Ok, erstmal danke für Eure ganzen Ratschläge und Hinweise. Ich versuche mal, auf ein paar Fragen einzugehen.
Hat sie denn jetzt eine Box? Eine offene Box wäre meine erste Maßnahme.
Eine Box funktioniert leider nicht, das habe ich schon getestet. Diese wird von Mira nicht angenommen. Nachdem sie mit der letzten Box schlechte Erfahrungen gemacht hat durch den Flug (der Stress des Fluges), mag sie Boxen nicht mehr.
Lass dich in der Wohnung nicht auf Kämpfe ein. Mach ihr eine Hausleine dran und bind sie kommentarlos wo fest wenn sie sich dir gegenüber schlecht benimmt. Belohne sie außerdem viel, wenn sie was richtig macht, wenn sie ruhig bleibt wenn sie was hört zum Beispiel.
Hast du mal versucht ihr melden zu kommentieren, z.B. mit "hast du wen gehört?" und dann zur Tür zu gehen?
Ja so mache ich es ohnehin schon. Wenn ich sie allerdings festbinde, dann bellt sie sehr laut. Und nach all den Kommentaren frage ich mich da jetzt schon, wieso ich dann nicht schimpfen soll. Das mit dem "Kommentieren" mache ich auch und es hilf auch, wenn es ein kurzes Geräusch war. Nur oft kriegt sie sich halt gar nicht mehr ein, weil zum Beispiel Nachbarn sich im Treppenhaus unterhalten.. das sind dann die Situationen, in denen ich durchdrehen könnte. Nicht mal so sehr, weil sie sich aufführt, sondern eher, weil ich mir gefühlt mit jedem Bellen mehr den Unmut meiner Nachbarn zuziehe. Das stresst mich schon sehr.
wirklich ändern wird sich nur was durch eine ländliche und ruhige Umgebung. Außerdem mach weniger mit deinem Hund. Strammen Schrittes gehen ist nicht gut. Lieber ne halbe Stunde für 500m brauchen, in Ruhe schnüffeln lassen.
Ich habe vorher 2 Monate mit Mira bei meinem Freund in einer ländlichen Umgebung gewohnt. Dort war das Gassi gehen um einiges schlimmer als in der Stadt. Vermutlich durch ihren Jagdtrieb war Mira damals beim Spazierengehen offensichtlich immer auf halb acht Stellung, extrem hibbelig, konnte sich gar nicht spazieren, weil dort so viele "wilde" Gerüche waren. Das Geräusch des Windes in den Feldern/Wiesen hat sie total eingeschüchtert und sichtlich in einen enormen Erregungszustand versetzt, wo sie nur noch weg wollte. Das ist hier in der Stadt deutlich besser und sie ist, solange kein anderer Hund vorbei kommt, entspannter.
Ich gehe schnellen Schrittes, weil Mira extrem viel markiert (was ja auch eine Form des Revierverhaltens ist). Seit dem ich sie nicht mehr alle 2 Meter markieren lasse, ist sie meiner Meinung nach auch entspannter und kann sich mehr auf das Laufen konzentrieren. Dabei gehe ich auch jeden Tag die selbe Strecke, die ich in Teilen durch andere bekannte Strecken variiere. Natürlich sind dort diverse grüne Stationen, an denen ich sie schnüffeln und verweilen lasse.
Ich würde bei euch einfach mehr Ruhe in den Alltag bringen. Macht lieber ruhige Suchspiele, sucht euch ruhige Spaziergehgegenden, schütze sie vor fremden Menschen und arbeite gezielt und strukturiert an Problemverhalten. Das braucht alles Zeit und Ruhe, Ruhe, Ruhe.
Ja darauf konzentriere ich mich jetzt verstärkt. Obwohl ich ohnehin schon jeden Tag den gleichen Ablauf habe, lasse ich das Toben an der Schleppleine nun erstmal wieder weg, damit Mira weniger Aufregung hat.
Angstaggression an der Leine ist schon eine andere Hausnummer aber auch das kann man schaffen, wenn man dem Hund Sicherheit vermittelt, Bögen läuft, Straße wechselt oder den Rückzug antritt und versucht die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken
Das versuche ich auch schon. Gehe ohnehin jeder vermeintlich "gefährlichen" Situation in großem Bogen aus dem Weg.
Mache eine Liste. Auf die eine Seite schreibst Du Sachen, die gut klappen, auf die andere Seite die Sachen, an denen ihr noch arbeiten müsst. Jeden Monat erneuerst Du diese Liste (und behälst die alten natürlich) und siehst so auch in schwierigen Zeiten, welche Fortschritte ihr schon gemacht habt.
Ein Trainingstagebuch.
Schreib ALLES auf! Wetter, Futter, Hundebegegnungen, Kotabsatz, besondere Vorfälle, Besuch, Geräusche etc. pp. und wie der Hund drauf reagiert hat. So erkennt man oft Zusammenhänge, die einem sonst verborgen bleiben.
Das ist wirklich eine super Idee. Das fange ich heute gleich an. Danke für den Tipp!
Er wird noch lange brauchen, bis er angekommen ist. Whiskey hat dafür 3-4 Monate gebraucht
Sie war am Anfang total lieb und brav und hat alles sehr schnell gelernt. Die ganzen "Probleme" habe sich erst vor circa 2 Monaten eingestellt. Die Hundetrainerin meinte, das sei das Zeichen dafür, dass sie nun angekommen ist und sich bei mir sicher fühlt und nun ihre Grenzen austestet.
ruhige kurze Spaziergänge, immer dieselbe Runde. Das gibt Sicherheit, der Hund weiß, was ihn jetzt draußen erwartet. Grundsätzlich KEIN Fremdhundkontakt, KEIN Personenkontakt, block die Leute ab - alle! Der Hund muß lernen, daß Du ihn beschützt. Er soll Dir vertrauen können. Das bringt Ruhe rein, ansonsten ist er immer unterwegs mit Argusaugen, wo wer kommen könnte, den man wegbellen muß, immer auf 180.
Das versuche ich bereits. Momentan bin ich mit Argusaugen unterwegs und belle alle weg oder wechsel eben schnell die Richtung, wenn es noch möglich ist. Nur oft klappt das halt nicht, weil Hunde plötzlich ums Eck kommen oder aus beiden Seiten..