50:50 Chance, dass du Glück hast.
Alles anzeigenOk, man kann es auch übertreiben. Ihr tut so als hätte ich gerade verkündet, dass ich mir einen echten Wolf in die Wohnung holen möchte.
Ihr wisst schon dass zig Tausend Menschen einen DSH in Familien halten und die nicht alle komplett gestört sind. Der DSH ist einer der beliebtesten Hunde in Deutschland und das seit vielen vielen Jahren. Sie sind überall und ihr könnt mir nicht erzählen, dass sich alle DSH Halter:innen vorher so ausgiebig mit der Rasse beschäftigen.
Ich habe das Gefühl, dass es irgendwie auch eine Ego Sache ist. Wäre ja schlimm wenn man sich eingestehen müsste, dass der HZ DSH einfach nicht so krass ist wie man gerne hätte.
Ok, es ist kein Begleithund, das war von meiner Seite doof ausgedrückt. Aber so ein richtiger Gebrauchshund ist der HZ DSH eben auch nicht.
Ich weiß schon, dass es auch andere Rassen gibt, die theoretisch passen würden, aber mein Herz schlägt für Schäferhunde.
Ich will den HZ DSH ja gar nicht schlecht machen, ich bin ein großer Fan. Ich sehe es eben realistisch.
Und ich glaube der DSH mit ausgeprägtem Jagdtrieb ist eher die Ausnahme als die Regel. Sie sind Beutefixiert, das stimmt. Aber doch nur wenn das gefördert wird vom Halter.
Radius ist Übungssache, ok. Schleppleine dran und üben, das kriege ich hin.
Wach- und Schutztrieb sind vorhanden, das weiß ich wie gesagt. Aber trotzdem nicht vergleichbar mit dem eines LZ DSH oder z.B. eines Malis. Glaubt ihr dass tausende Familien diese Rasse hätten wenn die alles attackieren würden was nicht bei drei auf dem Baum ist?
Bellen -> abtrainieren, verstanden.
Und zum Thema Sport und falsch ausgeführt. Ich trainiere den Hund ja nicht allein und wenn ich einen gescheiten Trainer habe wird mein zukünftiger Hund bestimmt nicht drüber sein und wissen wie man zuhause ruht.
Werde ich Fehler machen? Bestimmt aber das ist ja das schöne am HZ DSH, er verzeiht eher als der LZ DSH. Man kann quasi üben, für den Ernstfall. Was nicht heißt, dass ich meinen Hund dadurch weniger lieben würde.
Das ist gar nicht mal so abwegig mit dem Wolf.
Du hast einen ca 40kg schweren Beutejäger unter deiner Obhut, der nicht weiß, dass er kein Wolf mehr ist. Das brauchst du nicht fördern, er bringt das genetisch mit. Du kannst es nur krankhaft steigern, wenn du unwissend handelst.
Der kennt die Regeln des sozialen Miteinanders in menschlicher Umgebung erst einmal nicht.
Und der ist, egal ob HZ oder LZ auch erst einmal ernsthafter unterwegs als ein typischer Begleithund oder ein ähnlich großer Hund anderer genetischer Veranlagung. Und kann dadurch mehr Schaden anrichten.
Nein, unmöglich ist das nicht zu halten und zu erziehen, auch nicht für Anfänger. ABER:
Es erfordert lückenlos korrektes Timing in der Erziehung und viel, viel Fingerspitzengefühl für Körpersprache, wenn die Erfahrung fehlt und das kann nicht jeder. Meine Mama kann das zB absolut nicht.
Ich musste das lesen lernen, hatte aber den Bonus, dass ich von Klein auf mit Pferden umgehe und daher das Timing gut abschätzen kann.
Zum Thema Trainer: es ist gerade in Berlin nicht leicht, einen guten Trainer zu finden. Einen, mit dem man zusammen arbeiten möchte, dessen Umgang mit dem Hund passt und den man sich final finanziell und zeitlich auch leisten kann.
Und je nach Charakter kannst du einem Schäferhund das Steak um die Ohren feuern, interessiert mitunter wenig. Mein erster DSH, eine HZ, war HOCHGRADIG artgenossenaggressiv. Ich hab ihn als Althund übernommen, keine Chance, da irgendwie Herr zu werden. Der hätte definitiv beschädigt, vermutlich getötet. Wusste ich - deshalb durchgängig Leine und Maulkorb. Obwohl er zuhause ein Schätzchen war und im Stall die Pferde, Schafe und sonstwas total ignoriert hat