Ich habe absolut nichts gegen Hunderassen/Hundezucht. Nur eines stoert mich. Das man Hunde aussetzt oder ins Tierheim gibt, weil sie sich dann als nicht-Rassehund entpuppen, wenn sie groesser werden oder die Rasse Eigenschaften aufweist, die dem Besitzer vorher nicht klar waren.
Und damit (hier in den Philippinen zumindest) einhergehend der "Markenwahn". Es muss ein Rassehund (oder Katze) sein oder er/sie ist haesslich (das bekommt man auch schon mal direkt an den Kopf geschmissen) und wird im besten Fall ausgesetzt oder an der viel zu kurzen Leine vor dem Haus gehalten 24/7 und bekommt nur die Ueberreste zu fressen und eine Schuessel Wasser am Tag.
Der Hund ist dann haesslich oder nicht gross oder nicht klein genug. Man kann mit dem Hund dann nicht angeben. Dann sieht der angebliche Schaeferhund naemlich nur als Welpe aus wie ein Schaeferhund. Oder der angebliche Husky entpuppt sich als aehnlich aussehnder Mischling etc.
Ich habe in den zwei Jahren in denen ich hier dauerhaft lebe, aber auch in den Jahren zuvor, hier noch keinen Rassehund als Strassenhund gesehen. Noch nie. Es sind immer die Mischlinge die ausgesetzt oder vernachlaessigt werden.
Das ist zumindest hier in den Philippinen trauriger Alltag.
Der erste Absatz oben gilt aber auch fuer Deutschland. Und da sollte Hundezucht wohl einfach stark geregelt werden. Also noch staerker. Und Verkaeufe unter der Hand oder ueber Zeitungsartikel bzw. heutzutage ueber Facebook und co. verboten werden. Damit sollte die Zahl von faulen Zuechtern etc. doch zumindest einzuschraenken sein. Bei der Anmeldung vom Hund (finde ich gut das es sowas gibt, wenn gleich ich eine Hundesteuer unsinnig finde), muss dann der Nachweis vom Besitzer kommen. Kommt keiner, saftige Strafe. Damit es sich nicht lohnt billig beim Schmuddelzuechter zu kaufen.
Dann finde ich Hundezucht oder Rassenhunde ueberhaupt kein Problem. Verstehe als Mischlingsbesitzer fuer Laender wie Deutschland nicht so ganz die Aufregung von Zuchtgegnern. So lange es keine Qualzucht ist.
Mir persoenlich ist es mittlerweile egal was ich habe/bekomme. Mittlerweile weiss ich das die Rasse (sei sie auch noch so rein) alleine noch keinen bissfaehigen Wachhund macht oder einen harmlosen Familienhund. Meine Tante hat seit fast 50 Jahren Schaeferhunde. Inklusive Hundeschule etc. Bis auf zwei hat keiner ihrer Hunde richtig gehoert und einer war sogar ein gefaehrlich bissiger Hund. Lag also weder an Rasse noch an mangelnder Hundeschule. Es lag an ihr. Offensichtlich.
In Deutschland haette ich wohl auch einen Rassehund. Hier wuerde ich immer und jederzeit einen Strassenhund oder sonstigen Mischling aus dem Tierheim vorziehen. Alleine weil es so derart viele davon gibt. Die Rassehunde hier sind uebrigens in der Mehrzahl beim Tierzarzt. Eigentlich so gut wie nur Rassehunde, weil wie oben erwaehnt, sind Mischlinge hier bei den meisten verpoehnt. Das geht so weit, hier wird nie gefragt wie gross der Hund ist, sondern welche Rasse er hat. Wenn ich mittel grosser Hund sage, wird nachgefragt, ja aber welche Rasse ist es denn? Wtf...
Und obgleich ich auch kein Hundefluesterer bin, sind meine Hunde gepflegt, ohne teuren Hundesalon und laufen an der Leine ohne zu zerren (naja, sind auf dem besten Wege zur Perfektion) und beissen auch nicht und bellen auch nicht unkontrolliert den ganzen Tag. Hoeren auch mittlerweile halbwegs was kommen und sitzen (in hektischen/aufgeregten Situationen) anbelangt. Zugegeben ich war Anfangs bisschen Nachlaessig was konsequentes Training anbelangt und meine Freundin hat das nicht so drauf.
Dennoch vielfach tausend mal besser als die ganzen Shi-Tzu, Chow-chow und Husky Besitzer in der Nachbarschaft. Also da hat die Rasse so garnichts zu bedeuten, offenbar.
Dabei verstehe ich uebrigens auch nicht warum in Detuschland immer mehr Menschen darauf bestehen einen (Strassen-)Hund aus Spanien zu importieren. In Deutschland werden jede Menge Hunde in Heimen eingeschlaefert weil sie nicht vermittelt werden koennen. Sind Deutsche Heim-Hunde weniger wert? Vielleicht ein eigenes Thema wert. Das interessiert mich naemlich.