Beiträge von Barry Bär

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    1. Was habt ihr für Erfahrung gemacht mit der Übernahme eines erwachsenen Hundes?


    Meiner war schon 5 als ich ihn aus dem Tierheim übernommen habe, da er davor mein Gassigehhund im Tierheim war, konnte ich natürlich nicht ganz soviel Zeit mit ihm verbringen. Das erste Jahr hatte er überhaupt keinen Menschenkontakt u. die nachfolgenden Jahre hat er dann so vor sich hingelebt. 3-4 Jahre hat er nur in Tierheimen verbracht. Aber er ist ein Jackpot mit Superzahl u. ich möchte ihn nie mehr missen.
    Er ist vom Vorbesitzer mißhandelt worden u. daher habe ich 4 Mon. gebraucht um sein Vertrauen zu gewinnen, von da an gings bergauf. Er war sehr unsicher und nervös, man konnte noch nicht mal entspannt mit ihm an einer Hauptstraße vorbeilaufen. Am Anfang musste ich ihn mit Halsband und Geschirr zusätzlich absichern, damit er mir bei einem
    lauten Geräusch nicht aus dem Halsband rutscht (man brauchte nur auf einen Stock zu treten u. schon konnte man den ganzen Spaziergang vergessen). Ich habe sehr konsequent mit ihm geübt u. es war ein langer und harter Weg.
    Aber 1 Jahr später kann ich mit ihm selbst in der dichtbesiedelsten Einkaufsstraße ohne Streß laufen, er ist sehr selbstsicher, hört sehr gut, so dass er fast immer ohne Leine laufen kann und bleibt auch immer bei mir. Ich habe überhaupt keine Probleme mit ihm und unsere Bindung ist super, man sieht, dass wir zueinander passen.





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    2. Wie schnell und gut bindet sich der Hund an die neue Bezugsperson?


    Das hängt von der Person und vom Hund ab. Generell kann man dazu nichts sagen, einige Leute haben ein Händchen für Hunde u. da gehts sehr schnell u. bei anderen dauert es ewig. Es kommt auch darauf an, was der Hund schon alles erlebt hat, ist er mißhandelt worden, so braucht er länger um Vertrauen zu fassen.


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    3. Wie lange sollte man sich für die Anfangszeit Urlaub nehmen?


    3 Wochen sollten es schon sein, aber das hängt mit unter auch vom Alter des Hundes ab.


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    4 Ist das ein schwieriges Alter beim Hund (Teenager?)? Wenn ja, wie ist es dann mit der Erziehung?
    Gruß Lanca


    Erziehen muss man jeden Hund, ob 10 Jahre oder 6 Monate. Die Erziehung hängt hauptsächlich vom Besitzer ab, ist er sehr lernfähig, lernt der Hund auch sehr schnell.

    Ich suche den Bruder von meinem DSH-Mix Amon, der damalige Name von seinem Bruder war Assin. Beide kamen zusammen ca. 2005 vom Argenhof ins Stuttgarter Tierheim.
    Ein interessanter Hinweis wäre, dass Amon zwei Wolfskrallen hat, vielleicht hat sein Bruder diese auch. Ansonsten ist er sehr hellgefärbt u. hat nur die schwarze Decke eines Schäferhundes, schwarzer Fang u. Knickohren.


    Beide wurden getrennt vermittelt. Amon kam leider wieder zurück u. lebt jetzt bei mir. Da ich zum damaligen Zeitpunkt Amon nicht kannte u. nur weiß das er noch einen Bruder hat, würde ich mich sehr freuen, diesen zu finden. Sie schienen damals sehr aneinander zu hängen u. ich wäre über jeden noch so kleinen Hinweis dankbar.


    So sieht Amon aus:



    Meiner verhält sich übrigens auch so, stellt auch bei fremden Hunden die Bürste auf. Er hat übrigens ein sehr gutes Sozialverhalten, leider haben die meisten Leute keine Ahnung von Verhaltensweisen der Hunde. Du glaubst nicht, was ich mir wegen der Bürste schon alles anhören dürfte. Meistens wird meiner dann zum agressivsten Hund überhaupt gemacht, obwohl meistens schon der andere Hund zuvor provoziert hat u. meiner ihn nur verwarnt.

    Das Jaulen vor dem Geschäft hat nicht immer auch was mit dem alleine bleiben zu Hause zu tun. Meiner kann zum Beispiel sehr gut alleine bleiben zu Hause oder im Auto, binde ich ihn allerdings auf dem Hundeplatz kurz wo an, dann kann es schon mal sein, dass er mir nachbellt. Einfach weiter üben, wobei ich ihn vor dem Geschäft nur in Sichtweite anbinden würde.

    Soviel ich weiß, können Hunde tatsächlich zwischen Frau und Mann unterscheiden. Meiner hat auch Angst vor Männern, wenn mein Freund auf in aufpasst, dann wechselt er teilweise sogar das Zimmer, aber es ist schon viel besser geworden.


    Du wirst am Anfang schon sehr viel und intensiv mit der Maus trainieren müssen, meiner war am Anfang ein nervöses ängstliches Bündel u. nach 1 Jahr Training habe ich einen richtigen Schatz.

    Hallo,


    du darfst das Wort Langeweile und Unterforderung nicht negativ auffassen, man unterstellt dir damit nicht gleich, das du keine Lust auf deine Hunde hast. Sondern das der Hund einfach mehr Beschäftigung braucht. Nehmen wir an, er rennt tatsächlich weg, weil er von jemand anderem Leckerchen bekommt, dann müsst ihr Euch für ihn so interessant machen und zwar so, dass er keine Lust mehr hat, für Leckerchen auszubüxen. Du könntest z. B. im Garten Leckerchen verstecken, die er suchen muss oder bau ihm einen Agilty-Parcour im Garten auf? Es gibt sehr viele Möglichkeiten, ihm den Garten schmackhaft zu machen.

    Also wenn du sie zu 100% nehmen möchtest, würde ich mit ihr gleich eine gute Hundeschule besuchen, evtl. findest du sogar eine die sich mit Tierheimhunden auskennt.


    Das sie knurrt, wenn du an ihr Futter oder Spielzeug möchtest, ist am Anfang normal. Oftmals teilen sie die Hunde im Th Zwinger u. da kommt es schon mal vor, dass sie ihr Futter vor ihrem Zwingergefährten verteidigen müssen. Daher würde ich am Anfang die Futterschüssel in Ruhe lassen, bis sie weiß, das von dir in der Hinsicht keine Gefahr ausgeht.


    Bezüglich des Spielzeuges würde ich ein Tauschgeschäft machen, sie gibt dir das Spielzeug und bekommt dafür ein Super-Leckerchen. Nimm am besten so ein Leckerchen wo sie nicht wiederstehen kann. Du wirst sehen, das "Problem" hast du somit sehr schnell gelöst.


    Sie kennt dich noch nicht lange u. du kennst sie noch nicht lange u. da wird sie am Anfang einfach noch verunsichert sein. Ich würde sie wirklich auch mal 2 Wochen nehmen u. wie gesagt sofort auf den Hundeplatz gehen. Wenn du nämlich mit ihr trainierst, dann stärkt das die Bindung u. fördert das Vertrauen. Der Trainer wird dir dann auch sagen, auf was du achten musst.


    Und dann wünsch ich dir viel Spaß! (Ich habe übrigens auch einen Hund aus dem Tierheim und habe es noch nie bereut, obwohl es am Anfang immer etwas Arbeit bedeutet, aber die lohnt sich immer.)