Hey.
So, es geht um Misty:
Zeigt her eure "Welpe-wird-erwachsen-Fotos"
Die Situation bei uns ist ein wenig kompliziert. Und ich weiss nicht ob ich schon im Start Post sämtliche Umstände und Details aufzählen will, die dazu führten, wo wir heute stehen.
Wen das nicht interessiert, zum Sternchen*** unten springen:
Kurz: Die 5 Hunde, sind bis auf den ältesen alle nicht richtig sozialisiert, Menschen gegenüber. Mit Hunden/Katzen haben sie kein Problem, sind ja alle in einem Mehr-Hunde/Katzen Haushalt aufgewachsen.
Aber Kontakt zu anderen/fremden Menschen haben sie bisher so gut wie keinen gehabt. Wir haben aufgrund unserer Wohnlage so gut wie nie Besuch erhalten und konnten sie auch seltenst mal mitnehmen, als wir noch ein Auto hatten. Das liegt daran das mein bester Kumpel ein Grundstück mit über 20 Hunden und noch mal so viel Katzen hat. Die eher verwildert dort leben, rein draußen. Die lieben Nachbarn schmeißen denen regelmäßig Hunde und Katzen übern Zaun oder binden die da an.
Es ist lange nicht genug Geld für sie da und es fehlt bei so vielen Tieren auch an Manpower das er und seine mittlerweile knapp 70 Jahre alte Mutter sich vollends kümmern können. So sind diese also relativ verwildert und haben Flöhe. Nix wo ich meine Hunde mit hin nehmen kann.
Strand oder ähnliches ist auch kaum möglich, wegen der vielen Streuener. Selbst die Hunde meiner direkten Nachbarn mag ich nicht wirklich an meine Hunde ran lassen, wegen Flöhen/möglichen Krankheiten. Die meisten hier impfen nicht und behandeln auch die Tiere nicht entsprechend um Flöhe/Zecken/Hautkrankheiten ordentlich zu bekämpfen.
Also schon einen mittlere Katastrophe alles.
So. Nun hat meine Frau mich vor einiger Zeit verlassen (eigentlich hab ich sie rausgeschmissen, zumindest vorübergehend, sie ist dann aber bei den Eltern geblieben - ist hier übrigens normal das Familien allen alters in einem Haus leben). Warum ist ja erst mal egal. Wir haben uns über die Jahre auseinandergelebt. Haben keinen Stress miteinander.
Jedenfalls nimmt sie demnächst 2 Hunde auf, von hier. Bleibe ich mit 3 Hunden alleine. Roxy, Riley und Misty. Riley ist ordentlich sozialisiert. Roxy und Misty sind beide nicht ordentlich sozialisiert, Menschen gegenüber. Auch ordentlich Gassi gehen war so in letzter Zeit nicht richtig drin. Während der Pandemie war es nicht mal erlaubt. Und danach war ich so in Arbeit eingespannt, daß ich keine Nerven hatte, 5 Hunde alleine Gassi zu führen, wenn ich nach 12 Stunden heim kam. Meine (Ex-)Frau hat auch keinerlei Anstand gemacht mir zu helfen oder mich zu unterstützen. Aufgenommen hat sie gerne alle Viecher, behalten wollen auch, aber kümmern eher nicht. Haushalt, Einkaufen und Viecher waren nebenher auch noch meine Aufgabe (hat schon seine Gründe warum ich sie irgendwann rausgeschmissen hatte, wenn auch nicht im Zorn, dazu bin ich wohl zu weich).
Ich arbeite aber erst mal nicht mehr im (absolut stressigen, krank machenden Job- und) Büro. Ich fange was neues an, weitestgehend home office. Kann mich also endlich demnächst richtig um die Hunde kümmern. Werde dennoch ab und an nach Manila fahren müssen. Da will ich dann doch zumindest Misty öfter mal mitnehmen. Und auch so, will ich die drei öfter mal irgendwohin mitnehmen. Ich sehe nicht warum die armen Viecher ihr Leben lang in einem Haus mit Hof versauern sollen.
***
Ich habe vorletzte Woche angefangen Misty ans Leine laufen zu gewöhnen. Sporadisch. Es regnet wegen drei hier vorbei ziehender Wirbelstürme (Typhoon) seit Wochen wie irre.
Vorher hatte ich sie immer wieder mal die letzten Monate ohne Leine mit zum Kiosk um die Ecke mitgenommen, wenn ich mal Cola, Kippen oder ähnliches holen war.
Innerhalb der Subdivision ist kaum Verkehr und es ist relativ ruhig - also kaum Autos etc. und die Leute fahren innerhalb sehr langsam und bedacht. Zudem rennen Welpen ja nicht weg und bleiben an einem dran, bis zu einem gewissen Alter.
