Beiträge von Zurimor

    Es sind Hunde, die bellen nun mal. Grad in so engen Situationen wie im Treppenhaus find ich da erstmal auch nichts Verwerfliches dran. Erstmal ist doch wichtig, zu verstehen, warum der Hund bellt, Hunde bellen in aller Regel nicht aus Lust und Laune, sondern haben einen Grund dazu. Dann kann man schauen, ob man einen Weg finddet, damit der Hund nicht mehr bellen muß, es sollte aber nicht das Ziel sein, daß Hund es einfach bleiben läßt. Und wenn Hund meint, Mensch bekommt alles immer erst viel zu spät mit, ich muß dem da Bescheid sagen, damit er überhaupt was merkt, nun, dann bellt er halt. Kann man mit leben. :)

    Und Arbeit ist das zumindest bei meinem Hund nicht, das ist Hobby.

    Wo machst du den Unterschied? Was wäre Arbeit für deinen Hund, was empfindet dein Hund als Hobby? Und warum?

    Es kann ja keine Arbeit sein, wenn nichts von ihm gefordert wird. Schnüffeln, Spuren verfolgen, Ausschau halten, lauschen ist das, was mein Hund ohnehin gern macht. Würd ich ihm das nehmen, würd ich ihm auch viel Lebensqualität nehmen (ein Punkt, der in der Thematik meist viel zu kurz kommt, was Jagen für den Hund und sein Leben bedeutet. Unterbinden, damit es für den Halter bequemer ist wird oft sehr viel fragwürdiger, wenn man den Punkt mit einbezieht). Gestern war ein Eichhörnchen entdeckt worden, "Oh, hast ein Eichhörnchen entdeckt, super gemacht! Ganz toll hast das gefunden!" und damit war das Thema auch erledigt. Funktioniert nicht immer und in jeder Situation so, aber immer öfter. Vor ein paar Tagen hatten wir eine Diskussion übers Buddeln auf Wegen, ist nicht erlaubt, aber ein paar nasse, matschige Stellen rochen wohl zu gut. Nach ein paar Diskussionsdurchgängen hob Hund die Pfote und scharrte ganz sacht über die Erde, ist doch ein prima Kompromiß. (kann man auch dem Hund vermitteln "Du Schelm, aber ist okay", was auch immer) Ich hätte da auch weiterdiskutieren können, der Hund hat ja nicht gemacht, was ich wollte, aber wozu? Kompromisse schließen und Angebote des Hundes einfach annehmen ist oft viel sinnvoller. Es muß sich nicht immer der Halter durchsetzen, das halte ich für vollkommen unnötig.

    Arbeit wäre sowas wie Zughundesport, machen wir auch manchmal, just for fun (und außerdem lassen sich manche Sachen aus dem Arbeitsmodus auch gut im Alltag einsetzern).

    Man kann übrigens auch prima mit einem jagenden Hund leben. Bei uns gibt's "Ende der Leine", "langsam und in Ruhe", Belohnung fürs Entdecken von Katzen, Rehen, Kaninchen, etc. Für mich ist das nichts, was man "aberziehen" müßte, grad wenn es dem Hund wichtig ist.

    Knurren grundsätzlich niemals unterbinden. Sonst hast demnächst einen Hund, der nicht mehr knurrt, sondern direkt abschnappt.

    Laß den Kerl doch erstmal ankommen. Und mit fremden Hunden im eigenen Reich hat manch ein Hund ein Problem, ist nicht ungewöhnlich. Je nach Hund/Rasse läßt sich da auch wenig machen, in dem Fall würde ich halt keine fremden Hunde in meine Wohnung/meinen Garten lassen. Ich würde erstmal aber ein ganzes Stück langsamer machen.

    Der Hund ignoriert mich doch gar nicht wenn's eh egal ist. Und ich spreche ihn auch nicht an, damit er mich ignorieren kann, sondern weil's mich interessiert ob er kommen will oder nicht, ob es okay ist, daß wir weiter gehen oder er noch länger schnüffeln will, etc. , den Großteil dessen, was wir draußen machen und wo wir was machen entscheidet mein Hund, ist schließlich sein Auslauf. Das macht ja was mit der Beziehung zueinander. Daß der Hund in den wichtigen Situationen dadurch anscheinend zuverlässiger ist, ist ein netter Nebeneffekt, den ich festgestellt habe.