Hallo zusammen,
aus gegebenem Anlass möchte ich mal in die Runde fragen, wie ihr zu Moxonleinen mit Stopper steht?
Ich hatte gestern eine sehr unschöne Auseinandersetzung mit der Leiterin unserer Hundetagesstätte, in die wir unsere Hündin seit circa 9 Monaten bringen. Sie beschimpfte mich wüst, dass die Verwendung einer solchen Leine Tierquälerei sei. Es sei das Letzte, meinen nicht leinenführigen Hund mit so einem dünnen Strick zu strangulieren und ich könne dies im Tierschutzgesetz nachlesen. Beführworter der Moxonleinen seien allesamt Tierquäler.
Nun kurz zum Hintergrund:
Meine Hündin ist absolut einfallsreich, was das Herausschlüpfen aus allen unseren bisherigen Halsbändern und Geschirren betrifft. Sie hat einen extrem dünnen Hals und einen unwesentlich breiteren Kopf und hat es bisher durch geschicktes Umdrehen und Abstoppen immer geschafft, sich zu befreien und ihr "du kriegst mich nicht" Spielchen mit uns zu spielen, wenn sie z.B. mal keinen Bock auf eine Übung hat. Das sehe ich als ganz klares Sicherheitsrisiko, weil ich mich auch oft in der Großstadt bewege und hier einfach sicher sein möchte. Ich habe mir dann eine 2 m lange Moxonleine in der Stärke 0,6 cm mit Doppelzugstopp gekauft, die ich so eingestellt habe, dass die engste Einstellung mit ca. einer Fingerbreite Abstand in der Mitte des Halses anliegt. Das sitzt dann schon eng, weil sie ja sonst wieder rausschlüpfen kann, aber ein Würgeeffekt tritt bei Weitem nicht auf, darauf achte ich. Außerdem hat sie dickes Fell und die Leine sitzt eng auf dem Fell und nicht direkt auf der Haut. Den zweiten Stopper habe ich 5-10 cm entfernt angesetzt. Die Leine hat einen Lockerungsdrall, so dass die Halsschlaufe sich sofort lockert, sobald kein Zug mehr auf der Leine ist.
Es stimmt nicht, dass meine Hündin nicht leinenführig ist. 90% der Zeit geht sie locker an der Leine und nur, wenn sie unbedingt irgendwohin will, dann zieht sie dorthin. Je nach Situation gebe ich dann nach oder gebe ihr mit einem leichten Zuppeln an der Leine und Kommando zu verstehen, dass wir weiter gehen. Wäre meine Hündin eine Leinenzieherin, würde ich zumindest ein wesentlich dickeres Modell nehmen, aber dem ist nicht so. Z.B. wenn ich sie abends aus der Hundetagesstätte abhole, dann zieht sie wie wild zu mir, weil sie sich eben freut. Ich denke mal, dass die Leiterin deshalb denkt, meine Hündin sei nicht leinenführig. Aber da hätte sie bei einem normalen Halsband auch den Zug vorne drauf. Wir haben ganz frisch mit der Rettungshundearbeit begonnen und auch dort finde ich die Moxonleine total praktisch. Ich lege meiner Hündin dann ihr Geschirr an (das ich auch verwende, wenn wir die Schleppi verwenden), damit sie nicht nackt läuft und eben die Moxonleine, die ich dann sehr schnell an- und ablegen kann. Fernab von Straßen lasse ich meine Hündin fast immer ohne Leine laufen, dann lege ich ihr aber meistens ein lockeres Halsband oder ihr Geschirr an, damit sie eben auch nicht nackt durch die Gegend läuft.
Ich habe auch lange mit Geschirr gearbeitet und weiß, dass es hier auch Sicherheitsgeschirre gibt, aus denen meine Hündin vermutlich auch nicht rausschlüpfen könnte. Aber ich finde es nicht optimal, dass der Hund hier über den Rücken gelenkt wird.
Ich muss dazu sagen, dass meine Hündin mein Ein und Alles ist und ich niemals irgendetwas tun würde, das ihr schadet. Genau deshalb habe ich mich für diese Leine entschieden, weil mir nicht wohl bei dem Gedanken ist, ihr ein Halsband anzulegen, dass dann ununterbrochen sehr eng anliegen müsste. Wenn ich das Gefühl hätte, dass meine Hündin mit dieser Leine irgendwelche Probleme hätte - ich beobachte meine Hündin sehr genau - dann würde ich die Leine sofort wieder wechseln.
Wie seht ihr die Moxonleinen? Zählen diese grundsätzlich zu Tierquälerei? Ist eine Leinenstärke von 0,6 cm zu dünn (also ich meine natürlich wenn der Hund weitestgehend locker an der Leine läuft) oder kommt es immer auf den Umgang damit an?
Genau genommen, finde ich, kann man alles auf eine quälerische Art verwenden, sei es das zu enge Halsband, das falsch verwendete Halti, das dauernde Leinenrucken, um nur einige Beispiele zu nennen. Selbstverständlich lehne ich Würgehalsbänder und alles, was dem Tier Schmerzen zufügt, strikt ab.