Das ist aber genau das was bei Hunden nicht funktioniert die schon Probleme haben. Gerade wenn du so ein Exemplar hast, das sich auf den Boden schmeißt. Du zerrst und schleifst den Hund im schlimmsten Fall auf dem Boden hinter dir her.(Zumal solche Begegnungen gern auch eskalieren wenn der entgegen kommende Hund auch nicht ganz knusper ist und ihn das stark verunsichert wenn der eigene Hund sich hin wirft oder Terror an der Leine macht)
Und Umdrehen hat auch nichts mit "Wegrennen" zu tun. Man kann auch souverän einfach kehrt machen, bevor der Hund am Ausflippen ist. Man kann auch signalisieren: "Ich merke, dass dir hier zu wenig Platz ist, wir bauen etwas Distanz auf, damit du dich sicherer fühlen kannst. Ich erkenne deine Ängste an und gehe darauf ein." und dann mit Abstand vorbei gehen.
Außerdem muss man das ja nicht so auflösen, dass der Hund es so mitbekommt, dass man wegen einem anderen Hund eine andere Richtung einschlägt oder gar die Flucht ergreift. Man kann auch ganz überraschend ein lustiges Rennspiel anfangen oder Leckerlie in die andere Richtung werfen und dann da weiter gehen. Wichtig ist einfach, dass man die Aufmerksamkeit auf sich umlenkt, der Hund den anderen nicht fixiert und man selber einfach spannender ist. Wenn man da erst mal eine Bindung aufgebaut hat, dann kann sich der Hund auch in gruseligen Situationen besser an einem orientieren. Ein 17 Wochen alter Hund kann das einfach noch nicht bedingungslos. Ich würde das Problem schon ernst nehmen.
Einfach so tun als gäbe es kein Problem und weiterlaufen, das raten viele. Meistens aber genau die, die so ein Problem noch nie hatten. Einer meiner Hunde erstarrt manchmal vor Angst, sodass ich ihn wirklich hinterher schleife bis die Füße und der Bauch bluten würden und der andere kläffst sich in Hysterie wenn ich einfach weiter laufe, so tue als gäbe es kein Problem und die beiden dabei nicht beachte. Beide haben schon schlimme Erfahrungen gemacht und teils eine Leinenaggression, das verpufft nicht einfach so.
Der Hund ist wie du schon richtig festgestellt hast 17 Wochen alt und kein Hund, der Jahre lang so ein Verhalten verinnerlicht hat. Da ist mein Rat durchaus sinnvoll. Und ich ziehe mir das weder aus der Nase, noch hatte ich nie Probleme. Wenn du mal meinen vorherigen Post liest, bekommst du einen Einblick in meine Hündin. Die habe ich mit zwei Jahren aus ihrem Extremverhalten geholt. Mein Border Collie wollte zeitweise auch am liebsten alles im liegen fixieren (steckt ja auch in der Rasse) aber über den Boden schleifen musste ich ihn nie.
Du willst mir sagen, dass dein Hund nicht merkt, dass ein anderer kommt, wenn du nur frühzeitig Leckerchen zückst oder ein lustiges Rennspiel beginnst? Bzw. dein Verhalten mit dem anderen Hund verknüpft? Hunde riechen ihre Artgenossen oft, bevor wir diese überhaupt sehen. Willkommen in der Hundewelt. Bei der Hundeerziehung geht es um Authentizität, wenn DU mal einen Hund hast, der weder über Spielchen noch Leckerlies ''gesteuert'' werden kann, was machst du dann? Genau mit solchen arbeite ich und ich fahre damit sehr gut; Körpersprache und innere Haltung. Du bist herzlich eingeladen mich mal beim Training zu begleiten.