assistenzhund dann einfach ein bisschen overkill, weil das die meisten gut ausgebildeten Familienhunde auch können.
Wenn es dir auch helfen würde, wenn der Hund dich in der Öffentlichkeit und bei Terminen begleitet, trotz der Diskussionen, dann ist es natürlich wenn man die entsprechenden Mittel hat, völlig sinnvoll einen fremdausgebildeten Assistenzhund zu erwerben. Da muss man selbst nicht alles mühsam auftrainieren, sondern bekommt wirklich einen körperlich und charakterlich geeigneten Hund mit toller Ausbildung.
Für mich war glaub ich der Hauptaspekt zu einem "Familienhund plus", dass ich außer deinen ersten Ansätzen mit "beschützen", kuscheln, skin picking und Personen im Haus anzeigen, verstanden habe, dass du keine ständige Begleitung oder komplexere Assistenzleistungen brauchst. Das war mein Fehler. Sicher hat man da am Anfang noch gar nicht so viele Ideen, was überhaupt möglich oder sinnvoll sein könnte.
Lumi hat beispielsweise diese Aufgaben:
-Panikattacken und hohen Stress frühzeitig anzeigen, sodass ich noch reagieren kann
-mir auf verschiedene Arten helfen, mich zu beruhigen (auf dem Schoß liegen, Hände oder Gesicht ablecken, Kontaktliegen)
-Blocken (sich zwischen mich und andere Menschen stellen auf Signal) im Supermarkt am Regal, an der Kasse, in Warteschlangen, am Geldautomaten,...
-zwischen meinen Beinen sitzen mit Blick nach vorne oder hinten
-SVV unterbrechen
-Medikamente bringen
-Dinge aufheben
-Dissoziationen unterbrechen
Wenn du denkst, dass du von solcheb Dingen profitierst und du mit deinem Hund gerne Zutrittsrechte haben möchtest, dann ist ein Assistenzhund natürlich sinnvoll.
Ich hab übrigens nicht vergessen dir ne Nachricht zu schreiben, ich bin nur noch nicht dazu gekommen :)
-
Lumis Züchterin war großartig. Wir haben beim ersten Gespräch Kaffee getrunken und ein paar Stunden über die Hunde gequatscht, sie hat von der Zucht und ihrer Rasse erzählt, wir haben von unseren Hunden erzählt und selbstverständlich konnten wir alles fragen und ganz normal über alles reden. Wir haben nach wie vor Kontakt und besuchen sie immer mal wieder.
Wenn sich ein Züchter von völlig normalen Fragen (hey, die meisten Käufer sind ganz normale Familien, die mit Glück schonmal gehört haben, dass man besser beim VDH Züchter kauft und natürlich nicht alle Vorschriften kennen) genervt ist, dann wäre das für mich ein klarer Grund, dort nicht zu kaufen. Ja, vielleicht sind solche Fragen irritierend, wenn man den 5. krassen Mali für den Sport kauft, aber es geht hier um einen ganz normalen Familienhund.
Die Frage nach der Sozialisierung ist übrigens auch nicht blöd. Lumis Züchterin hat teilweise Zwingerhaltung und das ist natürlich völlig im Rahmen dessen, was der ÖKV erlaubt. Aber zwischen nur Zwingerhaltung und "die Hunde sind im Haus aufgewachsen, haben alles mögliche kennengelernt und sehr engen Familienanschluss" können halt Welten liegen.