Jetzt habe ich hier das Modell sitzen, bei dem im Notfall, wenn das Futter nicht rein möchte, die Aufgabe „Sitz und Keks“ lautet statt „Sitz, oh toll hier ist ein Keks dafür“. Er sieht das Futter im Training als Teil der Aufgabe und nicht als Belohnung dafür.
Witzig, der Pudel ist genau gleich. Als ich mal vom Tierarzt angeordnet ein Futter füttern musste, das er nicht mochte, hab ich trainiert wie bescheuert, damit der Hund frisst. Futter im Napf wird gefressen, wenns gut schmeckt, im Training kann ich ihm fast alles andrehen.
Mal abgesehen von "der Hund frisst sein Futter nicht, also trainiere ich so lange, bis das Futter im Hund ist", finde ich die Idee, dass man seinem Hund ausschließlich gegen Leistung Futter zur Verfügung stellt, falsch. Ich habs auch schon mehrfach mitbekommen, dass Leute ihren Hunden Freitagabend und Samstagmorgen ihre Futterration vorenthalten haben, weil Samstags ist ja schließlich Hundeschule.
Ich hatte das bei Mailos einzigem Liebeskummer im Leben:
Wir haben am Platz mit einer Hündin trainiert, die läufig war. Diese eine einzige Dame hat ihm so die Murmeln im Hirn umsortiert, wie es vorher und nachher keine läufige Hündin je geschafft hat.
Damit der Blödmann überhaupt etwas frisst, musste ich 2x täglich mit ihm trainieren. War nach einer Woche dann auch vorbei.
Wenn man einen Hund hat, der nicht mit dem Menschen kooperiert, kann ich mir gut vorstellen, dass Training mühsam ist, frustrierend für beide Seiten und einfach keinen Spaß macht. Nicht jeder Hund hat von Haus aus eingebaute intrinsische Motivation und arbeitet oder lernt weil ihm genau dieser Vorgang Spaß macht.
Ich möchte aber nochmal ganz klar den Blick weg von der Romantik lenken.
NATÜRLICH kontrollieren wir die Nahrung unserer Hunde, sowohl die Qualität, als auch die Quantität.
Wir entscheiden was unsere Hunde fressen, ob sie ad libitum Futter haben oder Mahlzeiten wie wir, wir entscheiden ob wir die Rationen wegen Übergewicht kürzen oder ob wir sie erhöhen, ob wir Pülverchen ABC füttern oder nicht, ob wir Energie ergänzen oder nicht.
Solange das nicht tierschutzwidrig ist, kräht auch kein Hahn danach. Aber niemand von uns kann ehrlich sagen, dass er die Mahlzeiten seiner Tiere nicht doch irgendwie kontrolliert.