Beiträge von Barry Bär

    Also ich würde es gar nicht erst soweit kommen lassen, dass einer anfängt zu knurren. Ich würde wie bisher mit beiden angeleint spazieren gehen, so das aber eine gewisse Individualdistanz eingehalten wird, d. h. die Hunde sollen sich nicht gegegenseitig bedroht fühlen u. auch nur so nah an den anderen Hund rankommen, dass es für sie ok ist. Diese Distanz verkürzt man mit der Zeit, bis man ruhig u. locker mit beiden Hunden spazieren gehen kann. Wenn das zuverlässig klappt, dann würde ich anfangen, sie zusammen frei auf einer Wiese laufen zu lassen. Evtl. auch erstmal beim Hundeführer. Lasst euch wirklich viel Zeit u. geht die Sache ganz langsam und ruhig an. Am besten eignet sich dafür auch ein unbekanntes Gebiet. Und wie gesagt, es dauert schon einige Zeit u. man macht sicherlich auch wieder Rückschritte, aber dafür lohnt sich die Arbeit.


    Sie sollen sich nur beim Spaziergang vertragen oder auch in der Wohnung des anderen Rüden?

    Also ich habe es schon innerhalb von 6 Monaten geschafft, zwei fremde Rüden aneinander zu gewöhnen. Die beiden verstehen sich mittlerweile so gut, dass sie schon fast unzertrennlich sind. Es war aber eine harte Arbeit die sich sehr gelohnt hat. Allerdings ist mein Rüde sehr verträglich und sehr geduldig u. der andere Hund ist angstaggressiv.


    Bevor ich dir Tips gebe, habe ich folgende Fragen:


    1) sind es deine Hunde?
    2) wie soll das spätere Zusammenleben aussehen, sehen sich die Hunde nur zu "Besuch"?
    3) Wie verhalten sie sich, wenn sie aufeinander treffen.
    4) Oftmals klären die Rüden schon im Spiel ihre Rangfolge, das bekommen die Halter oftmals nicht mit?


    Ob man sie aneinandergewöhnen kann, kann ich dir als Außenstehende nicht sagen, Ferndiagnosen sind hier schwer.

    Auf das Problem wirst du überall treffen, aber wie schon gesagt wurde, einfach der Schwerhörigkeit verfallen. Tierliebe Menschen gibt es nur noch sehr wenige u. irgendwie werden es immer weniger.
    Wenn zu mir jemand was unpassendes sagt, dann sage ich generell, dass es sicherlich schlimmers gibt und überhaupt... Wir sind zwar immer unschuldig, aber manche warten förmlich auf einen Hundebesitzer um sich mit ihm zu zanken.

    Eure Geschichten sind sehr schön zu lesen, man merkt richtig, dass sie mit sehr viel Liebe geschrieben wurden.


    Nun zur unserer Geschichte:
    Ich bin mit Hunden aufgewachsen u. als ich dann damals von zuhause ausgezogen bin, blieb der Familienhund natürlich bei meinen Eltern.


    Mir kam dann die Idee, dass ich ja mal in unser Th gehen könnte um dort mit Hunden spazieren zu gehen. Irgendwann ging ich in jeder freien Minute ins Tierheim, ging mit einigen Hunden auf dem Hundeplatz u. hatte dann auch einen festzugeteilten Hund. Es war damals ein alter Riesenschnauzer, dem ging es damals sehr schlecht u. ich nahm ihn dann auch schon mal mit nach Hause. Von einem auf den anderen Tag war er dann vermittelt, ohne das ich mich von ihm verabschieden konnte. Ich wollte dann eigentlich damit aufhören u. ließ mir unter Tränen (kindisch ich weiß, aber man hängt halt doch an ihnen) einen neuen Hund zuteilen. Es war mein Amon, ein 5-jähriger DSH-Mix u. 4 von 5 Jahren im Th. Dazu muss man wissen, dass ich eigentlich keine DSH und DSH-Mixe mag. Also bin ich unter Tränen mit einem zerrenden Hund spazieren gegangen. Aus Wochen wurden dann Monate die ich mit ihm Gassi ging. Interessenten kamen und gingen. Da er so nervös und ängstlich war, kam ich auf die Idee ihn übers WE mit nach Hause zu nehmen.


