Ich kann Distanz nur unterschreiben.
Mein Hund wurde mehrfach gebissen und ist seitdem nicht gut auf andere Hunde zu sprechen.
Vorher konnte er problemlos in der Nähe anderer Hunde sein, Leinenspaziergänge, Freilauf war alles möglich in der Gruppe.
Direkt nach dem letzten Biss ist er eskaliert, als er durch die Scheibe beim TA einen anderen Hund gesehen hat. Also sehr massiv.
Viel Training später (und hier bedanke ich mich herzlich bei meinem Trainer und meinen Teamkollegen, die sich immer wieder mal für gesittete Social Walks zur Verfügung stellen und mir helfen, meinen Hund wieder zu desensibilisieren) ist es besser. Wir können an den meisten Hunden gesittet vorbei gehen. Ich manage zwar sehr viel, damit das möglichst selten geschieht, aber es ist möglich.
Mailos Individualdistanz ist abhängig von den örtlichen Gegebenheiten und der Situation:
Draußen beim Gassi ist andere Straßenseite ideal, da schaut er nur, fixiert aber nicht. Selbe Straßenseite geht, aber er ist steif.
In geschlossenen Räumen (Bahn, Bus, Tierarzt) ist die Distanz größer als draußen, das geht immer noch nicht wirklich gut.
Fremdes eingezäuntes Gelände mit bekannten, sozialen Hunden hat er keine Individualdistanz, da stört es ihn nicht, wenn der ein oder andere ihn berührt, beschnuppert, umrennt. Er selbst hat aber kein Interesse an Kontakt, sucht den eher beim Menschen.
Recht aufdringliche Welpen kann er ignorieren.
Ich habe da einige Fachmenschen drauf schauen lassen und Situationen bewerten lassen, damit ich weiß, woran ich bin:
Mailo ist sehr unsicher nach dem Biss. Wenn er pöbelt sieht das grausig-gruselig aus, ist im Grunde aber nur sauberes „Verpiss dich“. Dreht der andere Hund ab, beruhigt er sich umgehend wieder. Er hat keine Beschädigungsabsicht, beißt nicht, wenn der andere Hund doch näher kommt. Er wird dann stocksteif und blickt sich hilfesuchend um, selbst reagiert er gar nicht.
Mischt ein Mensch sich in die Situation ein, gibt er die Aufgabe dankend ab. Diverse dämliche TutDochWas-Treffen später kann ich das mit Sicherheit sagen. Wenn ich ausflippe ist mein Hund ruhig und lässt mich machen. Vielleicht hat er auch nur Angst vor mir, weil er mich so eigentlich gar nicht kennt.