Beiträge von wow...

    Ich hätte niemals zugelassen, dass das Kind nochmals an den Hund darf. Das hat gar nichts damit zu tun, das Kind in die Verantwortung zu nehmen.

    Wenn er Leckerchen gerne hat, dann hätte ich das Kind (zusammen mit ELtern) aus genügend Abstand eins zuwerfen lassen und fertig.
    Nochmal anfassen lassen ist wirklich daneben. Das hilft weder dem Hund, der nochmal erdulden muß , noch dem Kind, das dabei höchstens lernt, daß Streicheln doch super ist.
    Das ist es aber nicht, wenn der Hund es nicht mag.
    Vielleicht hilft das zur besseren Vorstellung:
    Ein Fremder betatscht dich von hinten. Du erschreckst und fährst darauf den Fremden an. Also geht er zu dir und fängt an dich zu streicheln. Ich glaube kaum, daß sich da wer darüber freuen würde.


    Ich muß mich auch zurückhalten, meinen Hund zu streicheln, er toleriert das vollständig, aber nur dicht an mir liegen ist etwas, das er ohne Streicheln einfach lieber mag.

    Mich würde in dem Zusammenhang mal eine (möglichst wissenschaftlich angelehnte/entwicklungsphysiologisch begründete) Erklärung zu diesen vermeintlich „normalen“ Unsicherheitsphasen bei Welpen und Junghunden erklären.

    Unsicherheitsphasen in der Pubertät hätte ich allein aufgrund der hormonellen Schwankungen, Synapsenneuverschaltung etc. als völlig normal erachtet. Auch aus eigener Erfahrung heraus.


    Hast du da noch ein paar Quellen? Interessieren würde mich das auch sehr.

    Edit: sorry aber do as i do ist für jeden Hund erstmal eine Umstellung, außer der Züchter hätte das schon gemacht (sehr unwahrscheinlich)

    Nein.
    Nachahmungslernen/Soziales Lernen ist eine sehr frühe Lernstrategie, die insbesondere von ganz jungen Tieren (und Menschen) genutzt wird. Darauf kann man aufbauen, was in der Tat wenige Züchter machen. Das brauchen sie auch gar nicht, solange die Welpen mit Mutter, Geschwistern, GroßelternMenschen Umwelterfahrungen etc. in Kontakt kommen und die Möglichkeit zur Beobachtung kriegen.
    Wenn für einige puppyplan genau das bedeutet, herrscht wohl kein Dissens.
    Aber hier wurde von Konditionierungszielen und bewußter Einführung bestimmter Lernmethoden (z.B. anclickern) geredet und diese Strategien sollte meiner Meinung nach dann doch der Besitzer auswählen.

    Hier wird öfter vehement betont, dass Hunde keine Wölfe sind. Wenn man sich darauf verständigt muss man sagen: Noch sehr viel weniger sind sie Menschen.

    Der Argumentation kann ich leider nicht folgen. Ja - Hunde sind auch keine Paarhufer, deshalb sind sie auch keine Menschen :schweig:
    Es geht nicht darum, was sie sind, sondern wie sie lernen. Und das machen Säugetiere insgesamt recht ähnlich. Beim Vergleich kann man Unterschiede und Ähnlichkeiten feststellen.
    Verhaltensforscher machen Versuche mit Ratten und finden dabei etwas über die erlernte Hilflosigkeit beim Menschen heraus z. B.
    Wenn sie das nicht für vergleichbar hielten, würden sie das nicht machen.


    Übrigens, gerade im Bereich Verständigung mit dem Menschen sind Hunde deutlich mehr veranlagt als Wölfe.



    Welche Kommunikationsunterschiede meinst du, die einen Hund so verwirren sollten?

    Wenn z.B. der Besitzer eines angeclickerten Welpen deshalb auch meint clickern zu müssen, obwohl es ihm gar nicht liegt.
    Aber insgesamt hast du recht, Hunde sind anpassungsfähig. Die schaffen das.
    Eine Lernmethode zu ändern finde ich noch etwas aufwendiger als "falsch" Erlerntes zu ändern. Will jemand z.B. das Lernen mit Do as I do gestalten muß sich ein angeshapeder Hund erstmal umstellen.

    Jetzt schreibe ich doch auch nochmal, obwohl ich nicht glaube, daß es da um Verständnis geht.

    Du willst ernsthaft Kinder mit Welpen vergleichen?

    Wenn man bedenkt, daß:
    - Hunde intellektuell lt. Forschung mit Kleinkindern vergleichbar sind
    - sie bilingual aufwachsen können
    - und vor allem schneller reifen als der Mensch, der ja bekanntlich als Mängelwesen geboren wird


    dann finde ich den Vergleich sehr zulässig, vor allem in diesem Stadium, das doch sehr prägend für den Hund ist.
    Wie gesagt- ein Hund reift schneller und kann im Welpenalter schnell mehr als so ein Mensch im Säuglingsalter -besonders in dieser Phase.

    Im Gegensatz zu Welpen, die man aber "einfach sich selbst überlässt", haben sie schon eine gute Idee davon, dass es Spaß macht mit einem Menschen Dinge zu erleben und zu erkunden, sie werden kreativ und ermutigt Neues auszuprobieren.

    Was mich daran stört ist, daß damit eine Grundlage für eine Verständigung gelegt wird, die später so nicht stattfindet. Denn der Hund wird sich bis auf ein paar Ausnahmen nicht mit dem Züchter weiter verständigen, sondern dem Besitzer.
    Kommunikation ist zu individuell, als daß da mit einem allgemeingültigen Schema rangegangen werden könnte. Es wird damit für diesen nichts vereinfacht (außer er übernimmt es) - es wird standardisiert.
    Das ist für eine individuelle, sensible Hund/Mensch Kommunikation nicht wirklich förderlich und birgt sogar Raum für Mißverständnisse, wenn der Hund andere Grundlagen dafür bereits mitgebracht hat.





    Davon abgesehen: Mir fällt auf, daß die Befürworter aus der Shelties und BC Fraktion kommen.
    Das sind jetzt nicht gerade Rassen, die ein Problem damit hätten Kooperationsinteresse am Besitzer aufzubauen. Will to please bis zum Abwinken. Ich glaube das muß bei denen nicht speziell gefördert werden. Ich beobachte bei denen eher vermehrt innerartliches Desinteresse.
    Ich persönlich mag es ja viel lieber, wenn ich den Hund erstmal von mir überzeugen muß, daher hätte ich gerne Welpen, die schon viel eigenständig entwickeln durften.

    Hab dann meine Hündin an meine Freundin übergeben und konnte den Hund mit einem beherzten Griff ins Halsband inklusive Umdrehen und Anheben (hatte halt keine Ahnung, ob der Hund mich sonst packt) festhalten.

    Der Hund kann dich je nach Kraft trotzdem oder gerade wegen des Zudrehens packen, das nur nebenbei.

    Die kenne ich eigentlich alle auch in braungetränkt. Ich hab' mal überlegt... Die einzigen Großhunde, die ich wirklich immer nur frisiert und nur in der Stadt sehe, sind Afghanen - die sieht man aber insgesamt eher selten.