Guten Morgen zusammen,
zum Thema "Hundewiese". Es ist nicht unser primärer Wunsch mit dem Hund täglich auf die Wiese zu gehen und das dann unter "Auslastung" abzustempeln. Vielmehr wollte ich damit zum Ausdruck bringen, dass mir regelmäßige Sozialkontakte für den Hund wichtig sind. Ob das dann ausgesuchte Hundekontakte sind oder eben die Wiese ist für mich nebensächlich, ich möchte einfach nur, dass die Fellnase sich regelmäßig mit Artgenossen austoben kann.
Ich habe jetzt hier einige Male rausgelesen, dass man die Sozialisierung des Labbis nachholen könnte. Bisher war ich immer davon ausgegangen, dass ich die schlechte Sozialisierung maximal abschwächen, aber niemals wieder aushebeln kann. Daher ja auch meine Bedenken beim Labbi. Würde ich sowas denn genauso angehen wie beim Welpen?
Der Schäfi sitzt nicht in einem Tierheim, sondern in einer Notstelle speziell für Gebrauchshunde. Wir sind auf ihn gekommen, weil er von dort als reiner Familienhund beschrieben wurde. Eben triebschwach und für Sportler "langweilig". Das klingt also erstmal passend wie die Faust aufs Auge. Beim Recherchieren die letzten Tage habe ich Infos über die Eltern geben lassen. Beide haben die IPO3 und sind reine Gebrauchshunde. Meine "Befürchtung" ist wie Lara&Aik schrieb, dass unser "0815" Programm ihm nicht gerecht wird. Das gepaart mit dem Thema des allein bleibens hält mich beim Schäfi zurück. Ich glaube zwar nicht, dass die Betreuer ihn absichtlich falsch beschreiben (was hätten die davon?), aber bei den Elterntieren wurde mir schon irgendwie mulmig.
Im Prinzip ist auch nur wegen dieser Bedenken der Labbi ins Spiel gekommen. Einen unerzogenen Labrador traue ich mir mit Hilfe einer guten HuSchu und ggf. auch ein paar Einzelstunden zu. An Geduld und Konsequenz mangelt es mir nicht. Und wenn es eben dauert, dann dauert es. Rein vom Herzen her gefällt mir der Schäferhund einen Ticken besser. Aber eine reine Herzensentscheidung finde ich bei der Wahl eines Begleiters für hoffentlich viele Jahre falsch. Die Idee mit dem Zwinger ist mir bisher noch überhaupt nicht gekommen muss ich sagen. Ich belese mich da mal drüber und schaue, was sich für uns gut anfühlen und finanziell realisieren ließe.
Zum Thema "warum muss es einer dieser beiden Hunde sein". Müssen muss natürlich nichts. Klar ist einfach nur, dass es ein erwachsener Hund sein soll. Einen unbelasteten Welpen mit nur drei Wochen Eingewöhnung an uns zu gewöhnen und ihn dann drei Stunden allein lassen ist für mich ganz persönlich keine Option und auch nicht artgerecht (Ich möchte damit niemanden angreifen, jeder muss das für sich und seinen Hund selbst entscheiden). Ich habe also einen festen Zeitpunkt, welcher sich anbietet einen Hund aufzunehmen. Mit diesem Zeitpunkt und unseren Vorstellungen sind wir los und haben in umliegenden Tierheimen, Tierschutzorgas und im Netz nach passenden Hunden geschaut. Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass ich einen erwachsenen Hund ohne Baustellen finde, wenn ich einen konkreten Zeitpunkt habe, wo ich ihn übernehmen möchte. Von den Hunden welche wir uns angeschaut haben, kommen diese zwei am ehesten Infrage. Der Rest ist "Geschichte"...
Für mich bleiben also drei Fragen:
- wenn ich den Schäfi die Probewoche über nach Hause hole, zeigt er mir genug von seinem Temperament um einschätzen zu können, ob wir ihm gerecht werden oder nicht?
- würde sich das Territorialverhalten und die Verträglichkeit sich von einem jetzt humanen und gut verträglichen Wesen tatsächlich so drasitisch ändern können, nur weil er ein neues Zuhause hat?
- ließe sich die Sozialisierung vom Labrador wirklich soweit nachholen, dass es realistisch ist, aus ihm einen gut führigen und umweltsicheren Hund zu machen?