    Ich hab meinem Freund dann hoch und heilig versprechen müssen, ihn nur übers Wochenende mit nach hause zu nehmen u. ihn dann auch nicht irgendwann nehmen zu wollen.


    Dann kann ich mich noch an einen Tag im Mai diesen Jahres erinnern, wir machten zu dritt einen Abendspaziergang u. Amon rannte voller Lebensfreude auf einer Wiese, als mein Freund leise meinte: Hm, vielleicht will er doch lieber bei uns bleiben u. nicht wieder zurück ins Tierheim. Ich dachte, dass ich es falsch verstanden habe und habe dazu nichts gemeint. Am nächsten Tag fragte ich ihn, ob er das ernst gemeint hat und er meinte daraufhin, man könne es sich ja mal überlegen. Am nächsten Tag war Tag der offenen Tür im Th u. ich wollte Amon zurückbringen u. war schon viel zu spät dran. Als ich gehen wollte, fragte mich mein Freund wohin ich den gehen möchte. Daraufhin meinte ich, dass er zurück muss u. mein Freund wieso, wir behalten ihn doch. Kurz gesagt, ich füllte an dem Tag meinen Interessentenbogen aus und 3 Mon. später zog er ein, weil ich noch das alleine bleiben mit ihm üben musste usw. Jetzt wohnt er schon bald 4 Mon. bei uns u. er ist einfach unser Traumhund.

    Dann wäre er ja tatsächlich nur 7 Stunden allein u. das ist zu schaffen, dass kann meiner im Notfall auch. Du brauchst dann halt nur einen Notfallplan falls der Zug Verspätung hat etc., aber da würden dann sicherlich auch deine Eltern helfen?

    Für einen alten Tierheimhund, der keine Chance auf eine Vermittlung hat, wäre dies sicherlich möglich. Ob er jetzt den ganzen Tag im Th sitzt und sich langweilt oder er bei dir zu Hause ist, morgens Ansprache u. Zuneigung bekommt u. abends nochmals ist er bei dir sicherlich besser aufgehoben. Ich würde an deiner Stelle schauen, ob du nicht jemanden findest, der kurz eine Runde mit ihm raus geht, damit er nicht die vollen 10 Std. halten muss. Klar ein Hund kann 10 Std. u. länger halten, aber ich stelle mir das auf Dauer auch etwas unangenehm vor. Wenn du das so handhaben könntest, dann spricht sicherlich nichts dagegen.

    Ich bin der Meinung das man bei Beißvorfällen entscheiden muss, ob der Hund in Tötungsabsicht gebissen hat oder nicht. Nicht jeder Hund der gebissen hat, wird es nochmals tun. Abgesehen von den genetisch bedingten Beißvorfällen hat doch in erster Linie der Halter Schuld: Warum war er in dem Moment nicht da oder hat nicht richtig reagiert bzw. falsch reagiert.
    Mein Hund hat seinen Vorbesitzer auch gebissen, allerdings frage ich mich, warum? Wahrscheinlich weil man mal wieder zigmal auf ihn eingeprügelt hat. Gehört dann ein solcher Hund auch sofort eingeschläfert, weil er in die Enge getrieben wurde u. sich nicht mehr anders zu helfen wußte. Bei mir ist er der geduldigste und bravste Hund u. ich kenne so einige Fälle, wo die Hunde ihre Vorbesitzer gebissen haben u. bei ihrem neuen Besitzer die tollsten Hunde sind. Was sich auch sehr einfach erklären lässt, da die neuen Besitzer ganz anders mit ihrem Hund umgehen. Und der Hund auch nie ein Problem hatte bzw. das einzige Problem war der falsche Besitzer...