Ich finde wichtig, was du schreibst. Ich glaube auch, dass es da noch so eine Angst gibt, in der vielleicht ein Rest Instinkt steckt, aber auch viel Kultur, und vielleicht hängt beides zusammen.
Und ich glaube, sie steckt in beidem: Der Wolfsverehrung (nenn ich mal so) wie der Wolfsangst/ablehnung). Ohne Frage war der Wolf immer ein besonders wichtiges Tier für den Menschen, als Gefahr, als Jagdbeute, als ein Wesen, dass durch seine Familienstruktur als verwandt erlebt wird. Möglicherweise sind die Hunde eine Brücke zum Wolf, immerhin leben wir mit dem "Familienwolf" enger zusammen, als mit jedem anderen Tier.
Vielleicht hat das immer wieder dazu geführt, dass beim Blick auf den Wolf die Mensch-Tier Grenze verwischt ist. Die Verehrung wie die Dämonisierung haben da vielleicht ihre Ursache.
Auch hier im Forum wird über den Wolf anders geredet, als über jede andere Tierart (naja, den Hund ausgenommen, aber der ist ja auch ein Wolf).
Besser könnte ich es kaum schreiben, wäre der Wolf so eindeutig böse und hätte ein so eindeutig miserables Image, hätten sich unsere Vorfahren wohl kaum mit ihm zusammen geschlossen und wir hätten keine Hunde. Das geschah übrigens auch zu Zeiten, als Menschen schon seßhaft waren bzw. war sogar Voraussetzung dafür, denn warum sollte ein Wolf sein recht sicheres Revier verlassen um nomadisierenden Menschen zu folgen? Deine Formulierung "eindeutig böse", "eindeutig miserables Image", haut so einfach nicht hin, das sind geschichtlich betrachtet recht junge Entwicklungen des Mittelalters.