Also ich bin nicht besonders empfänglich für Geistergeschichten und würde mal behaupten, für die Geschichte von Otaku gibt es eine logische Erklärung.
Ich gehe jeden Abend mit Hund durch den Wald und da reagiert ein Hund schon mal anders als im Hellen, ist deutlich wachsamer und je nach Hund auch ängstlicher.
Letzte Woche hatten wir wieder so eine Situation: Die Sonne geht doch schon deutlich früher unter, das hatte ich unterschätzt und keine Lampe dabei. Wir sind also im nahezu stockdunklen Wald nach Hause gelaufen. Da kommt einem ja jedes Knacksen im Wald schon verdächtig vor. Mia ist dann auch extrem wachsam und reagiert auf jedes Geräusch.
Bei Otakus Geschichte war es dunkel, in einiger Entfernung etwas auf dem Waldweg, Hund gestresst. Da kann einem das Hirn schon mal Streiche spielen. Dazu die Schatten, hervorgerufen durch die Taschenlampe und schon mutiert ein Wildschwein zum Monster.
Die Augen sehen irgend etwas, das Gehirn kann es nicht richtig greifen und es werden "Erklärungen" zusammengebaut. Da fließen dann auch mal ein paar gehörte Geschichten mit rein, Filme etc. pp
In der Panik wird dann die Taschenlampe falsch bedient und schon hat man den Effekt "Taschenlampe geht nicht mehr" wie er auch in tausenden Urban Legends erwähnt wird (Auto springt nicht an, Lampe geht an / aus etc. pp)
Das Monster, dass auf einen zurennt und der Hund seitlich ins Gebüsch schnappt war dann vielleicht einfach nur das Reh oder Wildschwein, das neben einem in den Wald geflüchtet ist.
Dazu eine eigene Erfahrung:
Bei uns in der Nähe gibt es so einen legendenumwobenen Platz - die Grube Würgengel: Eine alte Erzgrube, die in 1945 stillgelegt wurde.
Es ist wirklich extrem abgelegen. Die Landstraße wird im Wald zu einer einspurigen Straße und irgendwann erreicht man eine alte Eiche, deren einer Ast weit über die Straße ragt. An diesem Baum geht ein Feldweg ab, der dann durch dichten Wald den Hügel hoch auf eine kleine Lichtung führt. Im angrenzenden Wald sind mehrere alter Grubenanlagen. Man kann noch in die Bunkereingänge hinein sehen, diese sind aber recht hoch zugemauert.
Das Gerücht besagt, zuletzt hätte bei der Grube eine Familie mit einem Mädchen gewohnt, das Mädchen hätte die Eltern getötet (und gegessen) und sei anschließend an der Eiche aufgehangen worden.
Man würde im Wald manchmal das Weinen der Mutter hören, oder den Vater durch den Wald laufen sehen. Autos würden einmal abgestellt nicht mehr anspringen. Würde man die Bunker im Wald untersuchen, würden danach Handabdrücke auf den Fenstern der Autoscheiben zu sehen sein. Es gibt noch einige andere "Fakten"
Was macht man also wenn man nen Führerschein hat. Mitten in der Nacht zur Grube aufbrechen. Der Wald ist dort wirklich sehr dicht, die alten Grubenbunker, halb vermodert oder zugewachsen, im schwachen Mondlicht sehr sehr unheimlich. Das erste Mal ging mir wirklich "der Arsch auf Grundeis". Man hört auf jedes Geräusch, sieht Schatten in den Bäumen und kommt irgendwann völlig verängstigt zum Auto zurück. 2 von 3 Autos sprangen dann natürlich auch nicht direkt an, kein Wunder wenn der Fahrer so zittrig ist, dass er kaum den Schlüssel ins Schlüsselloch steckt.
Natürlich hatten wir auch Handabdrücke an den Scheiben, vermutlich eher vom Tür zuschlagen bei Nebel und mit fettigen Fingern.
Das Hirn kann einem bzw. einer ganzen Gruppe von Leuten (Gruppenhaluzinationen) schon gehörige Streiche spielen.