Patti Kurti ist so das Beispiel schlechthin für einen angefütterten Wolf. Keine Ahnung, was du damit aussagen willst, wirklich ein ganz schlechtes Beispiel.
Menschen meiden heißt nicht sich nie in Sichtweite aufzuhalten, es kommt vor, daß Wölfe auf der Jagd Straßen in Sichtweite von Menschen überqueren.
Aber tatsächlich sind Wolfssichtungen in Deutschland sehr selten. Radinger schreibt, daß sie in Deutschland ein einziges Mal auf einer Bahnfahrt einen Wolf in weiter Entfernung gesehen hat, bei den meisten "Wolfssichtungen" handelt es sich wohl um ausgesetzte Wolfshunde oder andere Arten, die dem Wolf äußerlich ähneln.
Ganz interessanter Fakt:
"Ein faszinierendes Phänomen, das nur wenigen bekannt ist, ist die Tatsache, daß sogar Wölfe ein guter "Schutz" für Schafe sein können. (...) In Sachsen machen wildlebende Huftiere 94,9% der Nahrung von Wölfen aus. Wenn sie noch nie positive Erfahrungen mit Schaf- oder Kalbfleisch gemacht haben, interessiert sie diese Beuteart nicht. Ein Schäfer, mit dem ich mich auf dem Kongreß unterhielt, nutzt diese Kenntnis zu seinem Vorteil. Er läßt die Wölfe für sich "arbeiten". Stolz erzählte er mir von "seinem" Wolfsrudel:
"Die sieben Wölfe leben hier ganz in der Nähe. Ab und zu sehe ich sie mal, wie sie an den Schafen vorbeiziehen und ihr Rever markieren. Einer der Wölfe hatte einmal den Elektrozaun ausgetestet und dabei festgestellt, daß die Schafe "beißen". Das hat er offensichtlich auch seiner Familie klargemacht, denn der Schäfer verlor kein einziges Schaf an die Wölfe. Dafür verteidigen die ihr Territorium gegen revierfremde Artgenossen. "Etwas besseres konnte mir nicht passieren", sagte der Schäfer. "Ich passe jetzt sehr genau auf, daß niemand meinen Wölfen etwas zuleide tut."
Das ist echte Kooperation (...)
Wir müssen uns anpassen, genauso wie die Wölfe sich uns anpassen - und dabei müssen wir immer einen Tick klüger sein als sie."
(Radinger, "Die Weisheit der Wölfe", S. 245f)
So geht es also auch.