Beiträge von Zurimor

    Ich finde nicht, dass man Einschränkungen der Sinneswahrnehmungen in Kauf nehmen sollte, nur weil Hunde sie kompensieren können. Und wie gesagt, dass Vibrissen bei Hunden im Gegensatz zu ihren nächsten Verwandten nicht funktional sind - ihr Fehlen oder "so züchten, dass sie genau so gut fehlen könnten" also keine Einschränkung der Sinneswahrnehmungen darstellt - ist nicht bewiesen.

    Die derzeitigen Maßnahmen zielen aber nicht darauf ab, dass nur noch Hunde mit nachweislich funktionalen Vibrissen gezüchtet werden. Sondern es gibt schlicht ein Schneideverbot der Vibrissen, völlig unabhängig davon ob diese funktional sind oder nicht. Sofern man also von der Notwendigkeit funktionaler Vibrissen überzeugt ist und deren Fehlen als Qualzuchtmerkmal einstuft, hat diese Vorgehensweise m.A.n. wenig Sinnhaftigkeit sondern in erster Linie Alibifunktion.

    Zumindest machen die derzeitigen Maßnahmen auf die Problematik aufmerksam. Auch wenn das manche ärgert ist es ein erster Schritt.

    Und jetzt wird's eh unsachlich. Du selbst hast doch dünnes Fell, dünne Haut und kaum Unterhautfettgewebe erwähnt, und daß das bei recht geringen mechanischen Einwirkungen zu Narben führen kann. Finde ich bei einem Hund, der auch mal durch Unterholz muß, wirklich nicht sinnvoll. Soll aber auch nicht Thema dieses Threads sein, bin raus.

    Ich meine damit allgemein Verletzungen am Hund bei Ausführung seiner Aufgabe. Ich finde das nicht sinnvoll, Hunde, die sich bei ihrer Arbeit aufgrund ihrer körperlichen Voraussetzungen verletzen können zu züchten. Das geht zu Lasten des Hundes. Und dein "haben sich ja doch eher bewährt" bagetellisiert das. Ist hier aber eigentlich auch OT.

    Da stellt sich allerdings die Frage, ob es sinnvoll ist, Hunde zu züchten, die sich bei ihrer Aufgabe selbst verletzen.

    Zitat

    As inscrutable as the mystery is, scientists are piecing it together. In the past few years they have made several breakthroughs. They can now say with confidence that contrary to received wisdom, dogs are not descended from the gray wolf species that persists today across much of the Northern Hemisphere, from Alaska to Siberia to Saudi Arabia, but from an unknown and extinct wolf. They are also certain that this domestication event took place while humans were still hunter-gatherers and not after they became agriculturalists, as some investigators had proposed.

    How Wolf Became Dog
    Scientists are racing to solve the enduring mystery of how a large, dangerous carnivore evolved into our best friend
    www.scientificamerican.com


    Das WSC ist normalerweise ziemlich auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft.

    Auf Deutsch, Wölfe stammen nicht von irgendeinem heute noch existierenden Wolf ab, sondern haben einen gemeinsamen ausgelöschten Vorfahren. Entsprechend groß sind auch die Unterschiede im Verhalten und Fähigkeiten, Wölfe lernen etwa besser als Hunde. Für den Umgang mit Hunden irgendwelche Schlüsse aus dem Verhalten von heutigen Wölfen zu ziehen, ergibt wirklich nur bedingt Sinn, etwa wenn es um Verhaltensweisen geht, die allen Caniden zu eigen sind.

    Schon bei der Genetik unterscheiden sich Wölfe und Hunde, Hunde haben zwei Chromosomen weniger als Wölfe. Aber wenn du auf deiner Meinung beharren willst, mach halt, ist nicht meine Sache. Ich bin raus, die Diskussion lohnt nicht.

    Wie gesagt, Wölfe und Hunde verhalten sich in vielen Bereichen völlig unterschiedlich. Hunderüden in wildlebenden Gruppen beteiligen sich nicht an der Aufzucht der Welpen, Wolfsrüden schon. Und Hunde waren nie Wölfe. Hund und Wolf haben einen gemeinsamen Vorfahren, that's it.

    Unterschied zwischen Hund und Wolf: Genetik, Verhalten und mehr | InfoTiere
    Hunde und Wölfe sind zwei Tierrassen, die sich in vielerlei Hinsicht unterscheiden, darunter Genetik, Verhalten und Lebensweise. Es gibt jedoch einige…
    infoanimales.net