Zum hüten:
Meiner Meinung nach macht Hütetraining aus einem Hund mit einem schlechten Nervenkostüm keinen alltagstauglichen Hund.
Für meinen Hund hat es keinen Unterschied gemacht ob ich 1x die Woche zu den Schafen gefahren bin, oder zu einem anderen Hundesport.
Er ist aber auch nicht so ner native workingdog. Er hat vor vielen Schafen Angst, er hat vor sehr selbstbewussten Schafen Angst und vor Rindern und Pferden erst recht.
Wenn ich jetzt selber eine Handvoll Schafe und gute Anleitung hätte, dann würde das sicher gut werden, aber den Hund -hart gesagt- einmal die Woche zur Schafherde zu karren hat im Alltag nichts verändert.
Es ist am Ende auch mit Aufregung verbunden und einen von vornherein gestressten und unausgeglichen Hund Schafen vorzusetzen…naja.
Was hier gut funktioniert ist ein Mix aus körperlicher Auslastung (wir gehen im Zug wandern oder im Winter auch laufen oder Scootern) und ruhigen Spaziergängen mit viel sitzen und betont langsamem Gehen meinerseits (fällt mir schwer).
Wir haben Standardrunden wo ich weiß hier klappt es gut und an schlechten Tagen gehen wir nur hin und zurück (Rückweg ist idR deutlich entspannter).
Und mein Hund hat nichts mit der SD, auch wenn mir das von allen Seiten gesagt wurde, er ist kerngesund.
Lediglich ein reizoffener Hund mit schlechtem Nervenkostüm aus einer vermutlich schlechten Dissidenzaufzucht mit einem
Hang zur Dramatik.
Außerdem: wir meiden super stressige Situationen einfach, gehen selten im Stadtwald, alles was ihm schwerfällt eben nur dosiert, das ist der Kompromiss.
Wo ich keine Kompromisse mehr gemacht habe: sinnloses hin und her rennen musste ich strikt unterbinden. Er darf traben, er darf fast überall frei laufen, aber nicht sinnlos von a nach b hetzen. Das war noch mal ein gamechanger.
Rennen darf er vorm Scooter oder beim laufen, aber nicht beim Gassi. Und damit meine ich keine Zoomies oder mal ein kurzer Sprint, sondern das klassische pendeln und sinnlos Gas geben.