Der Punkt ist: Wenn man nicht auf Basis messbarer Kriterien höher abrechnet (z.B. durch ellenlange Diskussionen des Halters hat die Behandlung dreimal so lang gedauert wie im Schnitt), sondern auf Basis von Emotionen und subjektiver Einschätzung (der Halter ist unverschämt), läuft man Gefahr seinem unconscious bias, den unbewussten Vorurteilen, nachzugeben und unter dem Strich Gruppen, die einen triggern, zu diskriminieren. Übergewicht ist nur ein Beispiel. Diese Effekte, auch im medizinischen Bereich, sind messbar.
Es ist auch nicht schlimm, unbewusste Vorurteile zu haben, das haben wir alle, das gehört zu unserer psychologischen Grundausstattung. Es ist aber wichtig, sich klarzumachen, das jederzeit die Gefahr besteht, sich von diesem Vorurteilen leiten zu lassen. Und gerade in beruflichen Kontexten ist es m.E. wichtig, sich durch möglichst objektivierbare Prozesse gegen diese Mechanismen zu schützen.