Mit intrinsischer Motivation zu arbeiten und nicht dagegen ist schon wichtig. Dagegen würde ich auch grundsätzlich nicht argumentieren.
Es ist nur so, dass man vermeiden muss, dass andere Grundbedürfnisse von anderen nicht verletzt werden.
Also darf mein Hund Wachen und Beschützen, aber eben nicht alleine..Er muss das mit mir zusammen machen und glaubt auch meinem Urteil.
Jagen findet der eine sehr reizvolle Beschäftigung- würde der ausschließlich unterwegs machen, wenn ich nicht regelmäßig anders fordern würde. Das geht mit einigen Hunden sicher schlechter, egal, ob das daran liegt, dass sie sich nicht interessieren oder die Aufgabe nicht kapieren oder beides..
Jagen würde ich von der Hormonausschüttung auch vom z.B. Beschützen unterscheiden. Jagen kann zum Junkie machen und hat viel mit Dopamin und Endorphinen zu tun. Beim Beschützen sendet ein negativer Auslöser Schlüsselreize. Das versetzt in Alarmbereitschaft, gibt Anlass zu Besorgnis. Der Hund ist beruhigt, wenn sich der Freund als solcher zu erkennen gibt. Darauf zielt das Verhalten ab. Er wird dabei nicht zum Junkie.
Ein Wachschutzhund in einer Menschenmenge aus lauter Fremden würde nicht anfangen jeden einzelnen zu stellen. Der würde da einfach Abstand halten bei der Übermacht.
Ein Jagdjunkie würde dagegen leicht einen surplus killing Anfall kriegen in einer Schafherde.
Jagdersatztraining bedeutet nicht, etwas , das nicht bestraft wird, zu töten (wobei das s. geschützte Arten bei Mäuseartigen noch nicht einmal zutrifft) sondern dass gar kein Lebewesen verletzt oder getötet wird.
Trotzdem bedient es das Beutefangverhalten.
Nicht verletzt oder getötet zu werden betrifft nämlich genau diese erwähnten anderen Grundbedürfnisse.
Deshalb Training und Kompromisse.
Und das machen auch beim Jagen so ein paar Leute mit Nordischen, Asiaten usw. Diese Hunde können dann auch freilaufen. Bestimmt nicht in jedem Gebiet, aber doch in einem relevanten Radius, der sich von der Leine unterscheidet.
"Leine" und "Zwinger" haben da etwas gemeinsam. Der Hund kann nicht in seinem Tempo hin zum Reiz. Er muss den Schlüsselreiz fernverfolgen. Mit der Nase, mit den Augen, mit den Ohren. Das ist anstrengender als hinzulaufen- viel anfälliger durch Störungen. der Hund befindet sich- wie der Hund im Zwinger- in erhöhter Konzentrations-und Aufmerksamkeitsstufe. Die Hunde an der Leine sind nicht die krasseren Jäger, ihnen bleibt nur keine andere Wahl um nichts zu verpassen. Und die nehmen dann auch eher Vorlieb mit der Mäusejagd, weil da der Weg zum Auslöser nicht weit ist.
Junkieverhalten , Reduktion auf ein Bedürfnis, sorgt eher dafür, dass andere Bedürfnisse leiden. Deswegen würde ich dem Hund helfen, nicht in so eine Schleife zu geraten.