Beiträge von Zurimor

    @pinkelpinscher Muß ich dafür eine Lösung haben? Ich denke nicht. Das ist übrigens etwas, was wirklich nervt an diesem Thread, sobald auch nur was zum Nachteil der Weidetierhaltung sein könnte "Aber was ist denn die Lösung?"

    Da muß ich keine für haben und kann dennoch eine künstliche Weidetieroase nicht gut und unnatürlich finden.

    Vielleicht ist Schafhaltung in Wolfsgebieten nur für Profis möglich, weiß ich nicht. Entweder macht man das dann hauptberuflich oder läßt es.

    Ich weiß aber auch nicht, ob "eingeknastete" Weiden wirklich so schlimm sind. Das Vieh wird's nicht sehr stören. Also, manche Argumente in der Hinsicht finde ich auch seltsam.

    Ganz so eindimensional ist es offenbar nicht:

    https://www.lernspass-fuer-kin…opa/Rumaenien/Rumnien.pdf


    https://www.colibri-travel.de/rumaenien-baeren-reise.html


    Sie werden vermarktet für den Tourismus.


    Und ich weiß nicht, ob es aktuell noch so ist, aber Ende 2016 wurde die Jagd auf Großraubwild verboten:

    https://jww.de/rumaenien-jagd-…und-woelfe-verboten-2988/


    Immerhin, die Schafhaltung funktioniert, wenn auch mit hohem Aufwand:

    https://www.deutschlandfunkkul…ml?dram:article_id=355286

    Mein Vergleich mit Osteuropa bezog sich darauf, daß die Anwesenheit des Wolfes kein Problem ist. Es gibt ihn halt. Und man lebt damit. Fertig. In Südosteuropa gibt's sogar Bären und man lebt damit. ;)

    In Deutschland gab es in der Hinsicht die letzten gut 100 Jahre eine Luxussituation für Weidetierhalter, die in der Form nicht normal ist. Und die finde ich nicht erwünschens- und erhaltenswert. Der offensichtliche Nachteil ist, daß alle erstmal wieder lernen müssen, damit umzugehen. Es sind gerade mal 20 Jahre, eine sehr kurze Zeit. Und in dem Kontext finde ich Panikmache à la "Die kommen in die Dörfer!" und Jungwölfe(!) verfolgen Menschen und sind neugierig(!) (nun, viele Jungtiere sind neugierig, das junge Kaninchen oder Eichhörnchen darf das, der Jungwolf, der genau das gleiche tut, ist aber gefährlich. Das ist paradox!) absolut nicht richtig. Und ich bleibe dabei, daß auch Wölfe, die Dörfer durchqueren nicht automatisch gefährlich sind. Es gibt da eine sehr schöne Geschichte zu P-22, kennt der eine oder andere vielleicht:

    https://whyevolutionistrue.wor…-p-22-the-hollywood-puma/


    https://www.nationalgeographic…lion-cougar-puma-animals/

    (Übrigens ein wunderschönes Tier)


    Wichtig wäre erstmal, die Anwesenheit großer Beutegreifer auch in unserem Land als normal zu begreifen und sich nicht zurückzuziehen auf zu dicht besiedelt/zu zersiedelt...

    Wildtiere sind offenbar erstaunlich anpassungsfähig.

    Zurimor, lebst du vegan ?

    Was tut das zur Sache, ist doch für die Diskussion irrelevant. Nein, tu ich nicht.

    Aber diese ständige Panikmache vor Wölfen mag ich nicht mehr hören/lesen. Die ist wie schon erwähnt vollkommen irrational.

    Patti Diese Panikmache ist doch vollkommen irrational. Ja, es ist normal wenn Wölfe von Menschen gemachte Wege benutzen, Wölfe gehen lieber bequeme Wege als durch unwegsamen Gelände. Auch im Wald gehen sie eher über offenes Gelände als durchs Unterholz durch.

    Wölfe sind auch nicht ständig und immer am selben Ort, wenn der Hund abrufbar ist und/oder man sich sicher ist, daß derzeit keine Wölfe in der Nähe sind kann man sie auch im Wolfsgebiet frei laufen lassen. Und wenn nicht leinten man halt an. Es ist absolut kein Muß, daß ein Hund ständig und überall frei laufen kann, wer einen Hund mit großer Jagdmotivation hat, weiß das.