Das an Leine laufen klappt sehr gut. Sie zieht nicht, sie kommt (die 2-3 Meter) zu mir, wenn ich sie rufe. Das Laufen in der Subdivision kennt sie also schon.
Allerdings, sie kennt die ganzen Geräusche, Hektik usw. vom Verkehr, der außerhalb unserer Subdivision nicht. Dementsprechend nervös bis panisch reagiert sie. Auch hatte ich jetzt ein paar Mal jemanden, der meinte er müsse unbedingt mal direkt auf sie zugehen und streicheln, schön mit Zisch/Lippen-schmatzgeräuschen oder pfeiffen dabei. Trotz meiner Ansage das sie angst hat, weil sie nicht sozialisiert ist. Pfeiffen halt. Was willste dazu noch sagen.
Jedenfalls reagierte sie da natürlich panisch, zog nach hinten weg, erst hinter mich und wollte eigentlich weg rennen bzw. einfach weg von den Typen.
Also ist ganz klar, sie hat null Vertrauen/Bezug zu fremden Menschen und muss dahingehend trainiert werden. Unbedingt. Denn es wimmelt hier, außerhalb der Subdivision vor allem, nur so von Menschen.
Was ich jetzt heute angefangen hatte - aus purer Ahnungslosigkeit wie ich es sonst machen soll, war, mir einen kleinen Hocker zu schnappen, mich damit mit ihr vor das Tor der Subdivision zu hocken. Ca. 10m von der Hauptstraße. Einfach ruhig da sitzen und beobachten. Damit sie de-sensibilisiert wird, was die Hektik und Verkehr, Geräusche und die vielen umherlaufenden Menschen betrifft. Aus gewisser Entfernung, um sie nicht zu überfordern und komplette Reizüberflutung zu riskieren und damit nur noch mehr Ängste zu schüren.
Nach ein paar Minuten war sie etwas lockerer drauf. Natürlich musste so eine Pfeiffe die paar Meter hinter uns an seinem Moped war und sich zum Abfahren bereit machen, dann die ganz Zeit (2-3 Minuten lang) nach ihr zischen und Finger Schnippen. Ich hatte es vor lauter Lärm erst gar nicht gehört, war nur verwundert warum sie wieder so nervös wurde. Als ich es mitbekam, habe ich ihn dann mal angepfiffen und gesagt er solle aufhören meinen Hund zu rufen. Irgendwann nach ein paar Minuten fuhr er dann auch endlich weg. Ich frag mich echt was in solchen Hohlbirnen vor sich geht. Vermutlich einsame Murmeln am herum rollen. Man sieht doch verdammt noch eins das der Hund den Schwanz einkneift und nervös ist und in die Gegenrichtung versucht weg auszuweichen, wie er so versucht sie zu rufen. Naja....
Danach aber war sie relativ entspannt. Saß die meiste Zeit neben mir, oder lief mal locker um mich herum und schaute sich um. Natürlich nicht mehr Schwanz eingekniffen. Sie war wirklich deutlich lockerer und entspannter drauf. Der Typ war es wohl die ersten Minuten der sie dauernd so nervös machte und verunsicherte.
Nach ca. 30 Minuten bin ich dann wieder mit ihr heim. Auf dem Rückweg war sie auch ganz locker und fröhlich drauf.
So. Meint ihr das ist eine gute Methode (sofern ich ihr irgendwelche Hampelmänner die versuchen sie zu rufen/streicheln fern halten kann), sie dem Lärm/Hektik/Verkehr zu desensibilisieren?
Und wie mache ich das mit der Sozialisierung gegenüber Menschen? (ohne Hilfe von Freunden etc. - weil die arbeiten Vollzeit und haben Familie und wohnen weit weg von mir)
Erst de-sensibilisieren wie oben beschrieben und dann Sozialisierung mit Menschen? Oder umgekehrt? Oder wie denkt ihr stelle ich das am besten an?
Hundeschulen und ähnliches gibts hier nicht, Trainer sind fragwürdig (eher selbst ernannte Trainer) und übelst überteuert (verlangen sich ein halbes Expat-Monatsgehalt für ein paar Stunden).
Abschließend, weil die wenigsten hier sich ein Bild machen können, von den örtlichen Begebenheiten, 5 Bilder, die die Hauptstraße und Bereich vor der Subdivision zeigen (und wo ich heute mit Misty saß). Damit deutlich wird, womit ich es zu tun habe.
Innerhalb der Subdivision hats zwar auch keine Bürgersteige (das auf den Bildern sind nur paar Meter Bürgersteig, sonst gibts hier keine die meiste Strecke entlang), aber ist um Welten ruhiger, außer zum Feierabend oder früh morgens, wenn die Leute zur Arbeit fahren. Also wirklich sehr schön ruhig. Nur das ist ja nicht was sie braucht. Ruhe hatte sie die letzten Monate ja. Darum ist dieser Lärm und Hektik für sie ja neu und überfordernd.