Hallo,
ich bin neu im Forum und auch Neu-Hundebesitzerin. Von Haus aus hatte ich immer Hunde, aber dies ist der erste Hund, den mein Mann, meine Tochter und ich aufgenommen haben. Der Gedanke war schon länger da, aber wir wollten uns Zeit lassen.
Unerwartet sind wir jetzt doch schneller Hundebesitzer geworden als geplant :/
Mein Onkel hatte einen Junghund - Loki ist jetzt 7 Monate alt und seit vier Wochen bei uns, nachdem mein Onkel vor sechs Wochen unerwartet verstorben ist
Für uns stand es nie zur Debatte, dass Loki woanders hinmuss, da er uns schon kennt, ebenso den Hund meiner Eltern (Rauhhaardackel - 16 Monate alt). Beide sind unkastrierte Rüden und haben schon oft miteinander gespielt. Meine Eltern hatten schon selbst überlegt, ihn zu sich zu nehmen, aber sie sind schon älter und zwei Hunde sind dann doch zu viel. Zudem wohnen wir im gleichen Ort wie mein Onkel, daher ist es für Loki angenehmer. Wir können sogar die gleichen Routen gehen wie zuvor.
Loki war ein absolut unkomplizierter Hund. Verträglich, nett, gut sozialisiert, schon fix in einigen Kommandos. Kaum bei uns, kommt es mir vor, als wäre er ein anderer Hund
Er ist auf mich fixiert. Ich kann nichts tun, ohne, dass er mir folgt. Schon mehrmals bin ich über ihn gefallen, hab mir sogar das Knie verdreht. Vormittags und in der nachts kümmere ich mich um ihn allein, da mein Mann und Tochter arbeiten. Mittags übernehmen die beiden ihn, aber er ist immer auf der Suche nach mir. Sobald ich das Zimmer verlasse, heult er. Der Hundetrainer empfahl mir, ihn zu ignorieren, nur das Nötigste mit ihm zu machen. Sollte ich etwas machen müssen, wie putzen etc., soll ich ihn auf seinen Platz schicken, mit einem Kong beschäftigen und notfalls anleinen.
Kommandos kennt er nicht mehr. Er war sogar nicht mehr stubenrein, wollte ihm Bett schlafen (was bei meinem Onkel ein Tabu war, ebenso die Couch). JEDER Rüde wird angebellt und angeknurrt. Er wird richtig giftig. Mit der Stubenreinheit haben wir halbwegs im Griff, doch er meldet sich gar nicht, wenn er muss. Wir gehen immer prohylaktisch mit ihm raus.
Sicher, es ist alles ganz neu für ihn bei uns und er braucht auch noch ein wenig Eingewöhnungszeit. Damit kommen wir schon irgendwie klar.
Was für mich total überraschend kam war, dass er auf einmal den Rüden meiner Eltern hasst
Für mich war das ein absolutes Muss, dass sich die beiden vertragen, da ich einmal die Woche ganztags (10 Stunden am Stück) und ansonsten 4 x die Woche 3 Stunden mittags arbeite und er dort bleiben sollte. Zurzeit habe ich Urlaub.
Heute waren wir kurz bei meinen Eltern, damit sich die beiden wiedersehen können, aber es lief völlig anders als sonst.
Während Buddy, der Rüde meiner Eltern, sich freute, Loki freudig beschnupperte, war Loki wie umgedreht. Ängstlich, mit eingezogenem Schwanz. Keine Minute später kam es zum Gerangel - ausgelöst von Loki. Er hat geknurrt und gebissen. Bei mehreren gemeinsamen Spaziergängen diese Woche war alles gut, Loki ein wenig zurückhaltend, aber okay.
Heute lief jeder Annäherungsversuch aus dem Ruder
Immer endete es in Keilerei, am Ende hatte der ältere Rüde Angst und hat sich komplett zurückgezogen. Loki reagierte immer aggressiv.
Dieses Verhalten zeigt er inzwischen auch bei jedem Rüden, den wir unterwegs treffen. Kontakt zu anderen Hunden ist unmöglich.
Gerade das wäre essenziell wichtig, da wir viel Kontakt zu anderen Hundehaltern haben. Loki ist eigentlich gut sozialisiert aufgewachsen, mit anderen Hunden. Er hatte einen Hundefreund - Rüde - verstand sich immer gut mit ihm, jetzt reagiert er aggressiv. Die Nachbarn hatten mehrere Dackel, einen gemeinsam genutzten Garten. Das lief immer super! Auch im Hundeverein. Auch ihnen gegenüber rüpelt er jetzt extrem. Sind das geschlechtbezogene Aggressionen?
Die Hundebesitzer im Verein meinten, dass man dem mit einer Kastration entgegenwirken könnte. Loki hat einen nicht vollständig abgestiegenen Hoden und ständig Eiter am Penis, daher kam das auch beim Tierarzt auch zur Sprache. Aber kann eine Kastration auch bei dem anderen Problem helfen?
Und wie würdet ihr rangehen, bei der Zusammenführung der beiden Rüden?
Und gegen das Stalken? Ich geh schon auf dem Zahnfleisch. Meine Mutter findet es total süß, dass er mir hinterherdackelt, ich weniger. Er ignoriert fast alles um sich herum, hat nur mich im Blick.
Sorry, für den langen Text, aber ich hoffe, dass ihr Ideen habt, was wir tun können. Buddy, der Hund meiner Eltern, ist extrem wichtig für meine Tochter, die einige Probleme hat und der Hund hat ihr sehr geholfen. Dass die beiden sich nicht verstehen könnte, ist für sie ein Super-GAU
Liebe Grüße
Sonja