Beiträge von Miamai

    Ich halte viel vom Schnauzgriff. Mein Gott, wie beneidete ich als Kind die Hundewelpen, wenn ich sah, wie ihre Eltern mit ihnen umgingen! Wir hatten eine gute Entlebucherhündin. In den Bergen ist das viel wert, und nicht jeder Treibhund taugt etwas. Also kamen andere Bauern und fragten, ob wir bereit wären, wieder einmal zu züchten.


    Was machten die Hundeeltern richtig und meine Eltern falsch? Hundeeltern bestrafen ihre Jungen sofort, wenn sie einen Fehler gemacht haben, aber nur so lange, bis der Welpe es begriffen hat. In Sekundenschnelle bauen die älteren Hunde den Welpen wieder auf, indem sie ihm die Schnauze lecken und zum Spielen auffordern.


    Nein, meine Eltern schlugen uns Kinder nicht, aber: Wenn wir etwas vermasselt hatten, waren sie fürchterlich lange eingeschappt.


    Das habe ich von den Hunden gelernt und in der Erziehung meiner Kinder umgesetzt: Meinetwegen sofort protestieren, oder keifen, egal was, aber nur so lange, bis das Kind kapiert hat, was es falsch gemacht hat.


    Z. B. beim Chaos in den Zimmern: Erst meckere ich, bin dann aber auch bereit, beim Aufräumen, wenigstens ein bisschen, zur moralischen Unterstützung, mitzuhelfen.


    Schmollen halte ich für psychische Folter und eine sehr dumme, unnütze menschliche Angewohnheit. :lol:


    Liebe Grüsse
    Miamai

    Das gibt sich! Spätestens dann, wenn der Hund die richtigen Zähne hat. Milchzähne haben keine Nerven, und so kriegt der Hund nicht unbedingt mit, wie hart er zubeisst.


    Später, mit den richtigen Zähnen, entwickeln sie das nötige Feingefühl von alleine.


    Liebe Grüsse
    Miamai

    Liebe Melodi,


    egal, wie sehr du dich auch um eine gute Erziehung bemühen wirst: Wer ehrlich ist, wird eingestehen, dass er bei jedem Hund etwas falsch gemacht hat.


    Lass' dich nicht entmutigen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!


    Liebe Grüsse
    Miamai

    Nein, dein Hund schläft nicht zu viel. Wolfswelpen spielen ungefähr 20 Minuten, um sich dann in einer Kuhle ein kleines Nickerchen zu gönnen. Das Verhalten ist ganz normal.


    Bei dieser Gelegenheit noch ein Hinweis:


    Es ist sehr wichtig, Welpen niemals zu überfordern. Bei Wohnungshunden kommt das leider häufig vor. Eine Ursache für Gelenk-, Sehnen- und Bänderschäden im Erwachsenenalter liegt oft an einer Überforderung im Welpen- und Junghundestadium.


    Ich würde jedem raten, mit einem Welpen nie länger als 20 Minuten spazieren zu gehen, dann ein bisschen schlafen lassen, dann wieder ein bisschen tappseln lassen. Bei längeren Spaziergängen habe ich immer eine Tasche mitgenommen, damit das Baby zwischendurch schlafen kann.


    Liebe Grüsse
    Miamai

    Fährtenarbeit ist toll! Hier entsteht ein echtes Team-Work zwischen Hund und Führer. In dieser Disziplin sind wir Menschen im Grunde genommen völlig hilflos. Wir können schnuppern, wie wir wollen, wenn der Hund nicht will, verlieren wir die Fährte.


    Für den Hund ist Fährtenarbeit anstrengend. Man fordert ihn, ohne ihn auszupowern. Je mehr Auslauf ein Hund hat, desto besser wird seine Kondition. Auch hier schliesse ich mich voll und ganz den Vorschreibern an. Wer kann es sich schon erlauben, den ganzen Tag mit dem Hund durch Feld und Flur zu trödeln?


    Fährtenarbeit war immer meine Lieblingsdisziplin, in der ich, oder besser gesagt mein Hund, nie versagte. Nicht selten bekam ich dafür nach der alten PO 100 Punkte.


    Liebe Grüsse
    Miamai

    Pebbles hat zweifelsohne Recht. Sie spricht mir aus dem Herzen, aber:


    Als ich vor ziemlich genau 40 Jahren meine erste DSH-Hündin bekam, ging ich natürlich fleissig auf den Hundeplatz vom SV. Es gab damals sehr wenige Alternativen, von Agility etc. war nicht die Rede, und die Königsdisziplin war der Schutzdienst.


    Wer will es mir verdenken, wenn ich - trotz allen negativen Begleiterscheinungen, und dazu zähle ich vor allem die einseitigen Gurus - eine positive Entwicklung sehe?


    Zum Rückruf:


    Für mich das A und O der Hundeerziehung. Auch den bringe ich dem Hund in frühester Kindheit bei. An sicheren, aber dem Hund unbekannten Orten, verstecke ich mich, wenn er abgelenkt ist. Eiskalt lasse ich ihn nach mir suchen, bis er in Panik gerät. Erst dann rufe ich laut und deutlich "hier". Für den Hund bedeutet dieser Ruf die Erlösung. Man braucht diese Übung nicht oft zu wiederholen, es kommt lediglich auf den richtigen Moment an und sitzt dann für den Rest des Lebens.


    Leider funktioniert diese Methode nur bei sehr jungen Hunden. Mit zunehmendem Alter sind sie oftmals viel zu selbstbewusst, um in Angst und Panik zu geraten, wenn "Mutti" verschwunden ist.


    Liebe Grüsse
    Miamai

    Das Leinelaufen habe ich meinen Hunden schon in den ersten Tagen beigebracht, und zwar genau so, wie es meine Vorschreiber empfehlen:


    Zieht der Hund, bleibe ich sofort stehen, oder mache eine Kehrtwendung. So begreift der dümmste Hund, dass an der Leine zuppeln nichts bringt.


    Ich gestehe, dass ich mit einem Welpen in den ersten Tagen ungefähr 20 Minuten für den 60 m langen Weg zur Garage einplane.


    Aber: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr! Haben sich die Hunde ein falsches Verhalten erst einmal angewöhnt, wird's schwierig.


    Da hilft nur eins: Nach einer Methode suchen, die dem Temperament und dem Nervenkostüm deines Hundes entspricht.


    Schreiben und erzählen kann man vieles. Das Problem liegt immer in der Umsetzung.


    Liebe Grüsse
    Miamai