    Hast du auch Angst vor Wildschweinen Schweinen im Wohngebiet? Nein? Solltest du aber!

    Sowohl wegen dir selbst als auch wegen deines Hundes, es werden jährlich etliche Hunde von Wildschweinen getötet. Außerdem auch Menschen, daß haben die Wölfe seitdem sie wieder in unserem Land wohnen noch nicht geschafft!


    https://m.pnn.de/potsdam-mitte…3A%2F%2Fduckduckgo.com%2F


    https://www.jagderleben.de/news/bulldogge-keiler-getoetet


    https://mobil.stern.de/panoram…de-schuetzen-6375810.html


    https://www.nordbayern.de/regi…ei-lauf-todlich-1.7500453


    Und das war nur eine kurze Suche im Netz.

    Es geht doch gar nicht um Gefahr für Mensch oder Hund. Das wurde denke ich hinreichend belegt, daß andere Tiere in unseren Wäldern genauso gefährlich oder sogar gefährlicher sind, ich würde zu Letzterem tendieren.

    Es geht um "Der Wolf tötet unser Nutzvieh und das paßt uns nicht!"

    So ehrlich sollte man schon sein.

    Ich hab zumindest mehr Muffensausen wenn man eine Rotte Wildschweine im Gebüsch knacken hört als wenn ein paar Rudel Wölfe im Wald leben. Hätte ich die Wahl, würde ich die Wölfe sogar vorziehen, daß wäre für mich und meinen Hund nämlich sicherer.

    Patti Kurti ist so das Beispiel schlechthin für einen angefütterten Wolf. Keine Ahnung, was du damit aussagen willst, wirklich ein ganz schlechtes Beispiel.


    Menschen meiden heißt nicht sich nie in Sichtweite aufzuhalten, es kommt vor, daß Wölfe auf der Jagd Straßen in Sichtweite von Menschen überqueren.

    Aber tatsächlich sind Wolfssichtungen in Deutschland sehr selten. Radinger schreibt, daß sie in Deutschland ein einziges Mal auf einer Bahnfahrt einen Wolf in weiter Entfernung gesehen hat, bei den meisten "Wolfssichtungen" handelt es sich wohl um ausgesetzte Wolfshunde oder andere Arten, die dem Wolf äußerlich ähneln.

    Ganz interessanter Fakt:

    "Ein faszinierendes Phänomen, das nur wenigen bekannt ist, ist die Tatsache, daß sogar Wölfe ein guter "Schutz" für Schafe sein können. (...) In Sachsen machen wildlebende Huftiere 94,9% der Nahrung von Wölfen aus. Wenn sie noch nie positive Erfahrungen mit Schaf- oder Kalbfleisch gemacht haben, interessiert sie diese Beuteart nicht. Ein Schäfer, mit dem ich mich auf dem Kongreß unterhielt, nutzt diese Kenntnis zu seinem Vorteil. Er läßt die Wölfe für sich "arbeiten". Stolz erzählte er mir von "seinem" Wolfsrudel:

    "Die sieben Wölfe leben hier ganz in der Nähe. Ab und zu sehe ich sie mal, wie sie an den Schafen vorbeiziehen und ihr Rever markieren. Einer der Wölfe hatte einmal den Elektrozaun ausgetestet und dabei festgestellt, daß die Schafe "beißen". Das hat er offensichtlich auch seiner Familie klargemacht, denn der Schäfer verlor kein einziges Schaf an die Wölfe. Dafür verteidigen die ihr Territorium gegen revierfremde Artgenossen. "Etwas besseres konnte mir nicht passieren", sagte der Schäfer. "Ich passe jetzt sehr genau auf, daß niemand meinen Wölfen etwas zuleide tut."

    Das ist echte Kooperation (...)

    Wir müssen uns anpassen, genauso wie die Wölfe sich uns anpassen - und dabei müssen wir immer einen Tick klüger sein als sie."

    (Radinger, "Die Weisheit der Wölfe", S. 245f)


    So geht es also auch.