Beiträge von Vrania

    Aber ich habe auch von Anfang an viel Wert drauf gelegt, dass er überall entspannen und schlafen kann.

    Mit Nastro hatte ich ja einen unsicheren Hund, der das von Anfang an konnte. Ich frage mich oft, wie viel Einfluss man darauf tatsächlich hat und was Typfrage ist.

    Gute Frage. Lumi konnte das nicht von Anfang an, Enya auch nicht. Bei ihr habe ich das erst mit 4 Jahren angefangen, als ich sie zum Assistenzhund ausgebildet habe, vorher war außerhalb der Wohnung schwierig und wie war immer "an" und hatte alles im Blick, auch wenn sie neben mir auf ihrer Decke lag. Sie ist aber grundlegend ein viel ruhigerer Typ als Lumi und man merkt (schon immer) gar nicht, wenn sie dabei ist. Nur tatsächlich erholsam zu schlafen und wirklich zu entspannen, musste sie lernen.

    Lumi hatte da lange seine Schwierigkeiten mit, obwohl er ein viel selbstsicherer Hund ist. Als Welpe war alles easy, aber ab Einsetzen der Pubertät wars richtig schwierig für ihn und er konnte oft nichtmal während meiner Therapietermine schlafen, obwohl er das von Anfang an mitgemacht hat. Erst seit er so ungefähr 2 Jahre alt ist, ist er wieder richtig tiefenentspannt.

    Wieviel davon jetzt einfach Entwicklungsphasen waren und wieviel Training/Gewöhnung ausmacht, kann ich nicht sagen. Nur halt, dass es bei beiden Hunden definitiv gezielt trainiert wurde (konditionierte Entspannung etc.) und bei Enya auch definitiv dadurch besser wurde. Aber der Typ Hund spielt auf jeden Fall auch eine große Rolle darin, wie einfach es für den Hund ist.

    Draußen fängt Lumi an Signale zu ignorieren und klinkt sich im Kopf einfacv aus. Das kommt aber sehr selten vor und dann weiß ich auf jeden Fall, dass er eine Pause braucht. Drinnen schläft er einfach tief und fest, oft mit mehr Körperkontakt als sonst. Aber eigentlich kann er wirklich prima mit Stress umgehen und hat schon wirklich heftige Wochen mit viel ungewöhnlichem, anstrengenden Programm mitgemacht, ohne dass er irgendwie überfordert war. Aber ich habe auch von Anfang an viel Wert drauf gelegt, dass er überall entspannen und schlafen kann.

    Ich habe hier gerade einen 14 Wochen Wutwelpen Mix da 😂 Er hat schon mehrere Zuhause durch und saß im Tierheim und bei ihm ist das jedes Mal Überforderung, weil er einen hohen Stresspegel hat, und Frust, wenn was nicht nach seinem Willen geht. Mit grantig werden, tackern und im Zweifelsfall am Arm baumeln. Also deutlich heftiger als einfach nur Welpi will spielen und findet das lustig.

    Aber man kann so einem Zwerg das wirklich leicht abgewöhnen, wenn man konsequent ist. Klares Nein, kein Beißen zulassen (also im Zweifelsfall halt einfach mal auf Armeslänge fernhalten oder ein Gitter zwischen sich und Welpe bringen) und eine Alternative bieten. Die Zwerge brauchen was, um sich abzureagieren und selbst zu beruhigen. Hier sind alte verknotete Hosenbeine sehr beliebt.

    Und in unserem Fall halt, Situationen vermeiden, wo es auftritt. Insgesamt Ruhe rein bringen, für genug Schlaf sorgen, Spielen mit Regeln von Anfang an.

    Bei so einem Dreikäsehoch kann man das glücklicherweise sehr problemlos abstellen. Hier ist es nach nicht mal einer Woche schon sehr viel besser geworden und tritt fast nicht mehr auf.

    Eine Paracord Schnur funktioniert ganz gut als Hausleine. Die ist leicht, macht keinerlei Geräusche, kann nicht irgendwo festhängen und reißt nicht so leicht. Hängt hier momentan auch am Welpi und macht das Manövrieren sehr viel einfacher.

    Ansonsten halt Fokus komplett weg, ich würde auch gar nicht mit ihr reden. Nur normal existieren, hin und wieder mal Selbstgespräche führen und nichts von ihr wollen oder fordern. Futter zur Verfügung und die Tabletten lecker einpacken und dann auslegen und ein Auge drauf haben, ob sie gefressen werden. Das wird schon :)