Hallo,
Jule ist jetzt schon über 7 Wochen bei mir. Eingelebt hat sie sich u. wir arbeiten daran ein Team zu werden.
Ein kleines Statusupdate folgt jetzt also: [bedenkt bitte Jule ist noch ein Welpe, soviel kann man noch nicht auf die Rasse schliessen!]
1.) Ich bin mit Jule u. damit auch der Rasseentscheidung super zufrieden. Liebe die kleine Maus!!!
2.) Appenzeller sind wirklich keine leichten Hunde (extrem temperamentvoll, ausgeprägter Beutetrieb (meiner würde ich eine Schutzhundausbildung durchaus zutrauen; für mich aber kein Thema, wir arbeiten Tag für Tag daran das Menschen (auch Fremde) Freunde sind). Appenzeller treffen selber oft blöde Entscheidungen (aus Herrchen`s Sicht) u. brauchen viel geistige Forderung. Sonst sucht sich Jule eigene Aufgaben (heute: wie eine Katze das Regal erklettern..., suizidgefahr inklusive )
3.) sehr intelligent, lassen sich ähnlich wie Border-Collie`s leicht über Handzeichen/Körpersprache beeinflussen/steuern; dadurch muß man natürlich bei Kommandos sehr genau sein um die gewünschte Verknüpfung zu erreichen. Appenzeller hinterfragen gern auch mal Kommandos auf Sinnhaftigkeit (läßt sich bei Jule aber gut steuern; wenn sie nicht gerade ihre 5 Minuten hat, zeigt sie einen sehr guten Will-to-Please)
4.) Obwohl sie nicht immer sanft mit mir umgeht , sie ist sensibel (Und erwartet das man mit ihr sensibel umgeht). Eine Ansage deren Grund sie nicht versteht führt zu Bockigkeit, wer laut wird hat für sie unrecht. Gerade letzteres zeigt sie deutlich (Sie bleibt von lautstarkem Schimpfen total unbeeindruckt, sie weiß aber auch mehr kommt da nicht, gewalt ist nicht meins.) Über Konsequenz stellt sie Dummheiten aber schnell ein, wenn ich ihr Alternativen biete
5.) Den schwierigen Ruf des Appenzellers kann ich bis jetzt nicht bestätigen. In der Hundeschule fallen wir nur auf, weil manche denken: "Wie kann ein so wilder Hund plötzlich so ruhig u. ernsthaft sitz, Rückruf usw. mitmachen "
6.) Der Appenzeller hat, bei manchen Ähnlichkeiten zu intelligenten Hütehunden, als Treibhund seine ganz eigenen Erziehungsansprüche. Jule ist oft ein ungebremster Draufgänger gegenüber anderen (Menschen wie Hunden). Verträgt es aber schlecht, wenn andere genauso auf sie reagieren. Dann sucht sie schnell Schutz bei mir (Blick sagt: der spielt mir jetzt aber zu grob ). Machnchmal erkenne ich ich beim Einsatz ihrer Zähnchen (Leine u. alles was man tackern kann) am ehesten den Charakter eines Mali`s [z.B.]. Denke da trägt die traditionelle Verwendung als Hofwachhund Früchte (ebenso natürlich der durchsetzungsstarke Rindertreibhund; obwohl da ja auch Border-Collie`s eingesetzt werden (okay seltener, aber erfolgreich)).
Also alles gut. Und eine schöne Erfahrung noch mal einen Welpen zu nehmen.
Und man lernt wieder jeden Tag, mit seinen Abenteuern, zu schätzen . Freue mich schon darauf wie Jule auf die ersten Schneeflocken reagiert . Gab bei der Foxterrier-Hündin aus meiner Kindheit Tage/Wochen voll überschäumender Lebensfreude .
FG
Michael
PS Photo: Jule im Waldfreilauf